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Wenn das Kind wegläuft

Notfall-Tipps für gute Erziehung: Was Eltern tun können, damit Ihr Kind nicht einfach wegläuft

Für Eltern schwierig, wenn das Kind mit einem derartigen Bewegungsdrang einfach über eine Straße läuft. Wie Sie in solchen Momenten reagieren sollten.

Wenn Eltern mit ihrem bewegungsfreudigen und abenteuerlustigen Kind auf dem Spielplatz, in der Stadt oder im Straßenverkehr unterwegs sind, schwingt nicht selten eine Sorge mit, es könnte wieder einfach „ausbüchsen“, weil es sich von Geräuschen oder optischen Eindrücken angezogen fühlt. In solchen Momente können betroffene Eltern noch selbst reagieren und die Situation so gut es geht kontrollieren.

Schwierig wird es, wenn Eltern ihre Kleinen in die Obhut einer Kindestagesstätte (Kita) und der Erzieher geben und dann darauf vertrauen „müssen“, dass ihr Kind gut versorgt und beaufsichtigt ist. So auch Shannan Lee, eine Mutter aus Greater Manchester im Nordwesten Englands. Sie hatte ihren zweijährigen Sohn Henry wie üblich in die Einrichtung gebracht, um dann später erfahren zu müssen, dass der Kleine offenbar weggelaufen sei. Hat er etwa nicht auf die Erwachsenen gehört? Hilfreiche Tipps für den Notfall können helfen, damit das Kind nicht einfach wegläuft.

Erziehung: Was tun, wenn Kinder immer weglaufen möchten?

Was für die einen komplett abwegig klingt, scheint für die Eltern mit einem besonders abenteuerlustigen Kind möglicherweise die einzige Hilfe, damit es im Straßenverkehr nicht wegläuft: Rucksäcke, die mit einer Art Leine versehen werden können. (Symbolbild)

Es gibt bekanntlich solche und solche Kinder: Die einen sind eher schüchtern und verhalten, weichen ihren Eltern und Bezugspersonen nicht von der Seite. Andere Kinder hingegen besitzen einen ausgeprägten Jagdinstinkt, möchten alles erkunden und bemerken einen großen Reiz, einfach loszurennen. Letztere können im Freien und in der Öffentlichkeit besonders zur Herausforderung werden. Auch wenn Eltern ihrem Kind immer wieder deutlich machen, dass es nicht abhauen darf, so ist der Impuls der erkundungsfreudigen Kleinen doch stärker – und in einem Moment der Unaufmerksamkeit ist das Kind plötzlich nicht mehr zu sehen.

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Mental Load, Stress, Schlafmangel, Einsamkeit: Dinge, die sich Eltern mit Kind anders vorgestellt haben

