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Vorsicht ist geboten

Schilddrüsenhormon Thyroxin nicht zeitgleich mit Calcium, Magnesium, Eisen und Zink einnehmen

Lassen sich Patienten nur schwer auf eine ideale Thyroxin-Dosis einstellen, sollte auch an Wechselwirkungen mit Mineralwasser und Nahrungsergänzungsmitteln gedacht werden.

Wer die Diagnose einer Schilddrüsenstörung wie Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto erhält, wird in der Regel mit dem Hormon Thyroxin in Tablettenform behandelt. Ist der Patient medikamentös gut eingestellt, können Beschwerden und Symptome meistens gelindert werden. Jedoch gibt es verschiedene andere Medikamente wie die Pille als Schwangerschaftsverhütung oder Nahrungsmittel beispielsweise Kaffee, die die Wirkung der Thyroxin-Tabletten beeinflussen können. Selbst manche Mineralwasser-Sorten und Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium, Eisen und Zink sowie Präparate gegen Sodbrennen können die Aufnahme von Thyroxin aus dem Darm und damit dessen Wirksamkeit vermindern.

Thyroxin für Schilddrüse: Hormon reagiert mit Mineralwasser, Sportgetränken und Brausetabletten

Thyroxin besser nicht mit Mineralwasser, vielmehr nur mit Leitungswasser einnehmen. (Symbolbild)

Thyroxin als künstlich verabreichtes Hormon zur Behandlung der Schilddrüse zählt in Deutschland und den USA zu den am meisten verschriebenen Medikamenten. Zwar zeigt eine Studie, dass wohl ein Drittel der Patienten, die aufgrund einer Schilddrüsenunterfunktion das Schilddrüsenhormon Thyroxin einnehmen, es mittelfristig absetzen könnten, doch bei der Mehrheit der Betroffenen mit einer Schilddrüsenerkrankung ist eine langfristige Therapie vonnöten. Nur dann können die Beschwerden wie Müdigkeit, Depressionen, Haarausfall und Verstopfung reduziert oder ganz verhindert werden.

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Patienten mit einer Störung der Schilddrüse sollten bei der Einnahme ihrer Thyroxin-Tabletten immer auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Mitteln achten, welche die Aufnahme (Resorption) der künstlichen Schilddrüsenhormone verhindern können. Dazu zählen auch bestimmte Mineralstoffe. Calcium (Ca2+), Magnesium (Mg2+), Aluminium (Al3+), Zink (Zn2+) und Eisen (Fe2+/3+) sind laut Ärzte Zeitung nicht nur in frei-verkäuflichen, magensäurebindenden Arzneistoffen gegen Sodbrennen (Aluminiumhydroxid beziehungsweise Antazida), vielmehr auch in Mineralwasser mit hohem Calcium-Anteil, zahlreichen Brausetabletten, Sportgetränken, Nahrungsergänzungsmitteln sowie Osteoporose-Medikamenten enthalten.

Um Wechselwirkungen zu vermeiden, sollte zwischen der Einnahme von Thyroxin und den Mineralstoffen ein Abstand von mindestens zwei oder besser vier Stunden liegen. Da Nahrungsergänzungsmittel die hormonelle Wirkung von Thyroxin (Levothyroxin oder L-Thyroxin) um etwa 20 Prozent verringern können, wird im Allgemeinen empfohlen: die Tagesdosis der Schilddrüsenhormone morgens, eine halbe Stunde vor dem Frühstück, nüchtern schlucken und mindestens zwei Stunden vergehen lassen, bevor Mineralstoffe eingenommen werden. Am sichersten ist es, wenn Sie beispielsweise Thyroxin morgens und Präparate wie Eisen- und Zinkkapseln abends schlucken.

