Einrad-Team des TSV Gars glänzt in Minnesota
Dreifacher Weltmeister: TSV Gars kehrt mit viel Edelmetall aus den USA zurück
Mit viel Edelmetall sind die Einrad-Fahrer vom TSV Gars aus den USA zurückgekehrt: Drei Weltmeister- und fünf Vize-Meistertitel konnte das Team einheimsen. So war der Wettbewerb in den USA für die Truppe.
Von Ferdinand Wimmer
Gars – Mit drei Weltmeistertiteln, fünf Vize-Weltmeistertiteln und einer Flut an Medaillen in den diversen Altersklassen kehrte das Einrad-Team des TSV Gars aus Minnesota in den USA zurück – denn dort fanden die Einrad-Weltmeisterschaften statt. Zu einem kleinen, dafür aber sehr persönlichen, Empfang lud Bürgermeister Robert Otter die Athleten Henriette Höhne, Annalena Söll, Timo Hirschmann, Michael Höhne, Konstantin Höhne mit seiner Ehefrau Belinda und Heike Höhne ins Garser Rathaus ein.
Eintrag ins Guinness-Buch
Robert Otter, der selbst in den 90er Jahren, zusammen mit Walter Eder, Weltrekordhalter im Zigaretten- Schachtel-Turmbau war (beide sicherten sich seinerzeit einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde), ließ sich reihum die persönlichen Eindrücke und Wettkampferfahrungen des Teams schildern, was auch einige lustige Anekdoten aus längst vergangenen Wettkämpfen zutage förderte.
Einhellig berichtete das Team, dass man bei so einer Weltmeisterschaft nicht auf Kontrahenten, sondern auf Freunde trifft, mit denen man sich im Wettbewerb messen würde.
400 Kilo Material auf die Reise geschickt
Vor den Wettkämpfen galt es, das Material, insgesamt mehr als 400 Kilo, auf den Weg zu bringen. Bereits hier galt es, jedes mögliche Gramm einzusparen. Über die sportlichen Erfolge natürlich höchst erfreut, stand man bei der Rückreise vor dem „Luxusproblem“, nun rund vier Kilo an Edelmetall zusätzlich transportieren zu müssen, aber auch dafür wurde eine Lösung gefunden. In den 90er Jahren hoffte Heike Höhne, die heute als Trainerin und gute Seele ein unverzichtbarer Teil des Teams ist, dass ihre Tochter Henriette den damaligen Aushang in den Trainingsstätten des TSV – dabei ging es um ein Schnuppertraining fürs Einradfahren – schnell wieder vergessen würde.
Henriette Höhne hatte bereits vielfältige Interessen, die meist auch recht zeitaufwendig für ihre Mutter waren. Allerdings hatte Heike Höhne die Rechnung ohne ihren Mann Michael gemacht: Er holte seine Tochter vom Training ab und meldete sich bei dieser Gelegenheit gleich selbst an. Die Geburtsstunde einer höchst erfolgreichen Karriere für die ganze Familie, die nun zu einem Weltmeistertitel führte.
Philip Nübl, seines Zeichens Vorsitzender des TSV Gars, überbrachte die Glückwünsche des Sportvereins. Man sei stolz und froh, dass das unerschütterliche Engagement des Teams zum höchsten aller möglichen Erfolge geführt habe und man nun Welt- und Vize-Weltmeister in Gars begrüßen könne, so Nübl. Sie seien eine Inspiration für die Jugendarbeit und den Breitensport, ein zwar sicherlich nicht für alle erreichbarer Maßstab, aber dennoch der Ansporn, an seiner persönlichen Fitness weiterzuarbeiten, und so gut es eben geht, in den gewählten Sportarten in die Fußstapfen des Erfolgsteams zu treten, sagte der Vereinsvorsitzende.
Schlüsselposition im Einrad-Fahren
Die Familie Höhne nimmt heute die Schlüsselposition ein, wenn es in Gars ums Einradfahren geht. Diese Gelegenheit packte das Gemeindeoberhaupt Otter beim Schopf, hat er sich doch nun in den Kopf gesetzt, das Einradfahren zu lernen – man darf also gespannt sein. Die von den Einradsportlern genutzte Turnhalle in der Garser Mittelschule ist, obwohl sie eigentlich deutlich zu klein ist, längst zur beliebten Heimat der Sportler geworden.
Großer Wunsch: Eine 400- Meter-Rundbahn
Trotzdem seien die Trainingsmöglichkeiten sehr eingeschränkt. Wünschen würde man sich eine 400-Meter-Rundbahn, so die Athleten. Da es zudem praktisch kein Sponsoring und auch keine Verbandszuwendungen gebe – selbst für diese fantastischen Erfolge gibt es keine Prämien – sind auch die finanziellen Belastungen der Sportabteilung erheblich. Alleine für die Teilnahme bei den Weltmeisterschaften musste ein fünfstelliger Betrag aufgewendet werden.

