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Wetterlage kippt erneut

Mai-Prognose fällt in sich zusammen: Wetter-Experte spricht sogar von „erschreckenden Aussichten“

Zum Monatsende bahnt sich eine gefährliche Wetterumstellung an. Deutschland droht ein Rückfall in ein trockenes und stabiles Hochdruckmuster.

Frankfurt – Die aktuellen Wettermodelle zeigen eine deutliche Tendenz: Mit dem letzten Aprilwochenende könnte sich die Wetterlage in Deutschland erneut grundlegend verändern. Hoher Luftdruck baut sich über Mitteleuropa auf, was eine Rückkehr zu einem altbekannten Wetter-Verlauf andeutet. „Wir fallen offenbar wieder in das altbekannte Wettermuster zurück“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Er spricht sogar von „erschreckenden Aussichten“.

Rückkehr der Trockenheit – Warnung vor altbekanntem Wetterverlauf

Bereits in den Vormonaten prägten stabile Hochdrucklagen das Wettergeschehen – mit weitreichenden Folgen: kaum Regen, trockene Böden und zunehmende Waldbrandgefahr. Diese Entwicklung scheint nun erneut Fahrt aufzunehmen. Trotz vereinzelter Schauer und Gewitter an den Osterfeiertagen hat sich die Dürresituation kaum gebessert. Im April sind bislang im Bundesdurchschnitt lediglich 15 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen – das entspricht nur rund 28 Prozent der für diesen Monat üblichen Menge. Dafür kam es im April zu richtig warmen Temperaturen.

Sturzfluten, Erdrutsche und jetzt noch Schnee – Bilder zeigen heftiges Ausmaß des Italien-Unwetters

Italien Wetterkarte hat es in sich. Besonders Piemonte, im Norden, dürfte von starken Regenfällen am 17. April getroffen werden. Schon der Mittwoch (16. April) stellte Feuerwehren und Rettungsdienste vor große Herausforderungen.
Italien Wetterkarte hat es in sich. Besonders Piemonte, im Norden, dürfte von starken Regenfällen am 17. April getroffen werden. Schon der Mittwoch (16. April) stellte Feuerwehren und Rettungsdienste vor große Herausforderungen. © Protezione Civile
Erdrutsch bei Unwetter in Italien: Das Dorf Boccassuolo wurde in zwei geteilt.
Erdrutsch bei Unwetter in Italien: Das Dorf Boccassuolo wurde in zwei geteilt. © Screenshot/Provincia Modena
Feuerwehr teilt Bilder von Unwetter in Italien.
Unwetter in Italien: Die Feuerwehr teilt Bilder aus den betroffenen Regionen. Der Meteorologe Dominik Jung rät sogar: „Im Zweifel lieber frühzeitig abreisen“ – besonders für Campingurlauber in Flussnähe oder in Hanglagen könnte es gefährlich werden. ©  Vigili del Fuoco / X
Italiens Feuerwehren sind im Dauereinsatz, sprechen am 16. April (Mittwoch) von Einsätzen wegen Überschwemmungen, Wasserschäden und Erdrutschen. Aufgrund zweier Erdrutsche in Villadossola und Beura Cardezza mussten 30 Personen vorsorglich aus den umliegenden Häusern evakuiert werden.
Italiens Feuerwehren sind im Dauereinsatz, sprechen am 16. April (Mittwoch) von Einsätzen wegen Überschwemmungen, Wasserschäden und Erdrutschen. Aufgrund zweier Erdrutsche in Villadossola und Beura Cardezza mussten 30 Personen vorsorglich aus den umliegenden Häusern evakuiert werden.  © Vigili del Fuoco / X
Italien erwartet heftigen Regen – besonderd Norden betroffen.
In Italien herrscht derzeit eine ernste Unwetterlage, besonders in den nördlichen Regionen des Landes. Mehrere Tiefdruckgebiete sorgen für massive Niederschläge, die zu Überschwemmungen, Erdrutschen und gefährlichen Wetterlagen führen können. © Marco Ottico / pictures alliance
Unwetter in Italien – es droht großflächiges Hochwasser.
Für viele Regionen gilt aktuell die Warnstufe Orange oder Gelb der italienischen Zivilschutzbehörde. Besonders kritisch ist die Lage in der Region zwischen Turin und Mailand sowie in der Po-Ebene, wo großflächiges Hochwasser droht. © IMAGO/Alessandro Di Marco
Bis zu 500 Liter Regen pro Quadratmeter in Italien.
Wetterexperten rechnen mit extremen Regenmengen: In nur 48 Stunden könnten über 20 Zentimeter Niederschlag fallen In Spitzen werden 400 bis 500 Liter pro Quadratmeter erwartet. Meteorologen warnen sogar vor lebensbedrohlichen Unwettern. © IMAGO/Alessandro Di Marco
Italien von schweren Unwettern heimgesucht – noch keine Entwarnung.
Die intensive Niederschlagsphase soll noch bis mindestens Donnerstag (17. April) anhalten. Für Freitag (18. April) wird eine leichte Wetterberuhigung erwartet, doch auch am Wochenende bleibt die Lage unbeständig. © IMAGO/Alessandro Di Marco
Unwetter treffen Italien: Im Piemont traf ein Erdrutsch eine Straße in Donato. Feuerwehrleute greifen vor Ort ein.
Unwetter treffen Italien: Im Piemont traf ein Erdrutsch eine Straße in Donato. Feuerwehrleute greifen vor Ort ein.  © Screenshot
Dieses Video aus Valsesien im Piemont zeigt eine Lawine, die in Richtung Tal rauscht. Ein Gemisch aus Schnee, Wasser und Schlamm.
Ein Video aus Valsesien im Piemont zeigt eine Lawine, die in Richtung Tal rauscht. Ein Gemisch aus Schnee, Wasser und Schlamm. © Andrea Vuolo - Meteo in Piemonte
In der Region Piemont wurden die Einsatzkräfte am Donnerstag auf über 400 Personen aufgestockt.
In der Region Piemont wurden die Einsatzkräfte am Donnerstag auf über 400 Personen aufgestockt.  © Vigili del Fuoco
Zahlreiche Straßen in der Region wurden von Erdrutschen verlegt, einige Gemeinden sind isoliert oder bereits evakuiert.
Zahlreiche Straßen in der Region wurden von Erdrutschen verlegt, einige Gemeinden sind isoliert oder bereits evakuiert. © Vigili del Fuoco
Verstärkung wurde außerdem in die Toskana geschickt. Zwischen Biella, Verbiana und Turin dürfte die Lage kritisch bleiben.
Verstärkung wurde außerdem in die Toskana geschickt. Zwischen Biella, Verbiana und Turin dürfte die Lage kritisch bleiben. © Vigili del Fuoco
Bilder der Feuerwehr zeigen hier einen Einsatz bei Villar Dora. Bäume halten den starken Winden nicht Stand.
Bilder der Feuerwehr zeigen hier einen Einsatz bei Villar Dora. Bäume halten den starken Winden nicht Stand. © Vigili del Fuoco
Auch in der Lombardei führen die Unwetter zu großen Verkehrsbehinderungen.
Auch in der Lombardei führen die Unwetter zu großen Verkehrsbehinderungen.  © Vigili del Fuoco
Über 500 Einsätze wegen Überschwemmungen, Wasserschäden oder umgestürzten Bäumen zählte die Feuerwehr in der Lombardei in nur 24 Stunden.
Über 500 Einsätze wegen Überschwemmungen, Wasserschäden oder umgestürzten Bäumen zählte die Feuerwehr in der Lombardei in nur 24 Stunden. © Vigili del Fuoco
Auch die Schweizer Alpen wurden von Unwettern heimgesucht. Feuerwehrleute entfernen einen Baum, der unter der Schneelast in der Stadt Sierre zusammengebrochen ist. Die Situation ist so gefährlich, dass selbst Schulen und Supermärkte regional geschlossen bleiben.
Auch die Schweizer Alpen wurden von Unwettern heimgesucht. Feuerwehrleute entfernen einen Baum, der unter der Schneelast in der Stadt Sierre zusammengebrochen ist. Die Situation ist so gefährlich, dass selbst Schulen und Supermärkte regional geschlossen bleiben. © afp
Der komplett eingeschneite Piazza Chanoux in der Innenstadt von Aosta.
Der komplett eingeschneite Piazza Chanoux in der Innenstadt von Aosta. © Screenshot
80 Zentimeter Neuschnee wurden in höheren Lagen des Piemont verzeichnet.
80 Zentimeter Neuschnee wurden in höheren Lagen des Piemont verzeichnet. © Screenshot
Bereits Mitte März 2025 waren Teile Italiens von schweren Unwettern getroffen worden. Unter anderem Florenz.
Bereits Mitte März 2025 waren Teile Italiens von schweren Unwettern getroffen worden. Unter anderem Florenz. © IMAGO/IPA/ABACA

