Stadt warnt eindringlich
„Unglaublich“: Frau geht mit Badeanzug in Fluten schwimmen – Feuerwehr schreitet ein
Trotz Hochwasser und Badeverbot: Eine Frau in Deggendorf geht in einer überfluteten Unterführung schwimmen. Die Feuerwehr muss einschreiten.
Deggendort – Die Hochwasserlage in Bayern will sich einfach nicht entspannen. In Deggendorf sorgt ein Vorfall derzeit für Aufsehen. „Unglaublich: Unsere Freiwillige Feuerwehr Deggendorf hat soeben eine Frau im Badeanzug aus der Unterführung Neusiedler Str. / Ackerloh geholt. Wir bitten euch dringend, das Badeverbot in Überschwemmungsbereichen einzuhalten!“, das schrieb die Stadt Deggendort bereits am Montag (3. Juni) in den späten Abendstunden in ihrem Hochwasserticker. Die Frau ist in einer überfluteten Fußgängerunterführung während des Hochwassers schwimmen gegangen – im Badeanzug. Bei einer Kontrollfahrt habe die Feuerwehr die badende Frau entdeckt und forderte sie auf, das Wasser zu verlassen, so eine Sprecherin des Rathauses am Dienstag.
Bei Hochwasser in Bayern: Feuerwehr entdeckt badende Frau in Fluten
Tim Rothenwöhrer, der Stadtbrandinspektor, erzählte, dass er von seinem Fahrzeug aus zwei junge Menschen an der Unterführung bemerkte, die das Hochwasser beobachteten. Er hupte und signalisierte ihnen, sich zu entfernen. Plötzlich tauchte eine Frau im Badeanzug aus dem Wasser auf, kletterte auf einen Vorsprung der Unterführung und bereitete sich auf einen erneuten Sprung ins Wasser vor. Daraufhin forderte er sie auf, den Ort zu verlassen.
Katastrophentourismus: Mittlerweile „normal“, dass Leute Selfies machen
Rothenwöhrer bemerkte, dass es mittlerweile als „normal“ angesehen wird, dass Menschen trotz Hochwasser Absperrungen ignorieren und Selfies machen. Allerdings hatte er noch nie einen Fall wie den der schwimmenden Frau erlebt. In München kam es zu einem ganz ähnlichen Fall, ein Video kursiert derzeit im Netz, auf dem ein Mann zu sehen ist, der von einer Brücke in eine überfluete Unterführung springt. Ein anderer nutze das Hochwasser der Isar zum surfen.
Der Oberbürgermeister aus Passau sowie der Bürgermeister von Nordendorf hatten sich bereits über ein solches Verhalten beklagt – mit teils drastischen Worten. Im Landkreis Unterallgäu hat das Ignorieren einer Absperrung sogar zu einem Todesfall geführt, eine 57 Jahre alte Frau starb in ihrem vollgelaufenen Auto.
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Die Stadt rief ihre Bürgerinnen und Bürger dazu auf, das Badeverbot in überfluteten Gebieten zu respektieren und bat um „Durchhalten“. Sie informierte, dass die Freibadsaison in Deggendorf am Donnerstag beginnen würde. Das Hochwasser trifft Niederbayern und die Oberpfalz derzeit besonders schwer, in Regensburg wurden bereits Montagabend 200 Menschen evakuiert, in Passau wurde am Dienstag der Katastrophenfall ausgerufen.
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