Für wen es Sinn machen kann
Grippe und Corona auf dem Vormarsch – soll ich wieder Maske tragen?
Herbst und Winter sind Erkältungszeit. Sollte man deshalb wieder Maske tragen, auch wenn es keine offizielle Pflicht gibt? Was Experten empfehlen.
Überall husten und schniefen die Menschen: in der kalten Jahreszeit steigen verlässlich die virusbedingten Erkältungskrankheiten. Das liegt daran, dass Viren bei kälteren Temperaturen länger überleben, und wir Menschen mehr Zeit in geschlossenen Innenräumen verbringen, in denen das Übertragungsrisiko höher ist als an der frischen Luft. Nicht nur Corona ist bereits wieder auf dem Vormarsch, die Experten warnen zudem vor einer ausgewachsenen Grippewelle. Trotzdem: Maßnahmen wie zu Corona-Zeiten werden in diesem Winter eher nicht mehr eingeführt – damit leben lernen, lautet die Devise. Zudem ist ein Großteil der Bevölkerung bereits ausreichend immunisiert.
All das ändert aber nichts daran, dass keiner gerne krank wird – erst recht nicht mit Corona oder einer ausgewachsenen Grippe, aber selbst eine gewöhnliche Erkältung kann einen schon ordentlich mitnehmen. Was also tun, damit man das persönliche Ansteckungsrisiko minimiert? Macht es Sinn, doch wieder eine Maske zu tragen?
Maske tragen – diese Personengruppen sollten darüber nachdenken
Studien belegen mittlerweile umfassend, dass Masken dazu beigetragen haben, die Übertragung von Coronaviren in einem gewissen Maße zu verhindern. Vor allem FFP2-Masken bieten einen effektiven Schutz vor Atemlufttröpfchen, in denen Corona-Viren, aber auch Influenza- und andere Viren versteckt sein können. Und auch wenn es keine flächendeckende Maskenpflicht mehr gibt, kann es für einzelne Personengruppen Sinn machen, sich so vor Infektionen zu schützen.
Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man zu einer der Risikogruppen für Corona- oder Grippeerkrankungen gehört – also Vorerkrankungen hat, über 60 ist, oder auch wenn man nicht ausreichend geimpft ist. Um als Erwachsener ausreichend vor Corona geschützt zu sein, sollte man mindestens zwei Impfungen plus eine Auffrischimpfung oder alternativ eine durchgemachte Erkrankung vorweisen können. Für die Grippeimpfung gibt das RKI lediglich eine Impfempfehlung für Personen ab 60, Schwangere, Menschen mit Vorerkrankungen, sowie Personen, die in besonders exponierten Berufen arbeiten, heraus. Es ist nur eine Impfung notwendig, die muss aber jedes Jahr erneuert werden, da sich die Grippevirenstämme von Jahr zu Jahr rasch verändern.
FFP2-Maske bietet besonders effektiven Schutz
Da derzeit Corona- wie Grippeerkrankungen ansteigen, wollen Virologen und Ärzte mehr Menschen dazu motivieren, auf freiwilliger Basis wieder Maske zu tragen. Infektiologe Wulf Schneider vom Universitätsklinikum Regensburg sagt im BR: „Natürlich macht es Sinn, in engen Räumen, wo viele zusammenkommen, eine Maske zu tragen, um sich selbst und andere zu schützen.“ Wer eine Maske zum Selbstschutz tragen möchte, zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln oder an anderen Orten, wo viele Menschen zusammenkommen, sollte auf eine FFP2-Maske setzen. Diese schützen auch dann vor Krankheitsübertragungen, wenn die Menschen um einen herum keine Masken tragen.
Wer bereits etwas erkältet ist und nicht daheim bleiben kann, kann anderen zuliebe eine Maske tragen und so verhindern, viele Viren zu verteilen. Dafür reicht auch schon eine gewöhnliche medizinische Maske. Diese sind angenehmer beim Atmen und kosten zudem weniger.
AHA-Regeln schützen auch vor anderen Erkrankungen
Auch die anderen bekannten Maßnahmen helfen gegen die Übertragung von allen Atemwegserkrankungen. Dazu gehört regelmäßiges Händewaschen, mindestens 20 Sekunden lang, Abstand halten, sowie beim Aufenthalt in geschlossenen Räumen diese immer wieder stoßzulüften. Wer Erkältungssymptome hat, sollte am besten zuhause bleiben. Auch bei einer Corona-Erkrankung gibt es zwar mittlerweile keine Isolationspflicht mehr, wer zuhause bleibt, kann so aber andere schützen und tut damit noch dazu seiner Gesundheit einen Gefallen.
fso