Sibirische Kälte kommt näher
Eisiges Wetter lauert in Osteuropa: Droht Deutschland das „Beast from the East“?
Temperaturen bis zu minus 40 Grad in Osteuropa. Wird das gefürchtete „Beast from the East“ noch nach Deutschland kommen? Ein Wetter-Experte ordnet die Lage ein.
Kassel – Während Deutschland weiterhin unter Hochdruckeinfluss steht, sieht die Lage weiter östlich ganz anders aus. In Russland herrscht klirrende Kälte, teils mit Nachtwerten von unter minus 40 Grad. Eine solche Wetterlage kann auch für Mitteleuropa gefährlich werden – wenn sich die eisige Luft nach Westen bewegt. „Das sogenannte ‚Beast from the East‘ hat uns in der Vergangenheit immer wieder eiskalte Winterphasen gebracht“, erklärt Meteorologe Dominik Jung von wetter.net.
„Ob und wann die Kälte tatsächlich nach Deutschland strömt, hängt vor allem von der Großwetterlage ab.“ Denn nur wenn Hochdruckgebiete über Skandinavien und Osteuropa die Strömung umdrehen, kann die eisige Luft direkt nach Deutschland gelangen.
Wetter-Experte warnt vor arktischer Kälte: Zieht das „Beast from the East“ nach Deutschland?
Wer sich an strenge Wintereinbrüche erinnern kann, weiß, dass das Phänomen kein Mythos ist. Besonders im Februar und März 2018 gab es einen heftigen Kälteeinbruch aus dem Osten, der Deutschland mit sibirischer Luft flutete. Auch 2012 sorgte eine ähnliche Lage für Temperaturen weit unter minus 20 Grad. Der Winter 1985 brachte mit einer mächtigen Ostströmung Rekordkälte nach Europa. Besonders gefährlich: Das „Beast from the East“ ist oft trocken, sodass tagsüber bei Sonnenschein der Eindruck entstehen kann, es sei nicht so kalt – bis ein eisiger Ostwind gnadenlos zuschlägt.
Winter-Wetter in Deutschland: Kommt im Februar die Kälte aus dem Osten?
Aktuelle Wettermodelle zeigen zwar die Kälte über Russland, aber noch keine eindeutige Bewegung nach Westen. Die Hochdrucklagen über Mitteleuropa blockieren den Vorstoß – doch das kann sich ändern. Sollte ein Hochdruckgebiet über Skandinavien die Strömung umdrehen, kann die eisige Luft innerhalb weniger Tage Deutschland erreichen. Meteorologen beobachten die Entwicklung genau, denn schon kleine Verschiebungen in der Wetterlage können das Kälteungeheuer aus dem Osten zu uns schicken. Noch ist es nicht sicher, aber die Gefahr besteht.
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