Waghalsige Verfolgungsjagd und rabiater Widerstand
Audi rast in Kreisverkehr und hebt kurz ab - Schleuser flieht in Berchtesgaden vor der Grenzpolizei
Wieder hat ein Schleuser versucht, sich einer Polizeikontrolle mit stark überhöhter Geschwindigkeit zu entziehen. Der Grund seiner waghalsigen Fahrt wurde schnell klar, denn in seinem Wagen befanden sich noch acht Geschleuste.
Die Mitteilung im Wortlaut:
Freilassing/ Berchtesgaden – Am Mittwochfrüh (18. Oktober) gegen 1 Uhr kontrollierte eine Streife der Grenzpolizeiinspektion Piding einen Audi mit deutscher Zulassung nach erfolgter Einreise in Berchtesgaden. Der Wagen fuhr dabei mit stark überhöhter Geschwindigkeit in das Stadtgebiet Berchtesgaden ein und überfuhr mehrfach die Mittellinie. Nach dem Kreisverkehr am Bahnhof Berchtesgaden beschleunigte das Fahrzeug und setzte seine Fahrt in Richtung Ramsau fort.
Die zivile Streife setzte sich auf Höhe Engedey vor den Audi und gab mittels Anhaltesignalgeber „Polizei - Bitte folgen“, per Anhaltestab und eingeschaltetem Blaulicht unmissverständlich zu verstehen, der polizeilichen Anordnung Folge zu leisten. Der Fahrer bremste daraufhin stark ab, setzte zurück und wendete, woraufhin die Streife das Fahrzeug ebenfalls um 180 Grad drehte. Der Fahrzeuglenker trat kräftig auf das Gaspedal und beschleunigte sein Fahrzeug und fuhr zurück in Richtung Berchtesgaden.
Aufgrund der schlechten Sicht- und Straßenverhältnisse mit starkem Nebel und feuchter Fahrbahn sowie der kurvigen Strecke verringerte die Streife die Geschwindigkeit und verlor den Sichtkontakt. Erst kurz vor dem Kreisverkehr am Bahnhof Berchtesgaden erkannten die Polizisten das Fahrzeug wieder. Der Fahrzeuglenker fuhr mit stark überhöhter Geschwindigkeit in den Kreisverkehr ein und touchierte mit dem linken Vorderrad den innenliegenden Randstein des Kreisverkehrs. Dabei hob der Audi mit der rechten Seite kurzzeitig ab, kippte jedoch wieder zurück auf die Fahrbahn und kam zum Stehen.
Nach Eintreffen der Beamten und anschließender mehrfacher lautstarker Aufforderung, die verschlossene Autotür zu öffnen und auszusteigen, kam der 32-Jährige dem nur widerwillig nach. Auch im Anschluss leistete der Deutsche bei der Fesselung enormen Widerstand. Kurz darauf trafen mehrere Polizeistreifen zur Unterstützung ein.
Der Beifahrer, ein 20-jähriger Syrer, konnte sich bei der Kontrolle nicht ausweisen. In seiner Hosentasche entdeckten die Polizisten eine österreichische Asylkarte. Auf der Rückbank des Audis stellten die Beamten dann vier und im Kofferraum drei weitere unerlaubt eingereiste Personen fest. Alle sieben Geschleusten waren während der Fahrt völlig ungesichert. Verletzt wurde niemand.
Die Geschleusten gaben an, syrischer beziehungsweise türkischer Herkunft zu sein. Bei der Durchsuchung des Schleusers fanden die Beamten zudem über 4000 Euro Bargeld. Im Anschluss wurden alle neun Personen zur Dienststelle der Bundespolizeiinspektion Freilassing verbracht.
Die Geschleusten wurden an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge weitergeleitet. Wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden Umständen, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte sowie Gefährdung des Straßenverkehrs ordnete ein Richter die Untersuchungshaft an. Der Schleuser wurde durch Beamte der Bundespolizei in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Das Schleusungsfahrzeug, das zudem wegen fehlender Haftpflichtversicherung zur Entstempelung ausgeschrieben war, wurde abgeschleppt.
Pressebericht der Bundespolizeiinspektion Freilassing