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Zahlreiche Unfälle, erste Tote

Massen-Unfall bei Glatteis: Blitzeis-Phänomen erschreckt selbst Polizei – Notruf in Stuttgart voll ausgelastet

Glatteis in großen Teilen Deutschlands. Nach Eisregen kommt es zu zahlreichen Unfällen und sogar ersten Toten. Der DWD erklärt das Blitzeis-Phänomen.

Update vom 15. Januar, 11.21 Uhr: Wegen zahlreicher Glatteis-Einsätze kann es beim Notruf in Stuttgart zu Wartezeiten kommen. Wie die Feuerwehr mitteilte, sei das Personal der Leitstelle auf das maximale Maß erhöht worden. Damit seien nun alle Anrufannahmeplätze besetzt. „Trotzdem kann es zu Wartezeiten kommen“, hieß es. 

Um Stürze und Unfälle zu vermeiden, rief die Feuerwehr die Menschen dazu auf, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Falls man doch auf die Straße müsse, solle man vorsichtig gehen und auf Schuhe mit Profil achten.

Update vom 15. Januar, 11.14 Uhr: Der nächste Massen-Unfall bei Glatteis in Baden-Württemberg. Auf der K3284 in Aalen krachten zehn Fahrzeuge ineinander. Zwei Menschen wurden laut Polizei leicht verletzt, ein Sprecher schätzt den Sachschaden auf 40.000 Euro. Wegen Glätte hätten die Autos nicht anhalten können und seien aufeinander geschlittert. Die Straße blieb vier Stunden lang gesperrt.

Update vom 15. Januar, 10.40 Uhr: Schwerer Unfall in Ettenheim (Baden-Württemberg). Auf einer Kreuzung kollidierten ein Linienbus mit einem Pkw. Beide Männer im Auto verletzten sich schwer, sieben Fahrgäste im Bus verletzten sich leicht. Die Unfallursache war zunächst unklar. Glätte könne aber nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher.

In Hohenwart bei Cham (Bayern) starb ein Pferd bei einem Unfall. Ein 36-Jähriger war am Dienstag mit seinem Auto ungebremst auf eine Kutsche aufgefahren. Beide Fahrzeuge stürzten über eine Böschung in eine Wiese. Offenbar wurde der Mann von der tiefstehenden Sonne geblendet.

In der Kutsche befanden sich zum Unfallzeitpunkt drei Personen. Zwei Insassinnen wurden schwer verletzt mit Hubschraubern in Kliniken geflogen. Der dritte Insasse kam den Angaben nach mittelschwer verletzt in ein Krankenhaus. Der Autofahrer zog sich zudem leichte Verletzungen zu.

Volle Notaufnahmen wegen Glatteis-Unfällen – „Schwerpunkte sind Knochenbrüche am Unterarm und am Handgelenk“

Die Kliniken in Baden-Württemberg sprechen von einem massiven Patientenaufkommen wegen Glatteis-Unfällen. Das Klinikum Stuttgart berichtet von rund 50 Personen, die am Morgen in der Notaufnahme behandelt wurden. Normalerweise verzeichnet das Krankenhaus rund 80 Patientinnen und Patienten über den ganzen Tag.

„Schwerpunkte sind Knochenbrüche am Unterarm und am Handgelenk“, sagte ein Sprecher. Man habe wegen der vielen Patienten die Notaufnahme auch personell verstärkt. Vom Rettungsdienst gebe es minütlich neue Anfragen, ob weitere Patienten aufgenommen werden könnten.

Update vom 15. Januar, 10.15 Uhr: Massenkarambolage in Baden-Württemberg. Auf spiegelglatter Straße krachten am Vormittag zwei Dutzend Autos in der Nähe von Hechingen aufeinander. „Ich habe so etwas noch nie selbst erlebt“, sagt ein Polizeisprecher aus Reutlingen, „der Regen ist auf der Windschutzscheibe sofort gefroren.“ Zwei Menschen wurden laut Polizeiangaben leicht verletzt.

Update vom 15. Januar, 10 Uhr: Allein in Baden-Württemberg wurden beim Glatteis am Morgen über 260 Unfälle gemeldet. Das Polizeipräsidium Aalen mahnt Autofahrerinnen und Autofahrer weiterhin langsam und vorausschauend zu fahren. „Das sind Bedingungen, die verzeihen einem einfach weniger“, sagt ein Sprecher.

Gefrierender Regen hat auch den Betrieb am Stuttgarter Flughafen beeinträchtigt. Zeitweise musste der Flugbetrieb ganz ausgesetzt werden, weil der Winterdienst auf der Landebahn im Einsatz war.

