Was die Erkrankung begünstigt

Wie hoch Ihr Demenz-Risiko ist: Zehn Lebensumstände tragen zu einer Erkrankung bei

Ältere Person fasst sich ans Ohr
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Schwerhörigkeit gilt als ein entscheidender Risikofaktor für Demenz, wenn sie nicht behandelt wird. Mediziner gehen davon aus, dass Hörverlust vermutlich zu Schäden im Gehirn führen kann. Da Gehirnareale sich durch die Schwerhörigkeit sehr auf das richtige Hören konzentrieren, können andere Hirnfunktionen vernachlässigt werden. Insbesondere die Hirnrinde und der Hippocampus, die Schaltstelle zwischen Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis, scheinen betroffen zu sein. Die immer schwächer werdenden Signale des Hörsinns sollen die normale Funktion der Nervenzellen im Hippocampus beeinträchtigen, sodass letztlich Zellen zugrunde gehen. Der Verlust des Hörens sollte möglichst früh erkannt und mit einem Hörgerät behandelt werden, um das Risiko einer Demenz zu senken. Wer im mittleren Lebensalter eine Schwerhörigkeit vermeidet, beispielsweise durch das Hörgerät-tragen, reduziert die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung im Durchschnitt um acht Prozent, laut „International Commission on Dementia Prevention, Intervention and Care“.
Frau sitzt traurig auf dem Bett
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Soziale Isolation und Einsamkeit stellen ebenfalls ein Risiko dar, eine Demenz zu entwickeln. Dies zeigt eine große Langzeitstudie der Fudan Universität in China unter der Leitung von Chun Shen. Demzufolge könne ein Mangel an sozialem Austausch mit der Zeit zu einem Abbau der grauen Hirnsubstanz führen und die Wahrscheinlichkeit einer späteren Demenzerkrankung um ca. 26 Prozent erhöhen.
Mann stützt seinen Kopf
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Zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen im Alter zählen Demenz und eine Depression. Etwa jeder fünfte Mensch, der an Demenz erkrankt ist, leidet früher oder später an einer leichten bis schweren Depression. Depression und Demenz bedingen einander, laut dem Portal „Wegweiser Demenz“. Wer unter Depression leidet, hat ein um bis zu sechsfach erhöhtes Risiko, eine Demenz zu entwickeln. Umgekehrt sind auch Menschen mit Demenz um bis zu 50 Prozent eher von depressiven Phasen betroffen, begleitet von Schlafstörungen und abnehmendem Appetit.
Röntgenbild vom Kopf
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Laut „Ärztezeitung“ erleiden jedes Jahr in Deutschland etwa 270.000 Menschen ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) aufgrund eines Sturzes oder Schlags gegen den Kopf. Wissenschaftler der Universitäten Washington und Aarhus konnten anhand intensiver Langzeituntersuchungen von 2,8 Millionen Patientendaten feststellen, dass selbst nach leichten Traumata das Risiko für eine Demenz deutlich steigt. Die Auswertungen zeigten, dass bei einem einzigen gravierenden Trauma die Wahrscheinlichkeit einer späteren Demenz um 33 Prozent steigt, nach einer Gehirnerschütterung um 17 Prozent.
Frau mit Blutdruckmessgerät
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Zu hoher Blutdruck, der unbehandelt bleibt, schädigt nicht nur die Blutgefäße und Organe. Dauerhaft erhöhter Blutdruck kann zu chronischen Durchblutungsstörungen im Gehirn führen. Durch Gefäßveränderungen ist das Risiko für eine vaskuläre Demenz gegeben. Die vaskuläre Demenz ist nach Alzheimer die zweithäufigste Form von Demenz und entsteht meist aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn als Folge mehrerer kleiner Schlaganfälle. In einer Studie des Leipziger Max-Planck-Instituts wurde anhand der Kernspintomografien des Gehirns von mehr als 400 Probanden erkannt, dass selbst Personen mit leicht erhöhtem Blutdruck schon Veränderungen des Gehirns aufwiesen – die Größe mancher Gehirnareale war reduziert. Je höher der Blutdruck war, desto geringer war die Gehirnmasse. Es bedarf letztlich weiterer Studien, um herauszufinden, ob die sichtbaren strukturellen Veränderungen des Gehirns tatsächlich eine Demenz zur Folge haben werden.
