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Lange krank

Long und Post Covid: Bis zu 40 Prozent der Corona-Patienten betroffen – das ist der Unterschied der Begriffe

Erschöpfung, Schlafstörungen und Probleme beim Atmen, : Bis zu 41 Prozent der Corona-Patienten sind von Long Covid betroffen, so das Robert Koch-Institut. Ist Post Covid dasselbe? 

Virus-Varianten, Long Covid, Post Covid: Die Corona-Pandemie hat viele Begriffe in unseren Wortschatz gespült. Doch viele sind nicht selbsterklärend. Oder können Sie Long und Post Covid voneinander unterscheiden? Diese Wissenslücke kann geschlossen werden. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege definiert die Krankheitsbilder unter Berufung auf die Leitlinienempfehlung des britischen National Institute for Health and Care Excellence (NICE) wie folgt:

  • Long Covid: Gesundheitliche Beschwerden, die jenseits der akuten Krankheitsphase einer Corona-Infektion von vier Wochen fortbestehen oder auch neu auftreten.
  • Post Covid: Beschwerden, die noch mehr als zwölf Wochen nach Beginn der SARS-CoV-2-Infektion vorhanden sind und nicht anderweitig erklärt werden können.

Long Covid Symptome wie Abgeschlagenheit, depressive Verstimmung oder Kurzatmigkeit können also im Anschluss an eine akute Corona-Erkrankung vier bis zwölf Wochen nach Symptombeginn noch bestehen. Der Begriff Long Covid umfasst aber auch Post Covid Symptome, die noch zwölf Wochen nach der Corona-Erkrankung nicht abgeklungen sind, so das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege weiter.

Auch junge Menschen können von Long Covid betroffen sein. Ein typisches Symptom: Erschöpfung. (Symbolbild)

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Wie oft kommt es zu Long Covid? Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen

Bis zu 15 Prozent aller Corona-Erkrankten haben mit Long Covid und zwei Prozent mit Post Covid zu kämpfen, schätzt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) dem Bundesministerium für Gesundheit zufolge. Verlässliche, repräsentative Daten zum Anteil der Erkrankten mit Langzeitfolgen würden aber noch nicht vorliegen, heißt es weiter. Das Robert Koch-Institut (RKI) informiert, dass unterschiedliche Studien zu sehr unterschiedlichen Schätzungen in Hinblick auf Long Covid Fälle kommen. Je nach Datenbasis, Falldefinition und Studienmethodik variiert der Anteil von Long Covid in Studien mit Erwachsenen ohne Hospitalisierung zwischen 7,5 und 41 Prozent, so das RKI. Bei Erwachsenen, die wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden mussten, wurden bei 37,6 Prozent gesundheitliche Langzeitfolgen berichtet, heißt es weiter.

Diese Viren und Bakterien machen uns krank

Eine mit Coronaviren befallene Zelle
Ende 2019 wurde zum ersten Mal über das Coronavirus Sars-CoV-2 berichtet. Zuerst nur in China diagnostiziert, breitete sich die durch Coronaviren ausgelöste Krankheit Covid-19 weltweit aus. Die Pandemie hat im Jahr 2020 weltweit etwa 1.900.000 Todesopfer gefordert. Auf der Darstellung oben ist eine menschliche Zelle (grün) zu sehen, die mit Coronaviren (gelb) infiziert ist.  © Niaid/dpa
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat.
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat. © dpa
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch.
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch. © dpa
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff.
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff. © dpa
Grippe Virus
Grippe Virus: Antigene (gelbe und blaue Antennen) sitzen auf einer doppelten Fettschicht, die sich um die Erbsubstanz im Inneren schließt. Mit der Vermischung verschiedener Virentypen entstehen neue Erbsubstanzen und damit auch Antigene. © dpa
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus.
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus. © dpa
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16)
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16): Schnupfen verbreitet sich weltweit durch Rhinoviren. © dpa
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung.
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung. © dpa
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. © dpa
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen.
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen. © dpa
Auslöser der Tuberkulose sind Bakterien (Mycobacterium tuberculosis)
Tuberkulosebakterium Mycobacterium tuberculosis: Die auch als Schwindsucht bekannte Krankheit ist, obwohl sie heutzutage als heilbar gilt, eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt. © dpa
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz.
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz. © dpa

Eine Coronaschutzimpfung soll nicht nur die Gefahr schwerer Krankheitsverläufe reduzieren, sondern auch das Long Covid Risiko senken. Auch die Long-Covid-Expertin Dr. Jördis Frommhold, Chefärztin der Abteilung für Atemwegserkrankungen und Allergien an der Median Klinik in Heiligendamm, rät eindringlich zur Coronaschutzimpfung. „Mittlerweile gibt es viele Studien, die zeigen, dass eine Impfung die Wahrscheinlichkeit, an Long Covid zu erkranken, um 70 Prozent reduziert“, so die Medizinerin. Sie geht davon aus, dass rund zehn Prozent der ungeimpften Menschen, die von Covid-19 genesen sind, Long Covid bekommen. Manche Untersuchungen würden Frommhold zufolge ergeben, dass es ganze 40 Prozent sind. Die Geimpften würden einen besseren Long Covid-Schutz genießen. Hier sind es Frommhold zufolge unter den Genesenen fünf Prozent, die Corona-Langzeitfolgen entwickeln.

Rubriklistenbild: © Bernd Friedel/Imago

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