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Langzeit-Probleme

„Long Schnupfen“? Spätsymptome nicht nur nach Corona: Auch andere Virusinfekte können lange für Beschwerden sorgen

Long Covid ist kein neuartiges Phänomen. Auch von anderen Virusinfekten erholen sich einige Patienten erst nach langer Zeit. Eine neue Studie zeigt jetzt die Unterschiede.

Nach einer akuten Corona-Erkrankung können Long Covid Symptome wie Erschöpfung, depressive Stimmung oder Atemprobleme weiterhin für vier bis zwölf Wochen nach Beginn der Symptome bestehen bleiben. Laut dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege umfasst der Begriff Long Covid auch Post Covid Symptome, die noch zwölf Wochen nach der Covid-19-Erkrankung anhalten.

Auch Menschen mit leichtem Corona-Verlauf können an Long Covid erkranken. Doch in der Regel verschwinden die damit einhergehenden Symptome bei diesen Patienten nach einem Jahr. Zu diesem Studienergebnis kommen israelische Forscher.

Coronaviren und auch andere Viren können den Körper über längere Zeit schädigen

Nach aktuellem Wissensstand steigt allerdings das Risiko für Langzeitfolgen mit dem Schweregrad der Corona-Infektion, so eine Information vonseiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Es gibt außerdem Hinweise dafür, dass Menschen nach mehrmaliger Ansteckung mit dem Coronavirus ein höheres Risiko für Langzeitfolgen haben, heißt es weiter. Jedoch sind es nicht nur Coronaviren, die den Körper über längere Zeit schädigen können: Auch andere Viren sind dazu imstande, wie US-amerikanische Forschende herausfanden.

Viele Long-Covid-Patienten klagen über Kopfschmerzen.

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Kommt es nach Corona häufiger zu langfristigen Beschwerden als nach anderen Atemwegserkrankungen? Diese Frage stellte sich ein Forscherteam um Juan Carlos C. Montoy vom Department of Emergency Medicine an der University of California in San Francisco. In einer Studie verglichen die Forschenden die Angaben von zwei Gruppen: Studienteilnehmer mit vorangegangenem positiven Corona-Test und Menschen, die an einem anderen Infekt erkrankt waren. Sie kamen zu dem Ergebnis: „Anhaltende Symptome nahmen nach zwölf Monaten ab; nach zwölf Monaten wurde kein Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt“.

Nach einem Jahr hatten noch 18,3 % der Covid-positiven Patienten Symptome angegeben. In der Gruppe mit einem negativen PCR-Test waren es mit 16,1 % kaum weniger, zitiert das Ärzteblatt aus der Studie. Auch bei den einzelnen Symptomen gab es nach zwölf Monaten keine wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Gruppen, heißt es weiter vonseiten des Ärzteblattes. Am häufigsten hätten die Patienten über Kopfschmerzen, laufende Nase, Geruchsver­lust, Geschmacksverlust, Halsschmerzen und Haarausfall berichtet.

Im Vergleich der einzelnen Beschwerden fiel auf, dass beide Gruppen nach zwölf Monaten fast gleichermaßen oft an den oben genannten Symptomen litten. Eine starke Erschöpfung trat bei den Patienten mit negativem Test mit 6,8 Prozent allerdings sogar deutlich häufiger auf als bei den ehemaligen Covid-19-Patienten mit 3,5 Prozent, so das Deutsche Ärzteblatt.

Diese Viren und Bakterien machen uns krank

Eine mit Coronaviren befallene Zelle
Ende 2019 wurde zum ersten Mal über das Coronavirus Sars-CoV-2 berichtet. Zuerst nur in China diagnostiziert, breitete sich die durch Coronaviren ausgelöste Krankheit Covid-19 weltweit aus. Die Pandemie hat im Jahr 2020 weltweit etwa 1.900.000 Todesopfer gefordert. Auf der Darstellung oben ist eine menschliche Zelle (grün) zu sehen, die mit Coronaviren (gelb) infiziert ist.  © Niaid/dpa
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat.
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat. © dpa
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch.
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch. © dpa
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff.
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff. © dpa
Grippe Virus
Grippe Virus: Antigene (gelbe und blaue Antennen) sitzen auf einer doppelten Fettschicht, die sich um die Erbsubstanz im Inneren schließt. Mit der Vermischung verschiedener Virentypen entstehen neue Erbsubstanzen und damit auch Antigene. © dpa
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus.
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus. © dpa
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16)
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16): Schnupfen verbreitet sich weltweit durch Rhinoviren. © dpa
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung.
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung. © dpa
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. © dpa
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen.
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen. © dpa
Auslöser der Tuberkulose sind Bakterien (Mycobacterium tuberculosis)
Tuberkulosebakterium Mycobacterium tuberculosis: Die auch als Schwindsucht bekannte Krankheit ist, obwohl sie heutzutage als heilbar gilt, eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt. © dpa
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz.
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz. © dpa

Langzeitprobleme nach einem Virusinfekt: Forschung lückenhaft

Die Forschung im Bereich der Langzeitschäden durch Erkältungskrankheiten ist nicht sonderlich umfangreich, wenn man sie mit der Corona-Forschung vergleicht. Giulia Vivaldi von der Queen Mary University in London spricht von einem mangelnden Bewusstsein für Atemwegsinfektionen, wie sie vom MDR zitiert wird. Sie und ihre Kollegen hatten ebenfalls analysiert, wie hoch das Risiko für Langzeitfolgen nach einer Erkältung ist. Die britischen Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass auch Virusinfekte, die nicht durch Sars-CoV-2-Viren ausgelöst werden, zu langfristigen Symptomen führen können. Allerdings gibt es laut den Forschenden bislang keine Anhaltspunkte dafür, dass so ein „Long Schnupfen“ die gleiche Schwere und Dauer wie Long Covid haben kann, informiert der MDR weiter.

Mehr Informationen zur Studie „Prevalence of Symptoms ≤12 Months After Acute Illness, by COVID-19 Testing Status Among Adults — United States, December 2020–March 2023“

Veröffentlichungsdatum: 11. August 2023

Untersuchungszeitraum: Dezember 2020 bis März 2023

Veröffentlicht im Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR) des Center of Disease Control and Prevention

Umfang: 1.741 Studienteilnehmer

Studienautoren: US-amerikanisches Forscherteam um Juan Carlos C. Montoy vom Department of Emergency Medicine an der University of California in San Francisco

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Juliane Gutmann sorgfältig überprüft.

Rubriklistenbild: © Tanya Yatsenko/Imago

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