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Eltern schreiben Leserbriefe an die OVB24-Redaktion

Schulbus-Situation in Rosenheim: „Wann kommt der Bus heute? Kommt er überhaupt?“

Haltestelle Schulbus
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Eltern berichten in Leserbriefen von den Problemen mit dem Schulbusverkehr.

Einige Kinder aus den Rosenheimer Vororten hatten vergangene Woche einen holprigen Schulstart - wegen Problemen mit den Schulbussen. Nun haben sich Eltern in Leserbriefen an die OVB24-Redaktion gewandt.

Rosenheim/Bayern - Entweder viel zu spät abgeholt, oder gleich ganz stehen gelassen: zum Schulstart vergangene Woche häuften sich die Beschwerden von Eltern von Schulkindern über den Rosenheimer Stadtverkehr. Vor allem die Haltestellen in Westerndorf, Pang, Aising und in der Aisingerwies waren wohl betroffen. Eltern berichten von langen Wartezeiten ihrer Kinder und Ausfällen ganzer Linien. Die Rosenheimer Stadtverwaltung will von keinen Vorfällen, geschweige denn Beschwerden wissen. „Es hat allerdings Verspätungen von rund zehn Minuten auf zwei Linien im Rosenheimer Süden gegeben“, sagt Pressesprecher Christian Schwalm auf OVB-Anfrage.

Ursache: Fahrermangel

Dass sich Bürger über den ÖPNV in Rosenheim beschweren, ist leider nichts neues: viele Fahrten werden ersatzlos gestrichen, die Busse, die fahren, haben oft Verspätung. Einen 15-Minuten-Takt gibt es nur noch auf einer einzigen Linie. Die Ursache dafür: Fahrermangel. Busfahrer ist kein attraktiver Beruf. Das liegt nicht nur an den hohen Kosten für den Busführerschein - der in Rosenheim sogar von der Agentur für Arbeit und dem Stadtverkehr übernommen wird. Experten kritisieren vor allem die niedrigen Gehälter und die geringe Wertschätzung, die Busfahrern entgegengebracht wird. Nicht selten kommt es vor, dass sie sogar mit Aggressivität der Kunden konfrontiert werden - kein Wunder, dass daher in Bayern derzeit rund 2000 Busfahrer fehlen.

Dass die Schulkinder unter dem Fahrermangel leiden, sollte vermieden werden. So betonte Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März noch kurz vor Schulstart, dass der Fokus auf der Schülerbeförderung liege und diese funktionieren „muss“. Die Realität scheint zum Schulstart anders ausgesehen zu haben - zumindest laut den Berichten von betroffenen Eltern. Nun wendeten sich Leser an unsere Redaktion und erzählten von den Erfahrungen ihrer Kinder - nicht nur am ersten Schultag.

Kinder stehen gelassen in der Kälte, viel Bürokratie: die Leserbriefe

Manuela Gampert (rosenheim24)

Nicht nur am ersten Schultag. Das geht so weiter und wird noch schlimmer bei Kälte und schlechtem Wetter. Unsere Kinder wurden heute von mehreren Bussen stehengelassen. Nach ner Stunde wurden sie geholt. Laut Schülerbeförderung is das doch in Ordnung und vollkommen zumutbar auch ne Stunde auf den Bus zu warten. Und es war ganz normaler Schulschluss, keine spezielle Uhrzeit. Absolute Frechheit!

Susanne Grun

Wann kommt der Bus heute? Oder: Kommt er überhaupt? Die augenscheinliche Problematik des Stadtverkehr Rosenheim, geschrieben aus der Sicht einer Rosenheimer Familie: Die Sommerferien 2023 neigen sich dem Ende zu, die Aufregung über den Schulstart unserer 10-jährigen Tochter am Rosenheimer Ignaz-Günther-Gymnasium beginnt. Bereits am 3. Mai 2023 wurde zeitgleich mit der Schulanmeldung auch die Busfahrkarte (wir wohnen in der Aisingerwies, Haltestelle Waldeck) beim Stadtverkehr Rosenheim beantragt.

Bisher wurde uns diese immer kostenfrei zur Verfügung gestellt, und so ist unsere Tochter bereits seit der 1. Klasse sicher mit dem Bus in die Grundschule Aising befördert worden. Zwar waren in den Zeiten der Erneuerung der Mangfallstraße Tage dabei, wo morgens leider kein Bus an der Haltestelle ankam und die Eltern so gefragt waren, die Kinder halbwegs pünktlich in die Schule zu fahren. Wir waren also bereits wirklich „busfahrerprobt“.

