Polizei prüft das Video
Naziparolen in Club „Pony“ auf Sylt: Partygäste singen „Deutschland den Deutschen“ in Kampen
In Kampen auf Sylt haben mehrere junge Menschen im Nachtclub „Pony“ Naziparolen skandiert. Der Club distanziert sich. Die Polizei ermittelt.
Sylt – Das Handyvideo, das auf unterschiedlichen Social-Media-Plattformen kursiert, dauert nur wenige Sekunden – schockiert aber bundesweit. Eine Gruppe junger Menschen feiert, während Pfingsten, auf Sylt. In dem Video hört und sieht man, wie einige junge Menschen rassistische Parolen brüllen.
In Sylter Nachtclub „Pony“ in Kampen: junge Menschen skandieren Naziparolen
Mindestens eine junge Frau und mehrere Männer, von denen ein Mann, der mit seinen Händen einen Hitlerbart andeutet und seinen rechten Arm zum Hitlergruß streckt, rufen im Takt des Songs “L’Amour Toujours” von Gigi D’Agostino “Ausländer raus” und “Deutschland den Deutschen”.
Pony auf Sylt
Der Nachtclub Pony ist, so schreibt es der Club selbst, der älteste Nachtclub Deutschland. Seit den 60er-Jahren sind die Tore und Türen auf Sylt für die Partygäste geöffnet.
Weitere im Video aus Sylt zu sehende Personen reagieren nicht auf die Rufe, unternehmen allerdings auch nichts .Der Sylter Club „Pony“ hat auf den Vorfall bereits reagiert. Bei Instagram schreibt der Club: „Wir distanzieren uns von jeder Art von Rassismus und Diskriminierung“, der Nachtclub weiter: „Hätten wir von diesem Vorfall gewusst, hätten wir die betreffenden Gäste selbstverständlich des Hauses verwiesen. Es gibt keinen Platz für Rassismus!!!“.
Nachtclub „Pony“ hat Strafanzeige gestellt – mindestens eine betroffene Person hat in Hamburg studiert
Weiterhin gaben die Betreiber an, einige Mitglieder der Gruppe inzwischen namentlich identifiziert zu haben und Strafanzeige zu erstatten. Zudem haben die Personen im Video Hausverbot erhalten. Nach Ippen.Media-Recherchen hat die junge Frau, die am Anfang des Videos zu sehen und zu hören ist, an der HAW in Hamburg studiert.
Naziparolen im Club „Pony“ auf Sylt in Kampen: Polizei überprüft Video auf „Strafrechtliche relevante Inhalte“
Seit Donnerstag verbreitet sich das Video in den sozialen Medien und löst zahlreiche ablehnende und schockierte Reaktionen aus. Moderatorin Dunja Hayali kommentierte auf dem Kurznachrichtendienst X: “Mit Hitlerbärtchen und Schampus, aber ohne ‘Ausländer’”.
Inzwischen ist auch die Polizei Schleswig-Holstein auf das Video aufmerksam geworden. Bei X (ehemals Twitter) schreibt die Polizei, dass das Video auf „strafrechtlich relevante Inhalte“ geprüft wird.
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