Unwetter am Montagabend in Bayern und Region
Blitzeinschlag bei Babensham, Auto in Mühldorf voll gelaufen – und „Superzelle“ bei Ostermünchen
München/Landkreis – Gewitter, Sturm, Regenfluten: Über Teile Bayerns ist am Montagnachmittag bzw. -abend (6. Mai) ein Unwetter hinweggefegt. Dabei scheint die Region glimpflich davon gekommen zu sein.
Service:
- Warnungen: Deutscher Wetterdienst | WAS! Wetter Altbayern und Schwaben
- Niederschlag: Hochwassernachrichtendienst Bayern | Niederschlagsradar
- Bahnverkehr: Störungsmeldungen BRB | Südostbayernbahn
- Verkehr: Verkehrsmeldungen | www.bayerninfo.de
Update, 8.55 Uhr - Ein Verletzter nach Unfall bei Lengdorf
Auch im Landkreis Erding kam es zu einem gewitterbedingten Unfall: Bei Lengdorf gerieten zwei Autos ins Schleudern und knallten gegen einen Lastwagen. Beim ersten Zusammenstoß verletzte sich der Autofahrer leicht, beim zweiten Unfall wurde glücklicherweise niemand verletzt.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Montagnachmittag unter anderem im Süden und im Südosten Bayerns vor Unwettern gewarnt. Die Experten erwarteten dabei Gewitter mit Starkregen mit zwischen 25 und 40 Litern pro Quadratmeter und Stunde. Auch Hagelkörner mit einer Größe von bis zu zwei Zentimetern wurden vorhergesagt. Noch am Abend wurde die Warnung aufgehoben.
Update, 7.55 Uhr - „Superzelle“ bei Ostermünchen
Nördlich bzw. nordöstlich von Ostermünchen (Gemeinde Tuntenhausen, Landkreis Rosenheim) war laut den Experten von „WAS! Wetter für Altbayern und Schwaben“ am Montagabend auch eine sog. „Superzelle“ zu sehen. Bis auf tosenden Wind und ein paar Blitzen blieb es in diesem Bereich jedoch ruhig. Die Zelle sei anschließend weiter in Richtung Edling/Wasserburg gezogen. Hier war laut den Experten auch Hagel mit Korngrößen von bis zu vier Zentimetern möglich. Nennenswerte Schäden wurden jedoch bis dato nicht gemeldet.
Update, 7.25 Uhr - Blitz schlägt bei Babensham ein
Am Abend gegen 19.20 Uhr herrschte im Gemeindebereich Babensham kurzzeitig große Aufregung. Von dort war ein „Waldbrand“ bei Rieden gemeldet worden. Deswegen wurde ein Großaufgebot der Feuerwehr zum Einsatzort geschickt. wasserburg24.de hatte bereits berichtet. Vor Ort stellte sich heraus, dass eine Hütte im Wald Feuer gefangen hatte. Der Brand drohte außerdem auf einen Baum überzugreifen. Die Feuerwehr verhinderte ein Ausbreiten der Flammen und löschte den Brand ab. Nach Angaben der Polizei Wasserburg dürfte ein Blitzschlag während des Unwetters den Brand verursacht haben.
Feuerwehreinsatz bei Babensham am 6. Mai 2024




Update, 6.35 Uhr - Nahezu zeitgleich Unfälle auf A94
Um kurz nach 18 Uhr ereigneten sich auf der A94 (München - Passau) nahezu zeitgleich zwei unwetterbedingte Unfälle. Zwischen den Anschlussstellen Lengdorf und Dorfen kam ein BMW (mit Münchner Zulassung) aufgrund der starken Regenfälle ins Schleudern und knallte gegen eine Betonleitwand, wie die zuständige Verkehrspolizei Hohenbrunn mitteilte. Anschließend schleuderte der BMW nach rechts und krachte gegen einen 3,5-Tonner aus Litauen. Der BMW-Fahrer wurde dadurch leicht verletzt und im Anschluss in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Autobahn musste zeitweise gesperrt werden, der Schaden wird auf mindestens 10.000 Euro geschätzt.
