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Schlafstörungen und Ängste

Nach Messerangriff in Aschaffenburg: Psychologe erklärt Folgen für Kindergartengruppe – „zeigen es im Spiel“

Eine Kindergartengruppe erlebt eine tödliche Messerattacke in Aschaffenburg. Was jetzt für die Kinder wichtig ist, erklärt ein Psychologe und Traumatherapeut.

Am Tag nach dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg läuft die Suche nach den Hintergründen der Tat weiter. Am Mittwochmittag (22. Januar) soll ein 28-jähriger Mann aus Afghanistan eine Kindergartengruppe bei einem Ausflug in einen Park gezielt mit einem Küchenmesser angegriffen haben. Ein zweijähriger Junge aus Marokko und ein 41-jähriger Mann aus Deutschland, der eingeschritten sein soll, starben. Die Polizei nahm den mutmaßlichen Angreifer fest, der unter anderem wegen einer verstrichenen Frist nicht abgeschoben wurde.

Welche Folgen der Messerangriff in Aschaffenburg für die Kinder haben könnte, die bei der Tat dabei waren, weiß der Psychologe und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Ralph Kortewille. „Wenn Kinder Augenzeuge von schweren Unglücken oder Gewalttaten werden, dann besteht ein Risiko, dass sie dadurch eine psychische Traumatisierung entwickeln können“, sagt er BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA. „Leider ist es nicht so, dass kleinere Kinder solche Erlebnisse einfach vergessen.“

Nach der Messerattacke in Aschaffenburg liegen am Tatort Trauerkerzen, Blumen und Kuscheltiere.

Kinder könnten nach dem Messerangriff in Aschaffenburg unter Schlafstörungen leiden

Kinder mit besonderen Bedarfen, zum Beispiel mit Entwicklungseinschänkungen oder mit psychosozialen Vorbelastungen, hätten ein größeres Risiko eine Traumatisierung zu entwickeln. „Auf sie muss besonders geachtet werden“, sagt Kortewille. Jedes einzelne Kind, aber auch die Gruppe, die Betreuungspersonen und die Eltern, sollten eine Möglichkeit erhalten, über das Erlebte zu sprechen und dazu Fragen zu stellen.

Kinder im Kindergartenalter zeigen eine psychische Belastung oft im Spiel. Sie entwickeln Schlafstörungen, Ängste oder fangen wieder an einzunässen“, erklärt der Psychologe BuzzFeed News Deutschland. Nicht selten würden sie auch Trennungsängste entwickeln und nicht mehr alleine sein oder im eigenen Bett schlafen wollen, auch wenn sie das vorher schon gut gekonnt hätten.

Wann eine gute Chance besteht, dass Kinder die Messerattacke in Aschaffenburg verarbeiten können

Auch wenn Kinder keine schweren Symptome zeigen würden, sollten sie das Angebot bekommen, durch eine traumapsychotherapeutisch besonders geschulte Fachkraft ein sogenanntes Screening zu erhalten. Dabei bekämen Eltern eine Einschätzung, ob bei ihrem Kind eine Behandlung erforderlich sei oder werden könnte. Den Eltern und dem Kind werde auch erklärt, dass es bei großen Schreckerlebnissen, wie dem Messerangriff in Aschaffenburg „normal ist, mit solchen traumabezogenen Reaktionen, wie oben beschrieben wurde, zu reagieren“, sagt Kortewille.

Der Psychologe erklärt BuzzFeed News Deutschland, dass wenn nach potenziell traumatischen Ereignissen ein schnelles Angebot durch Fachpersonen erfolge, die Traumatisierung korrekt diagnostiziert werde und passende Behandlungsangebote zur Verfügung gestellt werden würden, „dann besteht eine gute Chance, dass Kinder solche schrecklichen Erlebnisse verarbeiten können“.

Rubriklistenbild: © Eibner/Imago

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