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OVB-Leserforum

MVV-Beitritt: „Kann mir keinen Arztbesuch in Rosenheim leisten“ vs. „bürgerfreundlicher Fortschritt“

Aus der Münchner Innenstadt hinaus ins Chiemgau – und das in einem Tarifverbund. Das hat Vorteile, macht vieles bequemer. Allerdings zeigen erste Erfahrungen nach dem MVV-Beitritt, dass es nicht unbedingt billiger wird.
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Aus der Münchner Innenstadt hinaus ins Chiemgau – und das in einem Tarifverbund. Das hat Vorteile, macht vieles bequemer. Allerdings zeigen erste Erfahrungen nach dem MVV-Beitritt, dass es nicht unbedingt billiger wird.

Der Beitritt des Landkreises Rosenheim zum Münchner Tarif- und Verkehrsverbund (MVV) sorgt für heftige Diskussionen. Ist die Preisgestaltung unverschämt?

Ulrike Schmidt (Bruckmühl): Im Kollegenkreis haben wir uns doch sehr über die Preisgestaltung gewundert. Eine Kollegin zahlt künftig von Bad Endorf nach Rosenheim einfach 1,90 Euro bei einer Entfernung von circa 17 Kilometern. Eine andere Kollegin zahlt von Heufeldmühle nach Rosenheim einfach 5,80 Euro bei einer Entfernung von rund 18 Kilometern. Eine dritte Kollegin zahlt nun für ihre Monatskarte von Aising in die Innenstadt 65,90 Euro nach derzeitigen Aussagen. Die Karte hat zuvor nur 46 Euro gekostet, das ist eine Preissteigerung von 43 Prozent. Ein Schelm, wer denkt, dass der Bus deshalb 43 Prozent öfter oder 43 Prozent zuverlässiger fährt. Und ein weiterer Schelm, wer denkt, dass damit die Leute auf den Öffentlichen Personennahverkehr umsteigen.

Hat da irgendwer mal an die Berufstätigen gedacht, die diese Tickets nur für Fahrten in die Arbeit und nach Hause brauchen? Klimaschutz? Verkehrswende? Oh ja, aber in meinen Beispielen offenbar nur zwischen Bad Endorf und Rosenheim.

Nikolaus Starkmeth (Brückmühl): Seit Jahren pendle ich – früher mit dem Meridian, dann mit der BRB – von Heufeldmühle nach Rosenheim. Dazu habe ich mir die Bahncard 50 gekauft. Jetzt fährt auf der Strecke nur noch der MVV und die Bahncard interessiert niemanden mehr. Ergebnis: Ich bezahle mehr als das Doppelte. Das ist unverschämt. Alle jubeln über den Zusammenschluss mit dem MVV – und wir Rentner dürfen jetzt den maroden Münchener Verkehrsbetrieb sanieren? Hat das niemand bei diesem Zusammenschluss bedacht? Wessen Interessen werden da eigentlich vertreten? Doch wohl nur die von Geschäftsführern, die sich dafür sicherlich einen fetten Bonus zuteilen.

Eine Fahrt von Heufeldmühle nach Rosenheim und zurück kostet mich jetzt 11,60 Euro! Dann kann ich mir auch keinen Arztbesuch in Rosenheim mehr leisten. Natürlich kann man die Bahncard – dieser Änderung zum Trotz – auch nicht vorzeitig kündigen. Ich bin fassungslos!

Dr. Burghardt Schallenberger (Feldkirchen-Westerham) Seit vergangenem Sonntag folgt der ÖPNV in der Region den Regeln des MVV. Zusammen mit anderen Einwohnern aus Feldolling habe ich am ersten Geltungstag eine Fahrt mit dem Zug nach München unternommen. Wir sind tatsächlich äußerst positiv überrascht, sowohl von der Einfachheit des Fahrscheinkaufs am Automaten als auch von der angemessenen Höhe des Fahrpreises für ein Tagesticket. Ein echter, bürgerfreundlicher Fortschritt für Gelegenheitsfahrer! Umso weniger verständlich ist das ständige Nörgeln einiger Regionalpolitiker am rechten Rand und jenseits des demokratischen Spektrums, über das im OVB immer wieder berichtet wird. Dass es noch die eine oder andere Herausforderung im Zusammenhang mit dem Beitritt zum MVV zu bewältigen gibt, ist doch allzu verständlich und sollte ohne ständiges Gemecker, sondern konstruktiv und mit Tatkraft angegangen werden.

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