Weitere Großschleusung bei Burghausen aufgedeckt
Erneut schwerer Schleuserunfall in der Region: Auto „fliegt“ bei Tittmoning in Waldstück
18 Schleusungen und 238 unerlaubt eingereiste Personen stellten die Beamten der Bundespolizeiinspektion Freilassing alleine am letzten Wochenende (20. bis 22. Oktober) fest. Bei Tittmoning ereignete sich im Rahmen einer Schleusung außerdem ein schwerer Unfall.
Tittmoning/Burghausen – Es ist der dritte schwere Schleuserunfall in der Region innerhalb der vergangenen zwei Wochen. Nach dem schrecklichen Unfall auf der A94 im Landkreis Mühldorf am Inn mit sieben Toten und einem folgenschweren Unfall mit vier Verletzten in Bayerisch Gmain verunfallte am Sonntag (22. Oktober) bei Tittmoning ein vermeintliches Schleuserfahrzeug.
Wie die Bundespolizeiinspektion Freilassing berichtet, beobachtete ein aufmerksamer Bürger gegen 11.10 Uhr im Saaldorf-Surheimer Ortsteil Mooswastl fünf Personen, die zu Fuß auf der St2104 unterwegs waren und dabei orientierungslos wirkten. Nach sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen konnten die Beamten an der B20 bei Laufen das Fahrzeug, das laut Mitteiler die Menschen aufgenommen haben soll, sichten. Nach einer Verfolgung bis nach Tittmoning versuchten die Polizisten das Auto einer Kontrolle zu unterziehen.
Auto „fliegt“ in Waldstück
Laut den Beamten sei der Fahrer „mit stark überhöhter Geschwindigkeit“ vor der Kontrolle geflüchtet – fuhr mit seinem Wagen allerdings in eine Sackgasse. „Am Ende der Cettostraße flog das Fahrzeug ungebremst über die angrenzende Wiese in ein Waldstück. Nachdem das Fahrzeug an einer Böschung verunfallte, verließen alle sechs Fahrzeuginsassen das Fahrzeug und flohen in das umliegende Waldstück“, schildert Matthias Grünler, Pressesprecher der Freilassinger Bundespolizei, die Szenen.
Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen im Waldgebiet, unter Hinzuziehung des Hubschraubers der Bundespolizei sowie eines Diensthundeführers der Landespolizei, konnten alle sechs Personen gestellt und vorläufig festgenommen werden.
Obwohl keine der türkischen Staatsangehörigen mittleren Alters während der Fahrt angeschnallt war, verletzte sich nur ein Insasse aufgrund des Unfalls leicht am Fuß. Im Rahmen der Ermittlungen stellte sich heraus, dass ein 22-jähriger Türke als Fahrer des Fahrzeugs agierte. Gegen ihn besteht der Verdacht des Einschleusens von Ausländern.
Alle Hände voll zu tun für die Freilassinger Bundespolizisten
Doch auch ohne diesen spektakulären Unfall gab es viel zu tun für die Bundespolizisten. Insgesamt beschäftigten 18 Schleusungen an unterschiedlichen Brennpunkten, 238 unerlaubt eingereiste Personen sowie 47 Fahndungstreffer und neun Haftbefehle die Beamten am Wochenende zwischen 20. und 22. Oktober.
Mutmaßliche Schleuser entkommen bei Burghausen
Einen weiteren Fluchtversuch gab es außerdem am Samstag (21. Oktober) bei Burghausen. Im Bereich der „Alten Brücke“ ignorierte der Fahrer eines Transporters mit ungarischem Kennzeichen die Anhaltesignale der Polizisten und fuhr ein ein nördlich gelegenes Waldstück.
Nach rund 200 Metern hielt das Fahrzeug an und Fahrer sowie Beifahrer flüchteten zu Fuß. Die Insassen auf der Ladefläche beobachteten dies, öffneten die Ladefläche und versuchten ebenfalls sich in das Waldgebiet abzusetzen. Im Rahmen sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen, bei denen auch ein Hubschrauber der Bundespolizei und ein Diensthund der Landespolizei eingesetzt waren, konnten insgesamt 20 syrische und türkische Staatsangehörige festgestellt werden. Von den mutmaßlichen Schleusern hingegen fehlt jede Spur.
aic/Bundespolizeiinspektion Freilassing
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