Glatteis-Warnung auf deutschen Straßen: Tote in Bayern, zahlreiche Unfälle in BaWü und NRW

Außerhalb von Baden-Württemberg ist die Glatteis-Lage vor allem in Bayern gefährlich. Bei Unfällen kamen am Morgen mindestens zwei Menschen ums Leben (siehe Erstmeldung). Mehrere Autobahnen wurden gesperrt. Im unterfränkischen Sommerhausen ist ein Linienbus bei Straßenglätte am Morgen gegen einen Torbogen geprallt. Sieben Menschen wurden verletzt, eine Frau davon schwer. Ein Sachverständiger soll klären, ob es ein technisches Problem mit dem Fahrzeug gab oder ein anderer Grund für den Unfall infrage kommt.

In der Nacht sowie am frühen Morgen rutschten Autos auch im Sauerland in NRW, etwa in andere parkende Wagen oder auch mal gegen eine Laterne, wie ein Sprecher der Polizei berichtete. Besonders hohe Schäden oder Verletzte habe es hier aber bislang nicht gegeben.

Wetterfront treibt Glatteis über Deutschland – DWD erwartet Entspannung im Lauf des Tages

Grund für das Glatteis ist eine seit wenigen Tagen von Norden her aufziehende Warmfront, die Regen und Sprühregen mit sich bringt. Fällt dieser auf kalte Böden, kann er gefrieren und eine Glatteisschicht bilden. 

Im Laufe des Mittwochs dürfte sich die Wetterlage laut DWD dank eines verstärkten Hochdruckeinflusses allmählich entspannen. Bis zum Mittag soll die Glättegefahr abnehmen.

Erstmeldung vom 15. Januar, 9.42 Uhr: Frankfurt – In Bayern sind am frühen Mittwochmorgen (15. Januar) auf glatten Straßen mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Autobahnen wurden wegen der schwierigen Wetterbedingungen gesperrt.

Glatteis verursacht Unfälle in Deutschland – zwei Tote nach Eisregen in Bayern

Auf der Autobahn 92 in Niederbayern verunglückte ein Mann tödlich, als sein Auto mit einem querstehenden Lastwagen kollidierte. Auf der A3 bei Regensburg kam es zu mehreren Unfällen, bei denen mindestens eine Person starb. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor Blitzeis. Besonders im Norden und Osten des Freistaats ereigneten sich zahlreiche Unfälle.

Helfer nach einem Unfall auf der A3 bei Regensburg: Hier kam bei Glatteis mindestens ein Mensch ums Leben.

Die A3 bei Regensburg wurde nach einer Serie von Unfällen in beide Richtungen gesperrt. Auf der A92 in Richtung Deggendorf gab es eine Sperrung zwischen Moosburg-Nord und Landshut West, ebenso wie auf der A96 im Ostallgäu in Richtung Lindau. Bei einem Unfall mit vier Fahrzeugen wurde mindestens eine Person verletzt, wie die Polizei in Kempten mitteilte. Ob Glätte oder ein Fahrfehler die Ursache war, blieb zunächst unklar. Ein Auto geriet ins Schleudern und die nachfolgenden Fahrzeuge konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen, so die Polizei.

In anderen Teilen des Freistaats kam es ebenfalls zu zahlreichen Unfällen. Einige Menschen erlitten Verletzungen, doch meist handelte es sich um kleinere Blechschäden, berichtete die Polizei. In einigen Regionen, darunter Ansbach, Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Neustadt an der Waldnaab und Weiden in der Oberpfalz, fiel der Schulunterricht aus. Der Zugverkehr war nach Angaben der Bahn nicht von witterungsbedingten Einschränkungen betroffen.

Zahlreiche Glatteis-Unfälle auch in Baden-Württemberg

Winterliche Straßenverhältnisse und Glatteis stellten am Morgen auch die Autofahrerinnen und Autofahrer im Osten Baden-Württembergs vor Herausforderungen. Die Polizei in Ulm registrierte über 70 Unfälle, wobei die meisten im Landkreis Göppingen passierten.

In den Kreisen Heidenheim und Alb-Donau sowie in weiteren Regionen des Landes, wie im Landkreis Ludwigsburg, in Heilbronn und in Reutlingen, ereigneten sich Glatteisunfälle. Mehrere Personen erlitten Verletzungen, doch nach ersten Erkenntnissen handelte es sich meist um Sachschäden.

„Ist sofort gefroren“: Deutscher Wetterdienst erklärt Blitzeis-Phänomen

„Der Regen kommt runter, fällt auf den eiskalten Boden und ist sofort gefroren“, erklärte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes zum Blitzeis. Gefrierender Regen birgt ein erhebliches Risiko. Im Süden des Freistaats verwandelte sich der Regen im Laufe des Morgens in Schnee. Weiter nördlich sollte der Regen allmählich nachlassen. Für die kommenden Tage prognostizierte der Wetterexperte einen klassischen Wintermix aus Nebel, Hochnebel und einigen Wolkenlücken, besonders in Richtung Alpen und in den Mittelgebirgen. (dpa/moe)

Rubriklistenbild: © Sebastian Pieknik/picture alliance/dpa/NEWS5

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