Joggen ist es nicht
Diese Sportart verlängert das Leben besonders effektiv – laut Studie
US-amerikanische Forschende haben jetzt herausgefunden, welche Sportarten besonders effektiv darin sind, das Leben zu verlängern – und das Ergebnis überrascht:
Dass Sport gesund ist, steht außer Frage: Nicht nur die Muskeln, Sehnen und Knochen werden gestärkt, auch das Herz-Kreislauf-System profitiert von der Belastung. Da regelmäßige Bewegung nicht nur Herzproblemen und hohem Blutdruck, sondern auch Diabetes und anderen Krankheiten wie Parkinson vorbeugt, leistet es so einen wichtigen Beitrag zur Verlängerung der Lebenszeit. Wer regelmäßig Sport treibt, kann die zusätzliche Lebenszeit zudem dank der Fitness meist besser genießen.
Diese Sportart senkt das Todesrisiko besonders effektiv
Welche Sportart aber am effektivsten darin ist, die Lebenszeit zu verlängern, war das Interesse US-amerikanischer Forschender aus Maryland. Sie nutzten dafür Daten aus einer Untersuchung, die zwischen 2004 und 2005 mit rund 275.000 Teilnehmenden, die zwischen 59 und 82 Jahren alt waren, durchgeführt wurde. Sie wurden damals nach ihren sportlichen Gewohnheiten befragt. 12 Jahre nach der Befragung waren 43 Prozent der Probanden bereits verstorben, viele von ihnen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Diese Daten wurden nun erneut ausgewertet, und zwar um herauszufinden, welche Sportarten am besten geeignet sind, das Leben zu verlängern. Das überraschende Ergebnis: ganz oben auf der Rangliste stehen Schlägersportarten, wie zum Beispiel Tennis, Squash oder Badminton. Sie senken das Risiko für einen vorzeitigen Tod um 16 Prozent und das für einen Herzinfarkt sogar um 27 Prozent. Gleich danach kommt Joggen, das das vorzeitige Todesrisiko um 15 Prozent senkt. Anschließend folgen in der Rangliste Walking und andere aerobe Betätigungen, Golf, Schwimmen und Radfahren.
Was aber ebenfalls Ergebnis der Studie ist: Jede Sportart wirkt sich positiv auf unsere Lebenszeit aus, insofern man sich pro Woche mindestens 2,5 Stunden bewegt. Den größten Effekt erzielt man jedoch, wenn man wöchentlich zwischen 7,5 und 15 Stunden Sport treibt. Probanden, die zwischen 7,5 und 15 Stunden pro Woche aktiv waren, konnten ihr Risiko, frühzeitig zu sterben, um stolze 31 Prozent senken.
Das empfiehlt die WHO
Auch die WHO empfiehlt Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren, jede Woche 150 bis 300 Minuten lang aktiv zu sein. Damit ist eine körperliche Betätigung im aeroben Bereich von moderater bis hoher Intensität gemeint, zum Beispiel moderates Radfahren, Joggen oder Schwimmen. Im aeroben Bereich gewinnt der Körper Energie durch Sauerstoff. Ob man gerade im aeroben Bereich trainiert, kann man ganz einfach feststellen, indem man zusammen mit einem Trainingspartner unterwegs ist und sich während des Trainings unterhält – hat man dafür noch genügend Puste, befindet man sich im aeroben Bereich. Auch mit einer Pulsuhr kann man im Blick behalten, ob man noch aerob trainiert – der aerobe Bereich liegt nämlich etwa bei 70 bis 80 Prozent der maximalen Pulsfrequenz.
Zusätzlich empfiehlt die WHO an mindestens zwei Tagen pro Woche ein Krafttraining von moderater Intensität, bei dem alle Muskelgruppen beansprucht werden. Wer über 65 ist, sollte zudem einen dritten Trainingstage für Gleichgewicht und Koordination einlegen – so wird Stürzen vorgebeugt.
Kinder hingegen sollten sich am besten täglich mindestens 60 Minuten lang bewegen, ebenfalls im aeroben Bereich mit mittlerer bis hoher Intensität. An drei Tagen darf es aber ruhig ein bisschen mehr sein, und die Kinder sollen richtig ins Schwitzen kommen.
Jede Bewegung zählt
Bevor Ihr Euch jetzt aber von den Empfehlungen der WHO und den Ergebnissen der Studie unter Druck gesetzt fühlt, solltet Ihr nicht vergessen: jede Bewegung zählt. Auch wenn Ihr es vielleicht nicht jede Woche auf die vollen 150 Minuten schafft, ist wenig Bewegung immer noch besser als keine Bewegung. Schaut deshalb auch, wo Ihr ganz einfach und unkompliziert Bewegung in Euren Alltag einbauen könnt. Nehmt zum Beispiel die Treppe statt des Aufzugs, radelt zur Arbeit oder trefft Euch mit Freunden zum Spazieren gehen – Euer Körper und Eure Gesundheit wird es Euch danken.
fso