Schilddrüsenunterfunktion: Elf Lebensmittel können bei Hashimoto helfen

Rote Paprika
Hashimoto-Patienten sollten vor allem auf entzündungshemmende Lebensmittel setzen. Paprika zählt zu den Gemüse- und Obstsorten, die Vitamin C (Ascorbinsäure) enthält. Auch Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl, Fenchel, Sanddorn, Hagebutte, Kiwi, schwarze Johannisbeeren und Zitrusfrüchte eignen sich gut. © Francis Joseph Dean/Dean Picture/Imago
Olivenöl wird aus einer Karaffe getropft.
Pflanzenöle wie Olivenöl, aber vor allem auch Weizenkeimöl und rotes Palmöl liefern Vitamin E und sind deshalb bei Hashimoto empfehlenswert. Es handelt sich zudem um Antioxidantien, die recht hitzebeständig sind.  © zidi/Panthermedia/IMAGO
Äpfel
Bei Hashimoto sind Gemüse- und Obstsorten in den Farben rot, blau oder violett besonders empfehlenswert. Dazu zählen Äpfel, Beeren, Granatäpfel, Kirschen und Pflaumen. Sie enthalten Polyphenole. Diese Antioxidantien kommen besonders in den Blättern von Pflanzen vor. Auch Oliven und Olivenöl, Soja, Getränke wie Grüntee, Kaffee, (dunkler) Kakao, Rotwein und viele Gewürze wie Oregano, Zimt enthalten sie. © Francis Joseph Dean/Dean Picture/IMAGO
Eine Kiste mit roten Tomaten
Neben Papaya, Grapefruit, Karotten, Feldsalat, Grünkohl und Wassermelonen liefern auch Tomaten Carotinoide wie Lycopin und Beta-Carotin. Sie zählen ebenfalls zu den Antioxidantien. Reife Tomaten enthalten viel Lycopin, Dosentomaten und Tomatenmark sogar noch wesentlich mehr. © Maksim Konstantinov/IMAGO
Ananas liegt auf Untergrund
Ananas enthält Bromelain, das nicht nur entzündungs-, sondern auch gerinnungshemmend ist.  © YAY Images/IMAGO
Löffel mit Kurkuma.
Kurkuma (Gelbwurz) und Currypulver liefern Curcumin. Es hilft nicht nur bei Hashimoto, sondern insbesondere auch bei Arthrose, da es schmerzlindernd ist. Es soll zudem auch Krebs hemmen.  © Hans-Joachim Schneider/IMAGO
Chillischoten
Chili- und Paprikaschoten enthalten Capsaicin. Dabei handelt es sich um ein in verschiedenen Paprikasorten natürlich vorkommendes Alkaloid, das schmerzlindernd und durchblutungsfördernd wirkt. © Georg Schierling/IMAGO
Eine Hand hält einen Bund Hagebutten.
Hagebutte, die ganze Frucht als Pulver – nicht im Hagebuttentee, liefert Galaktolipide. Sie haben eine entzündungshemmende Wirkung. Allerdings sind sie fettlöslich und zerfallen bei Erhitzen über 40 Grad. Als Marmelade haben die Hagebutten deshalb weniger heilende Eigenschaften. © F. Hecker/Imago
Frau füllt eine Tüte mit Walnüssen.
Walnüsse enthalten neben Leinsamen, Leinöl, Chia-Öl, Walnussöl, Rapsöl sowie verschiedenen Fischarten (z.B. Lachs, Hering, Makrele, Sardelle) Omega-3-Fettsäuren. Diese wirken entzündungshemmend und sind deshalb gerade für Hashimoto-Patienten essenziell. Zudem können sie bei bei regelmäßiger Einnahme nachweislich das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.  © David Munoz/IMAGO
Ein Bauer zeigt auf einem Markt einem Kunden Knoblauch in seiner Hand.
Knoblauch und Zwiebeln enthalten Sulfide und wirken antibaktierell und gefäßschützend. © Liang Sen/IMAGO
Mandeln
Mandeln wirken ebenfalls entzündungshemmend und liefern neben anderen Lebensmitteln Mineralstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Zink, Eisen, Selen. Diese erhalten Sie auch über dunkles Kakaopulver, Sojaprodukte, Hülsenfrüchte, Sesam, Vollkorngetreide, Kürbiskerne, Spinat, Beerenobst, Geflügel, Lachs, Leber und dunkelgrünes Blattgemüse. © IMAGO/Alex Salcedo

Thyroxin für Schilddrüse: Hormon hat Wechselwirkung mit Calcium und Magnesium

Die Gefahr einer Wechselwirkung besteht mit Mineralstoffen wie Calcium und Magnesium durch Mineralwasser. Beide Mineralstoffe sind in Milchprodukten wie Käse und Joghurt, Brausetabletten und manchen Mineralwasser-Sorten enthalten und beeinflussen die Wirkung von L-Thyroxin. Sie sollten Ihre Thyroxin-Tabletten daher am besten mit einem Glas Leitungswasser statt Mineralwasser oder Milch einnehmen. Calciumsalze werden häufig auch zur Osteoporose-Prophylaxe verordnet. Um eine Wechselwirkung zu vermeiden, können Sie Thyroxin morgens – etwa 30 Minuten vor dem Frühstück – und das Calcium sowie Magnesium dann zum Mittag- und/oder Abendessen einnehmen. Calcium und Magnesium stören sich nicht gegenseitig.

Thyroxin für Schilddrüse: Hormon nicht zeitgleich mit Zink gegen Erkältung einnehmen

Zink wird häufig für die Stärkung des Immunsystems, bei Erkältung sowie zur Unterstützung gesunder Haut und Haare eingenommen. Doch auch Zinkpräparate sollten nicht mit Thyroxin kombiniert werden, da sie die Wirkung des Schilddrüsenhormons hemmen. Es empfiehlt sich, Zink zur Mittagszeit oder am Abend ca. 30 Minuten vor dem Essen einzunehmen, mit mindestens zwei Stunden Abstand zur Thyroxin-Einnahme beispielsweise am Morgen.

Thyroxin für Schilddrüse: Hormon nicht mit Eisenpräparaten einnehmen

Bei Eisenmangel werden häufig Eisenpräparate empfohlen und verordnet, insbesondere während oder gegen Ende der Schwangerschaft, wie die Pharmazeutische Zeitung zusammenfasst. Eisenpräparate sollten ca. 30 Minuten vor dem Frühstück, Abendessen oder zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden. Wird L-Thyroxin dem Körper gleichzeitig mit Eisensulfat zugeführt, kann es durch eine Wechselwirkung der beiden zu einer verminderten Wirkung des Schilddrüsenhormons kommen. Sowohl eisenhaltige Arzneimittel als auch L-Thyroxin sollten nüchtern eingenommen werden.

Thyroxin für Schilddrüse: Mittel gegen Sodbrennen, die Aluminium enthalten, vermeiden

Aluminiumhaltige Antazida, zum Beispiel Aluminiumhydroxid, werden beispielsweise bei Sodbrennen verordnet. Die gleichzeitige Einnahme von Thyroxin und Antazida führt zu einer verminderten Bioverfügbarkeit von Thyroxin, weshalb das Schilddrüsenhormon im Allgemeinen morgens, auf nüchternen Magen, eingenommen werden sollte. Leiden Sie unter Sodbrennen, warten Sie mindestens vier Stunden nach Ihrer Thyroxin-Dosis und mindestens zwei Stunden nach den Mahlzeiten mit der Einnahme der magensäurebindenden Präparate gegen Sodbrennen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © PheelingsMedi/Imago

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