Frau seit 2022 verschwunden
Neue Hinweise zu Vermisstenfall in Oberbayern erhofft – kann „Aktenzeichen XY“ das Rätsel lösen?
Seit Herbst 2022 wird Vanessa Huber aus Unterhaching vermisst. Weiter fehlt von ihr jede Spur. Nun hoffen die Ermittler, dass das Fernsehen möglicherweise helfen kann.
München – Huber habe sich kurz vor ihrem Verschwinden mit ihrem Ehemann um Geld gestritten. Die beiden hätten finanzielle Probleme gehabt. Ein weiteres Streitthema sei der unerfüllte Kinderwunsch des Paares gewesen, sagte ein Polizeisprecher.
Mit einem Aufruf in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ am Mittwoch (17. Juli/20.15 Uhr) werden sich neue Hinweise erhofft, die über das Schicksal der Frau Auskunft geben. Sie war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens 39 Jahre alt. Ihr Ehemann, den sie 2018 heiratete, war vor gut vier Monaten tot in seiner Wohnung aufgefunden worden.
Die Ermittlerinnen und Ermittler stehen noch vor einem Berg an Arbeit. Ein großes Thema ist die Auswertung von Computern und anderen Speichermedien. Die Polizei spricht in diesem Zusammenhang von mehr als vier Terabyte Datenmaterial. Einem Hinweis gingen die Beamten in der vergangenen Woche nach. Auf dem Laptop des Ehemanns war ein Geocode entdeckt worden, der auf einen Tümpel bei Taufkirchen hinwies.
Daraufhin erkundeten Taucher das Gewässer, die Suche verlief aber ergebnislos. Im Herbst sei geplant, ein nahegelegenes Feld abzusuchen, so der Sprecher weiter.
Mit dem Aufruf bei „Aktenzeichen XY … ungelöst“ will die Polizei neue Erkenntnisse gewinnen, was in dem Zeitraum des Verschwindens von Huber geschah. Im Oktober 2022 hatte sich das Paar heftig gestritten. Die Frau habe daraufhin bei einer Freundin geschlafen. Bei einem Spaziergang im Perlacher Forst hatten sich beiden ein paar Tage später wieder versöhnt. Zusammen seien sie dann am 5. November beim Einkaufen in einem Supermarkt gesehen worden. Am 7. November meldete der Ehemann dann seine Frau als vermisst.
Ermittlungen gegen Ehemann werden eingestellt
Laut Polizeisprecher seien in der Wohnung des Paares die Bank- und Kreditkarten, Brille, Geldbörse, Handys, Verlobungs- und Ehering sowie den Ausweis der Verschwundenen gefunden worden. Die Ermittler wollen nun mit Fotos, die beim Spaziergang im Wald entstanden, bundesweit nach der Frau fahnden. Beruflich war Vanessa Huber Finanzberaterin und schulte dann zur Personalreferentin um. Zudem habe sie auch als Fitnesstrainerin gejobbt. Die Ermittler halten nach aktuellem Stand ein Gewaltdelikt für möglich. Aber auch ein Suizid oder Untertauchen kommen infrage. Der Ehemann war nach dem Verschwinden von Huber unter Tatverdacht geraten. Nach seinem Tod im März vergangenen Jahres wurden die Ermittlungen aber eingestellt.
Dem Polizeisprecher zufolge starb der Mann wegen des Konsums legaler Substanzen. Im Januar 2023 war der Fall schon einmal Thema bei „Aktenzeichen XY … ungelöst“ gewesen.
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0 oder auch jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen. (fgr/dpa)