Etwa zwei Kilometer weiter ereignete sich fast zeitgleich ein weiterer Unfall. Ein 44-Jähriger aus dem Landkreis Altötting kam mit seinem VW bei starken Regenfällen ins Schleudern und knallte gegen einen portugiesischen Sattelzug. Anschließend schleuderte der Wagen nach links, stieß gegen die Betongleitwand und kam auf dem linken Fahrstreifen zum Stillstand. Auch hier musste die Autobahn gesperrt werden. Der Schaden beläuft sich hier auf 50.000 Euro. Beide Insassen blieben glücklicherweise unverletzt.
Update, 6.10 Uhr - Auto bleibt in Unterführung stecken
Gegen 18.45 Uhr mussten Rettungskräfte zu einem Einsatz an der Bahnunterführung in der Töginger Straße in Mühldorf ausrücken. Als die Floriansjünger eintrafen, stellten sie fest, dass nicht nur das Wasser in der Unterführung, sondern auch in ein Fahrzeug, das in der Unterführung stand, gelaufen war. Der Motor dürfte dabei einen Totalschaden erlitten haben. Vermutet wird, dass der Fahrer den Wasserstand in der Unterführung niedriger einschätzte als er letztlich tatsächlich war. Das Auto wurde von der Feuerwehr abgeschleppt und die Unterführung abgepumpt.
Feuerwehreinsatz in Unterführung in Töginger Straße in Mühldorf




Die Erstmeldung:
Mancherorts liefen Keller voll, wie Polizeipräsidien und Integrierte Leitstellen (ILS) berichteten. Schwerere Schäden wurden zunächst nicht bekannt. Es sei ein Unwetter mit stärkeren Regengüssen gewesen, die vereinzelt zu Einsätzen geführt hätten, sagte ein Sprecher in München. Auch beim Polizeipräsidium Schwaben Süd-West hieß es: keine größeren Schäden. Im Gebiet des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd wurden bis zum Abend ebenfalls keine größeren Vorfälle bekannt.
Auch am Nachmittag hatte es geheißen, dass die Einsatzkräfte nur selten ausrücken müssten. Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle in Weilheim sprach von zehn Einsätzen wegen überschwemmter Straßen, verstopfter Gullys und kleinerer Bäume, die auf Fahrbahnen ragten. In Grafing bei München wurde durch das Unwetter eine Straße überflutet. Die Straße musste vorübergehend gesperrt werden.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Montagnachmittag unter anderem für München und Landkreise im Osten der Landeshauptstadt vor Gewittern mit Starkregen von bis zu 35 Litern pro Quadratmeter und Stunde gewarnt. rosenheim24.de hatte bereits berichtet. Auch Böen mit bis zu 80 Kilometern pro Stunde und Hagelkörner mit einer Größe bis zu zwei Zentimetern seien möglich. Am Abend hob der DWD die Warnung auf.
Überflutungsgefahr für Gemeinde im Sauerland
Anderswo sah es teilweise ganz anders aus: In der Gemeinde Wenden im Sauerland (Nordrhein-Westfalen) hat stundenlanger Starkregen zu Hochwasser in einigen Ortsteilen geführt. Wie ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr berichtete, beruhigte sich die Lage am späten Abend aber wieder. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen. Wegen überfluteter Keller und abgestellter Stromzufuhr seien einige betroffene Anwohner des Ortsteils Ottfingen über Nacht bei Bekannten untergekommen. Niemand habe sich in Betreuungsunterkünfte bringen lassen wollen.
Zuvor hatte die Leitstelle des Kreises Olpe über das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn gewarnt: „In der Gemeinde Wenden besteht die Gefahr der Überflutung.“ Kindern, Nachbarn und mobilitätseingeschränkten Personen solle geholfen werden, hieß es in der um 21.30 Uhr veröffentlichten amtlichen Warnmeldung. Menschen in dem Gebiet sollten darüber hinaus keine Keller betreten und sich von fließenden Gewässern fernhalten.
mw