Mutter liegt mit Baby in der Wiese
Die Elternzeit wird schön, endlich Freizeit, wie Urlaub, abschalten und die Zeit mit dem Baby genießen, viel spazieren gehen, die angefangenen Bücher fertig lesen, neue Kochrezepte ausprobieren. Was sich gerade Mütter während der ersten Schwangerschaft ausmalen, entspricht in vielen Fällen nicht dem, wie es dann wird. Manche Mütter und Väter fühlen sich vom neuen Lebensabschnitt überrollt und trotz aller Vorbereitungen doch nicht genug vorbereitet. (Symbolbild) © Kzenon/Imago
Frau enttäuscht am Telefon
So sehr sich viele Mütter über den positiven Schwangerschaftstest und den Nachwuchs freuen, umso herausfordernder kann dann die Organisation rund um die Geburt werden. Je nachdem, in welcher Stadt sie leben, wird Eltern geraten, sich frühzeitig um einen Platz zur Entbindung in einer Klinik zu bemühen. 24vita.de sprach mit einer Mutter, die bereits in der 6. Woche der Frühschwangerschaft von Kliniken am Telefon abgewiesen wurde, weil sie zum errechneten Entbindungstermin keinen Platz ermöglichen konnten. „Das habe ich wirklich nicht erwartet“, berichtete die Mutter. (Symbolbild) © AntonioGuillem/Imago
Zwei Frauen mit Baby am Wickeltisch.
Ein für viele Mütter besonders frustrierender Umstand ist der Mangel an Hebammen in Deutschland, insbesondere zur Nachsorge. Ein Umstand, den sich so manche Eltern wohl anders vorgestellt haben. Die Hebamme kommt nach der Geburt zu den Müttern nach Hause – anfangs täglich, später wöchentlich – sieht nach dem Baby und ist auch wertvolle Ansprechpartnerin für die Mutter. Eltern brauchen speziell am Anfang Unterstützung und Kraft, um ihre nötige Kompetenz entwickeln zu können. Gerade nach der Geburt fühlen sich viele Mütter körperlich und mental erschöpft. Die Hebamme kontrolliert in der Nachsorge zudem die Rückbildung der Gebärmutter bei der betreffenden Mutter, den Wochenfluss sowie die Wundheilung von Riss- oder Operationswunden bei Dammriss oder -schnitt sowie Kaiserschnitt. Außerdem zeigt die Hebamme ihnen erste Übungen der Rückbildungsgymnastik. (Symbolbild) © Mareen Fischinger/Imago
Mutter sitzt erschöpft vor Babybett
Ein Baby bedeutet das pure Glück – so denken und hoffen es die meisten Eltern. Doch nicht immer stellt sich nach der Geburt das Gefühl von Glück und unendlicher Liebe ein. Bei etwa 710.000 Geburten pro Jahr in Deutschland zeigen über 70.000 Frauen und mit ihnen auch Männer pro Jahr Symptome einer postpartalen Depression. (Symbolbild) © Highwaystarz/LOOP IMAGES/Imago
Vater und Sohn schlafen im Sitzen
„Schlaf immer dann, wenn das Baby schläft.“ Ein gut gemeinter Rat von anderen Eltern, der nach der Geburt eine besondere Bedeutung einnehmen wird. Denn den schwierigen Umstand der veränderten Schlafqualität mit Schlafmangel haben sich viele Eltern definitiv anders vorgestellt. Nicht selten fühlen sich die übermüdeten Mütter und Väter dann über den ganzen Tag schläfrig-benommen, leiden unter Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen und sind stark reizbar. (Symbolbild) © Tanya Yatsenko/Imago
Mutter mit Baby erinnert sich
Zu dem neuen Leben mit Baby kommen auch jede Menge Aufgaben auf Mütter und Vater zu, angefangen vom neuen Tagesablauf, den oftmals kurzen Nächten, über das Stillen des Babys und Fläschchen geben bis hin zu Nachsorge- und Vorsorgeterminen. Gerade Mütter berichten, das Gefühl zu haben, an vieles denken zu müssen und machen dabei häufig die Erfahrung – auch wenn das Kind schon älter ist sowie, wenn Geschwister dazu kommen – Termine, Verabredungen oder Aufgaben zu vergessen. (Symbolbild) © Highwaystarz/LOOP IMAGES/Imago
Frau sortiert Wäsche in Waschmaschine
Mit dem Nachwuchs wird die Arbeit im Haushalt nicht weniger, ganz im Gegenteil. „Ich hätte es nie für möglich gehalten, so viel Wäsche pro Woche zu waschen“, erzählt eine Mutter 24vita.de im Gespräch. Mit dem Baby in der Familie fehlt es dann schlicht und ergreifend häufig an Zeit und vielen Eltern auch an Energie, Aufgaben zu erledigen, selbst wenn Eltern das Kind einbinden oder sich zur Erholung zum schlafenden Baby dazu legen. (Symbolbild) © YAY Images/Imago
Frau in der Dusche
Eine ausgiebige Dusche oder ein schönes, warmes Bad. Was für Menschen ohne Kinder meist selbstverständlich ist, muss von Eltern mit Baby nicht selten zeitlich eingeplant werden. „Ich habe anfangs immer nur ganz schnell duschen können, weil unser Kleiner nicht gerne abgelegt werden wollte und dann viel weinte“, beschreibt eine Mutter im Gespräch mit 24vita.de. Zwar mag es für die einen absurd klingen, doch ist dieser Umstand für so manche Mutter oder manchen Vater nach der Geburt des Babys blanke Realität, die vorher nicht in ihrer Vorstellung vorkam. (Symbolbild) © Ihar Ulashchyk/Imago
Mutter wiegt Baby im Arm
Über neun Monate warten Eltern darauf, ihr Baby in den Armen halten zu können. „Jeden Tag war das für mich ein besonderer Moment, wenn ich unser kleines Baby im Arm hielt, sie wiegte, an ihr roch“, so die Mutter einer jetzt 4-Jährigen. Die meisten Eltern freuen sich auf ihre Elternzeit mit Kind, doch es gibt auch die Mütter und Väter, die sich in dieser ersten Zeit mit Kind dennoch alleine fühlen, da ihnen beispielsweise die Ansprache mit anderen fehlt. (Symbolbild) © Monkey Business 2/Imago
Eltern mit kleinem Baby
Mit der Geburt des Babys werden aus zwei Menschen eine Familie. Wo sich vorher die Frau und der Mann voll auf ihre Partnerschaft konzentrieren konnten, stehen nun in der Regel vorrangig die Bedürfnisse des Nachwuchses im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ein Baby verändert zwar eine Partnerschaft, kann sie aber auch bereichern. Mutter und Vater ist eine Rolle im Leben, in die Eltern zunächst hineinwachsen müssen, die auch mit Tücken, Hindernissen und verschiedenen Gefühlen verbunden ist, auch wenn es in der eigenen Vorstellung einfacher schien. (Symbolbild)  © Cavan Images/Imago