Person misst Blutzucker am Finger
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Menschen, die an Diabetes erkrankt sind und daher ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig prüfen müssen, sollen ein erhöhtes Risiko für eine Demenzerkrankung haben. Laut „Ärzteblatt“ ist der Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen evident, wobei noch unklar ist, ob und welche Diabetes-Therapie auch den kognitiven Defiziten vorbeugen könnte. Studien zeigen, dass das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, bei Menschen mit Diabetes circa 1,5-fach erhöht ist – insbesondere bei Diabetes Typ 2. Zudem sollen Frauen mit Diabetes ein 2,3-fach und Männer ein 1,7-fach höheres Risiko haben, eine vaskuläre Demenz zu entwickeln.
Person, die raucht
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Forschern zufolge, kann Rauchen den Stoffwechsel von Hirnzellen schädigen, wodurch das Risiko für Alzheimer signifikant steigt. Wie hoch das Risiko beim Einzelnen ist, hängt tatsächlich von der Anzahl der gerauchten Zigaretten ab. Wer pro Tag mehr als eine halbe Packung Zigaretten raucht, hat ein um 34 Prozent höheres Risiko, eine Demenz zu entwickeln, wie das Portal „Lungenärzte im Netz“ berichtet.
Mann und Frau stoßen mit Alkohol an
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Hoher Alkoholkonsum kann eine frühe Demenz auslösen, wie die „Ärztezeitung“ berichtet. Alkoholmissbrauch ist nach Daten einer französischen Studie mit 32 Millionen Personendaten eine entscheidende Ursache für eine früh beginnende Demenz. Männer, die in jungen Jahren bereits Alkohol konsumierten, entwickelten zu zwei Drittel eine Demenz – und das bereits vor ihrem 65. Lebensjahr. Es zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung bei Menschen, die regelmäßig und viel Alkohol konsumierten, etwa viereinhalbfach höher ist.
Übergewichtiger Mann mit Fettpolster
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Übergewicht kann eine spätere Demenz-Erkrankung begünstigen. Wer im mittleren Alter über­gewichtig oder adipös ist, erkrankt später häufiger an einer Demenz, wie eine Auswertung des Schwedischen Zwillings­registers der Forscherin Weili Xu vom Karolinska Institut in Stockholm bereits 2011 ergab. Personen mit einem BMI 25 bis 30 hätten ein um 71 Prozent erhöhtes Risiko, die mit einem BMI von mehr als 30 wären um ein vierfaches gefährdet, eine Demenz zu entwickeln.
Mann liegt auf der Couch
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Auch mangelnde Bewegung ist einer der Risikofaktoren für Demenz und Alzheimer. Das Fortschreiten der Erkrankung kann hingegen durch Sport verlangsamt werden. Eine Forschergruppe um Mychael V Lourenco fand im Rahmen einer Studie, die im Journal „Nature Medicine“ veröffentlicht wurde, heraus, dass durch körperliche Aktivität und Sport der Botenstoff Irisin aus dem Muskel ins Blut freigesetzt und ins Gehirn transportiert wird. Alzheimer-Patienten weisen erniedrigte Irisin-Spiegel im Hippocampus auf, der „Gedächtniszentrale“ im Gehirn. Die Forscher konnten in ihren tierexperimentellen Arbeiten zeigen, dass eine Steigerung der Irisin-Konzentration zu einer Verbesserung der sogenannten synaptischen Plastizität führt. Diese ist besonders für die Vernetzung von Hirnarealen und Nervenzellen sowie das Lernen und Erinnern wichtig. Noch fehle der Nachweis durch klinische Studien, doch der Irisin-Spiegel könnte einen bedeutenden physiologischen Zusammenhang zwischen Muskeln und Gehirn sowie eine entscheidende Relevanz zur Vorbeugung beziehungsweise zum Herauszögern einer Demenz darstellen.

