Diese Gründe stecken dahinter
Neben Heinz Winkler: Auch berühmter TV-Koch muss sich von Stern verabschieden
Nach der Vergabe der Michelin-Sterne am Dienstagabend (4. April) gibt zahlreiche glückliche Gewinner. Aber auch immer mehr Verlierer kommen ans Licht.
Am Dienstagabend vergab die Michelin-Jury in Karlsruhe 334 neue Sterne an Gourmet-Restaurants deutschlandweit. Großer Sieger dabei: das Restaurant „Jan“ in München, das gleich drei Sterne erhielt.
Doch es gibt nicht nur Gewinner: In 28 Fällen wurden Sterne gestrichen. So hat Fernsehkoch Frank Rosin mit seinem „Rosin“ im nordrhein-westfälischen Dorsten nur noch einen Stern. „Die Qualität war nicht mehr auf dem Niveau wie in den vergangenen Jahren“, hieß es von Michelin.
Rosin, der in Dorsten geboren wurde, eröffnete das „Rosin“ 1991. Den ersten Michelin-Stern erhielt er 2003, den zweiten 2011. Seit 2007 tritt er in zahlreichen Fernsehshows in Erscheinung. Seit 2011 laufen eigene Sendungen wie „Rosins Restaurants“, in denen Rosin Restaurant-Inhabern hilft, ihre Küche und Konzepte zu verbessern. In der Show „The Taste“, in denen Hobbyköche um die Wette kochen, ist er als Juror vertreten.
Heinz Winkler: Toter Patron des „Restaurant Heinz Winkler“
Teils kamen Sterne auch wegen Schließungen abhanden, wegen eines Teamwechsels oder - wie im Fall Winkler - mit dem Tod des Patrons. Dem „Restaurant Heinz Winkler“ in Aschau im Chiemgau wurden zwei Sterne gestrichen, weil die Kochlegende Ende Oktober starb. „Das hat eine gewisse Tragik“, bedauert Ralf Flinkenflügel, Direktor des „Guide Michelin“ für Deutschland und die Schweiz. Das Restaurant wolle sich im Mai neu aufstellen und versuchen, an vergangene Erfolge anzuknüpfen.
Winkler, der bei Jahrhundertköchen wie Paul Bocuse und Eckart Witzigmann lernte, hatte mehr als 20 Jahre mit Unterbrechungen sogar drei Sterne. Später kochte er als Nachfolger von Witzigmann im „Tantris“ in München, das lange als Inbegriff von Haute Cuisine in Deutschland galt. Winkler war 1981 mit 31 Jahren der jüngste Drei-Sterne-Koch.
Das ist der Michelin-Guide
Der Michelin-Guide kommt in 41 Ländern heraus, neben Europa auch in den USA und Asien. Hinter dem renommierten roten Restaurantführer steht der gleichnamige französische Reifenhersteller. In Deutschland erschien der erste „Guide Michelin“ 1910, damals noch „den Herren Automobilisten“ gewidmet und vor allem mit Straßenrouten versehen. Die ersten Michelin-Sterne in Deutschland wurden 1966 verliehen.
mh