So hat es sich auch mit dem kleinen Henry (2) zugetragen, als dieser aus der Kita und über die Straße gelaufen ist, wie es die Überwachungskamera dokumentierte, laut RTL News. Glücklicherweise hatte eine Passantin den Zweijährigen rechtzeitig entdeckt, bevor er über eine weitere, viel befahrene Straße laufen konnte. „Der Gedanke daran, was ihm hätte zustoßen können, macht mir große Angst. Er hätte von einem Auto angefahren werden oder tot sein können. Ich mag gar nicht daran denken“, zitiert RTL die geschockte Mutter. Fest steht, dass sie Henry nicht mehr in die Einrichtung geben möchte. Die örtlichen Behörden klären aktuell, inwieweit eine Verletzung der Aufsichtspflicht durch die Erzieher vorliegt.

Was sich nicht nur Henrys Mutter fragt: Hätte der Vorfall verhindert werden können? Wie sollten Eltern ihr Kind auf vermeintliche Gefahren vorbereiten?

Erziehung: Tipps für den Notfall, wenn das Kind wegläuft

Als Eltern muss man gefühlt überall Augen und Ohren offen halten. Gefahren lauern schließlich viele, wie es die Helikopter-Eltern mit ihrer Überbehütung empfinden. Da fällt das Loslassen gar nicht so leicht. Was würden da wohl die entspannten „Panda-Eltern“ raten, damit das Kind nicht einfach abhaut?

Wenn Sie schon wissen, dass Ihr Kind möglicherweise dazu neigt, sich gerne mal von Ihnen oder anderen Bezugspersonen zu entfernen, bereiten Sie Ihr Kind und auch die Bezugspersonen wie Erzieher in der Kita entsprechend darauf vor. Das ist zwar kein Garant dafür, dass Ihr Kind nicht mehr einfach ausbüxt, doch die Personen, die die Aufsichtspflicht haben, können verschärfte Maßnahmen treffen und Ihr Kind noch mehr im Blick behalten.

Kind läuft einfach weg: 1. Immer wieder darüber sprechen

Es kann verschiedene Gründe geben, warum Ihr Kind (immer wieder) davon rennt. So schwierig diese Situationen auch sind, Eltern sollten versuchen ruhig zu bleiben und dann auch in einem ruhigen Moment mit ihrem Kind darüber reden – immer wieder. Um so möglicherweise auch die Gründe des Kindes zu erfahren. Schon kleine Kinder können trotz geringem Wortschatz verraten, was dazu führte, dass sie weggelaufen sind.

Kind haut ab: 2. Oma, Opa, Babysitter und Erzieher in der Kita vorbereiten

Beziehen Sie die Menschen, die unmittelbar Kontakt mit ihrem Kind haben, immer mit ein und scheuen Sie sich auch nicht, um besondere Sorgfalt in der Aufsichtspflicht zu bitten. Machen Sie ruhig darauf aufmerksam, dass Ihr Kind entdeckungsfreudig ist und gerne mal auf Wanderschaft geht – so können sich die Betreuer entsprechend wappnen.

Kind läuft einfach weg: 3. Regelmäßiges Verkehrstraining

Üben Sie regelmäßig Situationen in der Öffentlichkeit und im Straßenverkehr: Zeigen und sagen Sie Ihrem Kind, dass es an Straßen immer warten muss und dass es nie ohne einen Erwachsenen hinübergehen soll.

Kind haut ab: 4. Kind auf Gefahren hinweisen

Nehmen Sie genau diese Verkehrssituation zum Anlass und verdeutlichen Ihrem Kind, wie groß die Gefahr durch einen Autounfall oder anderes sein kann. Versuchen Sie dabei dem Alter Ihres Kindes entsprechende Worte und Beschreibungen zu wählen.

Kinder und Fremde: Das sollten Eltern beachten und tun

Notfallsituationen sollten geübt werden, denn das hilft dem eigenen Kind, passend zu reagieren und Gefahren auszubremsen. Ein wichtiges Thema für Eltern und Kinder ist: Was kann und sollte mein Kind tun, wenn ein Fremder sich ihm nähert?

Kind läuft einfach weg: 5. Sicherheitsmaßnahmen wie Rucksack mit Leine

Was für die einen komplett abwegig klingt, scheint für die Eltern mit einem besonders abenteuerlustigen Kind möglicherweise die einzige Hilfe. Es gibt Rucksäcke, die mit einer Art Leine versehen werden können, um die Kinder in der Nähe ihrer Eltern zu halten und sie so vor Gefahren zu schützen – gerade diejenigen, die scheinbar keine Furcht vor dem Verkehr haben und einfach auf die Straße rennen, könnten aus Sicht der Eltern mithilfe einer Leine am Rucksack vor großen Schäden bewahrt werden.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © JohnAlex/Imago

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