An Demenz und Alzheimer kann im Grunde jeder erkranken. Neben genetischen Faktoren und dem Alter können ebenfalls bestimmte Lebensumstände sowie Erkrankungen den Abbau von Gehirnzellen begünstigen.

Im Zuge einer möglichen Demenz-Erkrankung ist es nicht nur wichtig zu wissen, welche elf Symptome sich zum Teil schon Jahre vor der Demenz-Diagnose bemerkbar machen und was hinter dem siebenstufigen Verlauf einer Demenz- und Alzheimer-Erkrankung steckt. Auch bestimmte Risikofaktoren, die zu einer Demenz führen können, sind von Relevanz. Zum einen gibt es die genetische Disposition, die dazu führt, dass Menschen an Demenz erkranken. Auch das Älterwerden erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung wie Demenz und Alzheimer. Beides zählt zu den primären Risikofaktoren. Eine ungesunde Lebensweise, beispielsweise regelmäßiger Alkoholkonsum und Rauchen sowie bestimmte Krankheiten wie Diabetes, hoher Blutdruck, Adipositas können, wenn sie unentdeckt oder unbehandelt bleiben, das Risiko einer neurologischen Erkrankung des Gehirns signifikant erhöhen.

Die Vermeidung aller negativen Einflüsse als sekundäre Risikofaktoren könnte die Wahrscheinlichkeit einer Demenz bis zu 40 Prozent senken und dazu beitragen, die kognitive Schädigung zu bremsen, wie eine Studie zeigt.

Warnzeichen einer Demenz-Erkrankung

  • Schwierigkeiten bei gewohnten Aufgaben zu Hause, in der Arbeit oder in der Freizeit
  • Herausforderungen bei Planung und Lösung von Problemen
  • Verwirrung hinsichtlich Zeit und Ort
  • Probleme beim Verstehen von visuellen Eindrücken und räumlichen Zusammenhängen
  • Vermindertes oder schlechtes Urteilsvermögen, Entscheidungen zu treffen, fällt zusehends schwer
  • Probleme beim Schreiben oder Sprechen, Wortfindungsstörungen
  • Verlegen von Gegenständen
  • Verlust der Fähigkeit, getanes zu rekonstruieren
  • Rückzug von sozialen Kontakten und Aktivitäten
  • Persönlichkeitsveränderung mit aggressiven Zügen
  • Depressionen

Demenz- und Alzheimer-Risiko durch Ernährung senken: Mit zwölf Lebensmitteln das Gehirn schützen