Deutschlands Wetter-Prognose: Ursachen für die stabile Hochdruckdominanz

Doch warum stellt sich die Wetterlage schon wieder so hartnäckig auf Hochdruck um? Ein Grund liegt in der großräumigen Zirkulation der Atmosphäre. Der Jetstream, ein starkes Windband in der oberen Troposphäre, verläuft aktuell relativ weit nördlich und in einem stabilen Muster. Dies begünstigt die Ausbildung langlebiger Hochdruckgebiete über Mitteleuropa, die kaum durch Tiefdruckeinflüsse gestört werden. Meteorologen sprechen dabei auch von einer „Erhaltungsneigung“: Ein einmal entstandenes Hochdruckgebiet bleibt über Tage oder sogar Wochen nahezu ortsfest bestehen.

Das Thema Trockenheit und Niedrigwasser könnte sich rasch wieder verstärken.

Auch blockierende Wetterlagen – sogenannte Omega-Lagen – könnten eine Rolle spielen. Diese blockieren die Westwindzirkulation, die normalerweise für wechselhaftes Wetter und regelmäßige Regenfälle sorgt. In der Folge bleibt feuchte Luft aus dem Atlantik außen vor, und Mitteleuropa trocknet weiter aus. Dagegen tobten schwere Unwetter im Mittelmeerraum.

Ein Mai mit Dürrepotenzial?

Der Ausblick auf den Start in den Mai lässt aus meteorologischer Sicht wenig Gutes erahnen. Sollte sich das Hochdruckwetter tatsächlich festsetzen, wäre der April bereits der dritte Monat in Folge mit deutlich zu geringen Niederschlägen. Auch wenn in den letzten Apriltagen noch etwas Regen fallen könnte, wird das Gesamtdefizit wohl kaum ausgeglichen. Erste Berechnungen gehen davon aus, dass maximal 50 Prozent der üblichen Aprilmenge erreicht werden. Damit würde sich die Dürrelage in Deutschland weiter verschärfen. Besonders kritisch: Die Vegetationsperiode beginnt nun voll, Pflanzen benötigen vermehrt Wasser – das ausbleibt.

Eine anhaltende Trockenheit zu Beginn des Mais könnte die Grundlage für eine erneut sehr schwierige Frühjahrs- und Sommersaison legen. Schon jetzt zeigt sich: Der Klimawandel verändert nicht nur die Temperaturen, sondern auch die typischen Wettermuster über Europa.

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

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