Wunschzettel-Aktion auf dem Weihnachtsmarkt
Rettung der Haager Klinik: Jetzt soll sogar das Christkind helfen
Die Solidarität mit der Klinik in Haag ist ungebrochen: Befürworter des Standorts, der übergangsweise geschlossen wurde, wenden sich jetzt sogar an das Christkind.
Haag - Spontan ist sie entstanden, die öffentliche Aktion vieler Befürworter des Haager Krankenhauses, die während der Christkindlmarkt-Zeit auf dem Marktplatz ihren Höhepunkt hatte. Über 800 unterschriebene Wunschzettel sammelten die bunt zusammengewürfelten Aktions-Helfer bereits. Es ist ein überparteilicher Zusammenschluss. Auf dem Christkindlmarkt gab es eine eigene Wunschzettel-Hütte, vor der sich viele Interessierte und Betroffene versammelten. Das Haager InnKlinikum war Anfang November übergangsweise für drei Monate geschlossen worden.
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Nicht nur für die Haager Rathauschefin Elisabeth Schätz ist es ein besonderes Anliegen, sich solidarisch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Haager Krankenhauses zu zeigen und die Wichtigkeit des Standorts aufzuführen.
Auch Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, wie etwa der Reichertsheimer Franz Stein, unterstützen den Vorstoß, viele Wunschzettel mit Unterschriften zu sammeln, um dem Mühldorfer Landrat, Max Heimerl den gefüllten Sack noch in der laufenden Nikolaus-Woche zu übergeben. „Wir möchten ganz klar betonen, dass wir nicht mit dieser ad hoc durchgeführten Schließung des Krankenhausstandorts Haag einverstanden sind und hier dringenden Bedarf sehen, die Abteilungen wieder zu öffnen“, heißt es von der SPD-Gemeinderätin und Mitbegründerin des Wunschzettel-Projekts, Eva Rehbein, die alle Meinungen der Unterstützer zusammenfasst.
Mehr Fokus auf die wichtige Versorgung
Es gehe einerseits um die Solidarität zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch um die Patientinnen und Patienten, die in der nahen Region gut versorgt worden seien, gibt Elisabeth Schätz zu bedenken. Das Reichertsheimer Gemeindeoberhaupt, Franz Stein, sieht den Bedarf gleichermaßen stark wie seine Vorgängerin, Annemarie Haslberger. Es sei ein großer Vorteil für die Bevölkerung, wenn es in Haag eine starke Krankenhausversorgung mit Geriatrie gebe, so Stein. Die Aktionsgruppe, bestehend aus Bürgermeistern, Gemeinderätinnen und Gemeinderäten, Mitgliedern des Krankenhaus-Fördervereins sowie engagierten Bürgerinnen und Bürgern, hat erkannt, wie präsent das Thema für die Region ist.
Viele Gespräche würden zeigen, dass niemand die Schließung gutheiße, betonten Schätz und Rehbein. Die Grünen-Gemeinderätin, Christa Moser, zeigte sich glücklich über die große Beteiligung der Bevölkerung beim Unterschriftenprojekt. „Die Aktion zeigt die überaus große Solidarität mit allen Betroffenen“, so Moser. Die beiden Vorsitzenden des KH-Fördervereins, Christa Heindl und Egon Barlag, waren während der Markttage besonders intensiv im Gespräch mit den Interessierten. Persönliche Erinnerungen an Genesungszeiten im Haager Krankenhaus kamen dabei ebenso bei den Anwesenden zur Sprache wie das große Unverständnis und Bedauern, dass Haag aktuell kein Krankenhaus mehr habe.
Vom Landkreis fordere man nun dringend die Offenlegung eines Konzepts für den Standort in Haag, sind sich die Unterschriften-Sammler einig.
Weitere Wunschzettel werden noch angenommen
Wer noch Interesse an der Aktion hat und mit seiner Unterschrift den Erhalt des Haager Krankenhauses mit zeitnaher Wiederaufnahme der medizinischen und reha-orientierten Geriatrie fordert sowie Schlaflabor und weitere Abteilungen in Haag haben will, kann entweder direkt im Haager Rathaus, bei verschiedenen Geschäften oder aber über die Webseite des Marktes Haag einen Wunschzettel ausfüllen und diesen in die Gemeindeverwaltung bringen. Angedacht sei nach Auskunft der Initiatoren die Übergabe aller Zettel bis zum 3. Advent.