Avocados.
Hmm, lecker, Avocado! Die aus botanischer Sicht zu den Beeren gehörende Frucht schützt dank ihres pflanzlichen Stigmasterol vor einem frühzeitigen Ausbruch von Alzheimer. Zwar zählen sie zu den pflanzlichen Lebensmitteln, die besonders fettreich sind. Doch handelt es sich rein um ungesättigte Fettsäuren, die gesund halten. Durch das enthaltene Enzym Lipase wird der Fettabbau sogar aktiviert. Avocados sind reich an Folsäure, Vitamin K, D, B6 und E sowie Kalium und Calcium. © LuboIvanko/Imago
Schalen mit Johannisbeeren, Heidelbeeren, Kirschen
Dunkle Beeren wie Schwarze Johannisbeeren und Heidelbeeren sind nicht nur dank ihrer Polyphenole sehr gesund. Auch ihr hoher Anteil an Vitamin C senkt nachweislich die Plaquebildung in den Gefäßen, was als Risikofaktor für Demenz und Alzheimer gilt. Täglich eine Handvoll dunkle Beeren schützt das Gehirn! © Westend61/Imago
Zucchinis
Essen Sie auch regelmäßig Zucchini! Das grüne Gemüse ist reich an Kalzium, Magnesium, Eisen, B-Vitaminen, Vitamin A (Provitamin A) und Vitamin C. Zucchini wirkt nicht nur entzündungshemmend. Es soll auch das Wachstum von Krebszellen verringern und aufgrund seiner großen Mengen an Stigmasterol den Ausbruch von Alzheimer verzögern. © Alex Salcedo/Imago
Aubergine
Auberginen zählen nicht nur zu den Gemüsesorten, die eine Fettleber wieder heilen können. Auch ihr pflanzliches Sterol schützt das Gehirn vor einer Demenz und Alzheimer. © zhekos/IMAGO
Brokkoli
Wer regelmäßig Brokkoli isst, kann einer Alzheimer-Erkrankung vorbeugen beziehungsweise sie hinauszögern. Denn Brokkoli ist reich an Antioxidanzien, was die Gehirnzellen stärkt und schützt. © monticello/Imago
Teller mit Erbsen
Erbsen zählen zu den proteinreichen Hülsenfrüchten. 100 Gramm frische grüne Erbsen enthalten ca. 5,4 Gramm Protein, das zum Muskelaufbau und Knochenwachstum dient. Gleichzeitig schützen die enthaltenden Folsäure und Polyphenole das Gehirn. © Image Source/Imago
Schale mit roten Bohnen
Bohnen sind im wahrsten Sinne Nervennahrung. Reich an B-Vitaminen, Folsäure sowie den wertvollen Polyphenolen, können Bohnen bei regelmäßigem Verzehr die Gehirnleistung fördern. B-Vitamine regen die Kommunikation zwischen den Zellen an, steigern die Leistungsfähigkeit des Gehirns und schützen vor Gedächtnisstörungen. Achtung: Kochen Sie die Bohnen vor dem Verzehr! Mehr als sechs Bohnen können gerade bei Kindern durch das enthaltene giftige Eiweiß Phasin zum Tod führen. © Image Source/Imago
Es sind verschiedene Sorten Linsen zu sehen (Symbolbild).
Linsen dürfen mindestens dreimal in der Woche auf den Teller kommen. Denn durch ihre B-Vitamine, Folsäure und Polyphenolen übernehmen Hülsenfrüchte einen schützenden Effekt im Gehirn. © YAY Images / Imago
Walnüsse
Nüsse sind besonders gut fürs Gehirn. Beispielsweise Walnüsse sind reich an Antioxidantien, das heißt, sie schützen vor schädlichen Stoffen und können dadurch Eiweißablagerungen im Gehirn verhindern. Auf diese Weise kann Alzheimer vorgebeugt werden. Auch das Voranschreiten einer bereits bestehenden Alzheimer-Erkrankung kann verlangsamt werden. © C3 Pictures/Imago
Olivenöl senkt Blutdruck und das schädliche LDL-Cholesterin im Blut, sodass das Risiko für Arteriosklerose reduziert wird.
Neben Zucchini, Auberginen, Brokkoli, Nüssen und Heidelbeeren, zählen auch Oliven sowie Olivenöl zu den Lebensmitteln, die Alzheimer vorbeugen können. Die in Olivenöl enthaltenen Polyphenole schützen und stärken die Gehirnzellen. Laut „Deutsche Herzstiftung“ senkt Olivenöl nachweislich auch das Risiko für Ablagerungen in den Gefäßen, der Arteriosklerose. Forscher vermuten, dass das Risiko für Alzheimer mit bestehender Arterienverkalkung steigt. © Panthermedia/Imago
Lachsfilet
Lachs zählt zu den Lebensmitteln mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, das nicht nur zu viel LDL-Cholesterin senken können. Der Verzehr von Lachs ist dank seiner langkettigen Omega-3-Fettsäuren für den Zellstoffwechsel im Gehirn besonders förderlich, so die Alzheimer Forschung Initiative e. V. © Martin G. Dr. Baumgä/Imago
Kabeljaufilet mit Rosmarinzweig in der Bratpfanne.
Auch Kabeljaufisch zählt zu den besonders gesunden Fischen: sehr zu empfehlen für Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion, dank des hohen Jodgehalts, und unterstützend für die Zellerneuerung zur Vorbeugung gegen Demenz und Alzheimer. Essen Sie ein- bis zweimal pro Woche den empfohlenen Fisch, um die Abwehrbereitschaft des Gehirns zu steigern und den Energiestoffwechsel zu verbessern. © Shotshop/Imago

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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