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Lage wird immer dramatischer

Dürre-Alarm in Deutschland: DWD bestätigt erschreckende Prognosen von Experte

Offizielle DWD-Daten zeigen: Der März hat Deutschland an die Schwelle einer neuen Dürrekrise gebracht. Experten warnten bereits vor Wochen.

Frankfurt – Diplom-Meteorologe und Sachbuchautor Dominik Jung von wetter.net hatte es schon vor Wochen thematisiert: Deutschland steuert auf eine neue Trockenphase zu. Nun bestätigt der Deutsche Wetterdienst (DWD) diese Prognose mit besorgniserregenden Daten. „Die Lage wird sich in den kommenden Wochen weiter zuspitzen“, hatte Jung gewarnt – und genau das scheint nun einzutreten.

Der März 2025 war mit nur 21  Prozent des üblichen Niederschlags im Vergleich zur Klimareferenzperiode 1991–2020 der sechsttrockenste März seit 1881. Auch der April dürfte trocken werden. Besonders im norddeutschen Binnenland fielen vergangenem Monat stellenweise nur wenige Liter pro Quadratmeter. Die Folge: Die Feuchte der oberen Bodenschichten ist dort bereits jetzt markant unter den jahreszeitlichen Durchschnitt gesunken – regional sogar noch niedriger als im Frühjahr 2018. Erste Auswirkungen sind laut Jung schon sichtbar: Verzögerungen beim Auflaufen ausgesäter Kulturen und Trockenstress bei jungen Pflanzen drohen.

Die aktuelle Karte des Dürremonitors zeigt für viele Regionen Deutschlands bereits eine große Trockenheit.

DWD sagt trockene Sommer-Wochen voraus – besonders eine Region in Deutschland betroffen

Auch die Prognosen für die kommenden Wochen und Monate lassen wenig Hoffnung: Laut DWD wird sich die Trockenheit bis Mitte April in fast ganz Deutschland fortsetzen – einzig im südlichen Bayern zeigen die Modelle eine etwas mildere Entwicklung. Bis Ende April / Anfang Mai verlagert sich die Trockenheitszone vor allem nach Nord- und Westdeutschland.

Für den Sommer (Juni bis August 2025) zeigt das saisonale Klimamodell des DWD eine moderate Wahrscheinlichkeit für trockene Bedingungen, insbesondere im Osten Deutschlands – mit Fokus auf Thüringer Becken, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Vorpommern und Nord-Sachsen. Auch höhere Temperaturen gelten in vielen Regionen als wahrscheinlich. Für die Landwirtschaft bedeutet das: Die Herausforderungen nehmen weiter zu – und das Risiko für Ernteausfälle steigt, wie Jung berichtet.

Europa trocknet aus – und mit ihm die „Kornkammer“

Noch dramatischer ist die Lage in Teilen Osteuropas. Forschende des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und des Klimadienstes Clim4Cast sprechen von einer selten starken Anomalie der Bodenfeuchte. Besonders Polen, Belarus und die Ukraine sind betroffen – Länder, die zu den wichtigsten Getreideproduzenten Europas zählen.

Der extrem trockene Winter konnte die ausgedörrten Böden des letzten Sommers nicht regenerieren. „Die betroffenen Gebiete gehören zu den weltweit produktivsten Getreidestandorten“, warnt Prof. Dr. Claas Nendel vom ZALF. Eine Dürre dort könnte den globalen Getreidemarkt empfindlich treffen. Und auch in Deutschland sind die Folgen spürbar: In einigen Regionen in Deutschland wurde bereits die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe ausgerufen. Bleibt der dringend benötigte Regen weiter aus, droht ein Frühjahr voller Risiken – für Landwirtschaft, Umwelt und Bevölkerung.

Rubriklistenbild: © UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

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