„Extreme Temperaturspitzen“
25 Grad im Februar? Wetter-Experte spricht von „deutlichem Alarmsignal“
Rekordwärme im Februar – klingt absurd. Laut Wetterexperte Dominik Jung könnte das möglich sein, wie ein Blick auf historische Daten zeigt.
Kassel – Der wärmste Februartag Deutschlands wurde bereits vor über 120 Jahren gemessen, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net: Am 26. Februar 1900 erreichte Arnsberg in Nordrhein-Westfalen Jung zufolge „unglaubliche 24,5 Grad“. Auch in Jena (Thüringen) sei das Thermometer damals auf beeindruckende 23,1 Grad geklettert.
„Solche Werte zeigen, dass extreme Temperaturspitzen auch in früheren Zeiten vorkamen, heute jedoch durch den Klimawandel wahrscheinlicher werden“, so Wetterexperte Jung. Ob wir diese Rekorde beim Wetter bald knacken, hänge seiner Meinung nach, vor allem von künftigen Wetterlagen und globalen Klimaveränderungen ab. Aktuell jedenfalls fallen die Prognosen für Februar laut Jung wenig winterlich aus.
Werte über 25 Grad im Februar: Ist das überhaupt möglich?
Ein Sommertag, also Temperaturen über 25 Grad, im Februar scheint auf den ersten Blick unglaublich. Doch meteorologisch ist das, laut Jung, nicht ausgeschlossen. Insbesondere bei bestimmten Wetterlagen, wie einem „Omega-Hoch“, das warme Luft aus Südeuropa nach Mitteleuropa lenkt, könnten die Werte in den kommenden Jahren weiter steigen, führt der wetter.net-Meteorologe aus. Kombiniert mit einem immer intensiveren Klimawandel und steigenden Durchschnittstemperaturen könnte Deutschland eines Tages tatsächlich einen Sommertag mitten im Winter erleben, so Jung. „Für manche wäre das Grund zur Freude, für andere ein deutliches Alarmsignal.“
Extrem warme Wintermonate können „dramatische Folgen“ haben
Ein so früher Sommertag würde unser Alltagsleben komplett auf den Kopf stellen, prophezeit Jung. „Schneemannbauen ade, stattdessen könnten wir im Februar Grillpartys veranstalten – doch das hat seinen Preis“, warnt der Wetterexperte.
Extrem warme Wintermonate hängen Jung zufolge eng mit dem Klimawandel zusammen und könnten „dramatische Folgen“ haben: früher Pflanzenwachstum, Dürren im Sommer oder ein verändertes Ökosystem. Laut Jung ist im Januar kein Wintereinbruch mehr zu erwarten.
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