Musiksommer am 18. Mai in Gars
Elektriker mit Leidenschaft für Klassik: Korbinian Kebingers (28) ungewöhnlicher Weg zur Musik
Korbinian Kebinger (28) aus Gars hat eine ungewöhnliche Leidenschaft: die klassische Musik. Deshalb bringt er den „Musiksommer zwischen Inn und Salzach“ am 18. Mai nach Gars. Wie aus dem Elektriker ein Profi-Musiker wurde und warum es ihm das Waldhorn besonders angetan hat.
Gars – Mit 28 Jahren hat Korbinian Kebinger einen für sein Alter eher ungewöhnlichen Musikgeschmack: Der gelernte Elektriker ist großer Fan von klassischer Musik. Am 18. Mai bringt er ein klassisches Horn-Konzert im Rahmen des „Musiksommers zwischen Inn und Salzach“ nach Gars.
Fragt man Kebinger nach seinem Musikgeschmack, winkt er allerdings ab. „Meine Familie war damals eher überrascht, als ich nach dem Abitur erst einmal Elektriker gelernt habe“, sagt Kebinger schmunzelnd. Denn die gesamte Verwandtschaft Kebingers ist schon lange mit der Klassik verbunden. Der Onkel ist Kirchenmusiker, die Eltern im Kirchenchor. Die Klassik wurde dem Garser praktisch in die Wiege gelegt. Kebinger selbst begann deshalb schon früh in Blaskapellen mitzuspielen, lernte hier auch sein Instrument, das Waldhorn, kennen und lieben. Nach der Ausbildung zum Elektriker sei es deshalb für ihn der nächste logische Weg gewesen, ein Musik-Studium zu beginnen.
Sieben Jahre studierte Kebinger das Horn. Dabei war es nicht immer leicht, gibt er zu. Viele, die das Studium beginnen, seien schon zu Beginn mehr oder weniger musikalische Vollprofis, das sei bei ihm nicht der Fall gewesen. „Ich musste noch vieles an der Uni lernen.“ Bereut hat Kebinger den Schritt zum Profi-Musiker allerdings nicht, er ist Horn-Spieler aus Leidenschaft. Er spezialisierte sich auf Instrumentalpädagogik.
„Das Horn ist wie ein Chamäleon“
Heute verdient Kebinger sein Geld als Musiklehrer, unterrichtet unter anderem Mitglieder der Stadtkapelle in Wasserburg. Für viele seiner Schüler sei Horn ein sehr herausforderndes Instrument. „Es hat ein sehr schmales Mundstück, dadurch hört man jeden Wackler“, erklärt Kebinger. Gerade beim Marschieren in Blaskapellen oft ein Problem. Für Kebinger ist es dennoch ein „wunderbares Instrument“. Besonders schätze er am Waldhorn die Wandlungsfähigkeit. Als hohes Blechblas-Instrument sei es das perfekte Bindeglied zwischen Holz und tiefem Blech. „Das Horn ist wie ein Chamäleon. Es passt überall rein“, sagt er.
Besucher des Konzerts des „Augsburger Horn-Ensembles“ in Gars können deshalb einiges erwarten, denn am 18. Mai werden insgesamt acht Hornisten in der Marktgemeinde aufschlagen. Die meisten ehemalige Studienkollegen oder Dozenten von Kebinger. Neben Bach und Beethoven, die beiden Lieblingskomponisten von Kebinger, wollen die Hornisten aber auch einen Abstecher in die Filmmusik wagen. „Vielen ist gar nicht bewusst, wie sehr zum Beispiel die Musik von John Williams, der Komponist des Harry Potter Soundtracks, von der Klassik inspiriert ist“, sagt Kebinger. Es sei ihm wichtig, die Klassik auch jüngeren Generation zugänglich zu machen. Die Musikrichtung sei schließlich „ein wichtiges Kulturgut.“
Auftritt in Gars am 18. Mai
Das Horn-Konzert des Augsburger Horn-Ensembles, bestehend aus Korbinian Kebinger, Felix Winker, Barbara Vogler, Johannes Anner, Xurigaowa Boerzhijin, Carina Sauer, Donata Ott sowie Carina Wachter, tritt im Rahmen des „Musiksommers zwischen Inn und Salzach“ am Sonntag (18. Mai) um 16 Uhr in der Klosterkirche in Gars auf. Eintrittskarten gibt es für 25 Euro bei Elektro Kebinger in Gars, Telefonnummer 08073/412 oder per Email an klosterklaenge@t-online.de. Mehr Infos unter www.musiksommer.info