Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

„Du arbeitest 24 Stunden am Tag“

Lüge vom Leben im Ausland? Influencerin reagiert auf Kritik

Charlotte Weise ist Influencerin und lebt mit ihrer Familie in Spanien.
+
Charlotte Weise ist Influencerin und lebt mit ihrer Familie in Spanien.

Charlotte Weise lebt als Influencerin in Spanien. Sie sei dankbar, dass sie das machen kann. „Aber ich empfehle den Influencer-Job nicht.“

Zwischen Influencerinnen im Ausland und Trad-Wives auf Social Media gibt es Parallelen: Diese These hat BuzzFeed News Deutschland in einem Artikel Mitte August aufgestellt. Warum? Weil der Influencer-Beruf sowohl das Auswandern, als auch das Vollblut-Hausfrau-Sein als Trad-Wive ermöglicht.

Für Influencer ist es leichter auszuwandern als für „Normalos“ in anderen Berufen und ohne Social Media Reichweite. Wer durch Instagram scrollt, bekommt diesen Unterschied jedoch kaum mit. Wir schrieben daher in einem Artikel von der „Lüge vom Leben im Ausland“ und nannten Influencerinnen wie Charlotte Weise, die seit einigen Jahren in Spanien lebt, als Beispiel.

Leben als Influencerin im Ausland: „Ihr seid so ein Vorbild!“

Charlotte Weise folgen auf Instagram über 180.000 Menschen. Viele wünschen sich so ein Leben als Influencerin im Ausland anscheinend auch. „Ihr Mutigen! Ihr seid so ein Vorbild!“, schreibt eine Person unter einen ihrer Instagram-Beiträge übers Auswandern.

„Wenn man Lust aufs Ausland hat und in den Süden will, dann kann man das auch schaffen“, sagt Weise als wir mit ihr über ihre Kritik an unserem Artikel sprechen. Sie kenne Lehrer, Ärzte, Friseure und Kosmetiker, die im Ausland lebten. „Die haben sich alle einfach eine Auszeit genommen, haben mal geguckt, wo sie einen Job finden.“

Das würde sie auch jedem raten: Es erst einmal unverbindlich für sechs Monate zu versuchen, so wie sie es damals in Barcelona getan habe. In der Zeit verdiente sie aber schon Geld als Influencerin. „Ich hätte sonst aber etwas nebenher gejobbt in einem Restaurant oder so“, antwortet Weise BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA.

Weise ist studierte Berufsschullehrerin. Wäre sie heute in Spanien, wenn sie diesen Weg eingeschlagen hätte? Weise verneint. „Dann hätte ich ja noch einen Master in Deutschland machen müssen und auch das Referendariat hier, damit ich verbeamtet werden kann. Das wäre schon ein längerer Weg gewesen.“ Außerdem würde sie in Deutschland als Berufsschullehrerin verbeamtet viel mehr verdienen als an einer Schule in Barcelona.

Charlotte Weise: „Als selbständige Influencerin hast du quasi nie frei“

„Es ist natürlich schon ein Vorteil, dass man als Influencerin von überall arbeiten kann“, sagt sie BuzzFeed News Deutschland. Das sieht auch eine andere Person so, die sich auf Instagram eine kleine Reichweite (14.000 Follower) aufgebaut hat. Sie kommentiert unter Weises Beitrag übers Auswandern: „Ich hoffe, ich schaffe das auch irgendwann!“

Weise hofft nicht, dass wir irgendwann alle als Influencerinnen am Strand im Ausland leben, denn es gebe „so viele andere tolle Jobs“, die wir dringend in Deutschland bräuchten.

Der Job sei außerdem Typsache, nicht jeder stehe gerne vor der Kamera und könne mit dem ganzen Hass im Netz umgehen. Und: „Als selbständige Influencerin hast du quasi nie frei. Du arbeitest 24 Stunden am Tag. Ich hatte auch keinen Mutterschutz, Mutterschaftsurlaub oder irgendwas“, sagt Weise.

Charlotte Weise am Strand in der Nähe von Barcelona (Spanien).

Influencerin: „Ich empfehle den Influencer-Job nicht“

Weise habe neun Jahre lang darauf hingearbeitet, mit Social Media Geld zu verdienen. „Das ist wirklich harte Arbeit. Ich bin mega dankbar, dass sich das bei mir so entwickelt hat. Aber ich empfehle den Influencer-Job nicht.“

Auch das Leben im Ausland habe negative Seiten, die sie mit ihren Followern teile. „Man hat eben nicht Oma und Opa und alle zur Unterstützung da, man sieht Freunde seltener und man ist in Deutschland ja auch ganz anders abgesichert“, sagt sie. „Man denkt immer, im Ausland ist alles besser, aber jedes Land hat seine Vor- und Nachteile. Genauso, wie mein Influencer-Job eben auch.“

Kommentare