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Frost und Schnee

Bricht der Polarwirbel jetzt zusammen? Wetter-Modell schlägt Alarm – Experte hat eine klare Antwort

Das GFS-Wettermodell stellt Prognosen für einen potenziellen Polarwirbelsplit. Das würde eisige Kälte nach Europa bringen. Ein Experte ordnet die Theorie ein.

Kassel – In den letzten Tagen gab es immer wieder Spekulationen: Der Polarwirbel könnte kollabieren, ein Split stünde bevor und damit ein möglicher Kaltlufteinbruch über Europa. Doch Meteorologe Dominik Jung von wetter.net sieht das nüchtern: „Mit einem echten Winter, wie wir ihn uns vorstellen, wird das nichts mehr. Längere Dauerfrostphasen oder Schneedecken bis in tiefe Lagen – daran glaube ich in diesem Winter nicht mehr.“

Tatsächlich hatte das GFS-Modell mehrfach angedeutet, dass sich der Polarwirbel teilen könnte. In der Theorie würde das bedeuten, dass eisige Luftmassen aus der Arktis ungehindert nach Mitteleuropa strömen könnten. Doch genau hier liegt der Haken: Kein anderes Wettermodell würde derzeit dieses Szenario unterstützen. Der Winter hat also weiterhin mit einem grundlegenden Problem zu kämpfen – die Zeit läuft davon.

Wetter in Deutschland: Was passiert, wenn sich der Polarwirbel doch aufteilt?

Ein Polarwirbelsplit ist ein seltenes Ereignis, bei dem sich der Stratosphärenwirbel in zwei oder mehrere Teile aufspaltet. In der Vergangenheit führte das in einigen Fällen zu massiven Kälteeinbrüchen in Europa, aber längst nicht immer. Ein entscheidender Faktor wäre, wo sich die Kaltluft schließlich hinbewegt – und das sei in diesem Winter die große Unbekannte.

Was macht eigentlich das eisige Russenhoch? So richtig will es sich offenbar nicht zu uns nach Deutschland trauen.

Während GFS weiterhin mit einem Split spekuliert, sehen Modelle wie das ECMWF oder das kanadische GEM-Modell keinerlei Anzeichen für eine solche Entwicklung. Selbst wenn der Polarwirbel tatsächlich schwächeln sollte, bleibt fraglich, ob Deutschland überhaupt davon profitieren würde. Viel wahrscheinlicher sei es, dass sich die Kälte in anderen Regionen der Nordhalbkugel entlädt.

Winter 2024/2025 erneut deutlich zu warm – er ist im Schnitt +2,2 Grad wärmer als zwischen 1961 und 1990

Rückblickend zeigt sich, dass die Langfristmodelle den aktuellen Winter erstaunlich gut getroffen haben. Schon vor Monaten prognostizierten sie einen deutlich zu warmen Winter – und genau das erleben wir aktuell. Im Vergleich zum Klimamittel von 1961 bis 1990 liegt die Abweichung bereits bei rund +2,2 Grad, verglichen mit der Referenzperiode 1991 bis 2020 immer noch bei +0,9 Grad.

Diese Werte machen laut Jung deutlich: Ein klassischer Winter mit wochenlanger Kälte und Schnee ist inzwischen die Ausnahme geworden. Und selbst wenn der Polarwirbel doch noch einmal ins Wanken geraten sollte, bleibe es fraglich, ob Deutschland davon wirklich profitieren würde.

Rubriklistenbild: © METEORED/www.daswetter.com

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