Am 31.08.23 (!) erst erhielten wir vom Schulamt der Stadt Rosenheim den Bescheid der Ablehnung der kostenfreien Beförderung unserer Tochter. Wir wunderten uns sehr, denn dieser Bescheid bezog sich auf einen Antrag, den wir angeblich am 01.07.2022 (!) gestellt haben sollen. Als wir dann mit der Hotline des SVR telefonierten und erfuhren, dass wir 1. so schnell zum 1. Schultag am 12.9. keine selbstbezahlte Schülerfahrkarte bekämen und 2. vorher noch eine Schülerberechtigungskarte beantragen müssten, waren wir doch sehr verärgert über die Art, wie hier gehandelt wird. Muss nun unsere 10-jährige Tochter tatsächlich beweisen, dass sie Schülerin ist? Wir haben eine Schulpflicht in Deutschland – was also anderes als Schülerin könnte unsere Tochter sein? Erst mit dem Erhalt dieser Berechtigungskarte könnten wir dann die Schülerfahrkarte beantragen. Dies dauere aber mindestens 5-6 Wochen. Ist dieser Bürokratismus wirklich sinnvoll und nötig?

Unserer Meinung nach drückt sich der SVR durch den Wechsel zum RVO vor der Verantwortung und vor ihrer Kernaufgabe: Der Schülerbeförderung. Man teilte uns sogar mit, dass im Dezember, wenn wiederum der Wechsel zur MVV vonstatten geht, man neue Karten kaufen müsse und sie bereits jetzt schon mitteilen, dass es zu erheblichen Verzögerungen bezüglich der Rückerstattung der „alten“ Fahrkarten kommen wird. Würden wir (selbständige Pferdetrainerin und Coach für Führungskräfte und Angestellter in leitender Position) so arbeiten, hätten wir entweder keine Kunden oder würden in unserer Firma nicht performen und wären nicht erfolgreich. Gut, die Schülerberechtigungskarte wurde noch am selben Tag von uns beantragt, also noch vor Schulbeginn – seitdem warten wir auf diese Karte.

Hinzu kommt, dass die Bussituation der Linie 12 am Morgen schon seit Jahren bekannt ist. Es ist nämlich so, dass aufgrund des hohen Schüleraufkommens morgens zwei Busse an der Haltestelle Waldeck halten sollten. Um 7.08 Uhr und um 07.09 Uhr. Pünktlich waren diese beiden Busse noch nie und es ist in den kalten Monaten regelmäßig so, dass beide Busse nicht an der Haltestelle halten sondern einfach weiter fahren, weil sie bereits überfüllt sind. Es werden also 1. die Kinder stehen gelassen, kommen zu spät zum Unterricht und 2. wird keine Leistung erbracht, denn jedes dieser Kinder hat bereits eine gültige Fahrkarte. Ein anderes oder weiteres Problem ist seit der Linienumstellung der Linie 12, die über die Äußere Münchener Str. führt. Hier sind Verspätungen, teils massiv, an der Tagesordnung – in der MobiApp werden diese jedoch einfach nicht angezeigt.

Kurz zusammengefasst: Nein, kurz zusammenfassen lässt sich dieses Riesenproblem nicht. Es ist wirklich 3 vor 12, hier geht es um unsere Kinder, die sicher und pünktlich in die Schule kommen sollen. Von unfreundlichen, genervten oder gestressten Busfahrern möchten wir hier gar nicht schreiben, das würde den Rahmen sprengen. Vielleicht wäre es ratsam, den Busfahrern auch finanzielle Anreize zu geben, für den SVR arbeiten zu wollen? Wir appellieren ganz deutlich an die Stadt Rosenheim: Nicht Wahlkampfquatschen - tun! Das war noch immer der beste Weg zum Erfolg. Ob das allerdings möglich ist, bezweifeln wir stark.

Schreibt uns Eure ÖPNV-Erfahrungen

Welche Erfahrungen habt Ihr oder Eure Kinder mit dem Rosenheimer ÖPNV gemacht? Kamen bei Euch die Busse pünktlich und verlässlich, oder wurdet auch Ihr stehen gelassen? Ihr kommt nicht aus Rosenheim, aber die Situation in Euren Städten und Dörfern ist ähnlich? Schreibt uns Eure Erfahrungen an leserbriefe@ovb24.de (Kennwort Schulbus) mit Eurem Namen und Eurem Wohnort und am besten noch mit einem Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel.

Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.

fso

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