Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Fundsachen unter dem Hammer

Gebiss mit Goldzähnen vergessen? Das sind die bizzarsten Fundstücke der MVG

Ein Vibrationsmassagegerät war unter den Fundsachen.
+
Gebiss mit Goldzähnen zu verkaufen

Wie viel würden Sie für ein Gebiss mit Goldzähnen ausgeben? Oder ein Vibrationsmassagegerät? All diese verrückten Fundstücke aus öffentlichen Verkehrsmitteln kamen in München unter den Hammer. Das kam dabei heraus.

München - Wer vermisst seine Goldzähne? Irgendwer hat die wertvollen Beißerchen vor einigen Monaten im Bus oder in der Tram liegen lassen und nicht mehr abgeholt. Deshalb kamen sie im Januar unter den Hammer. Für 170 Euro gingen sie an einen neuen Besitzer – bei der großen Fundsachenversteigerung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG).

Insgesamt 252 Fundstücke gab es zu ergattern: darunter ein Vibrationsmassagegerät (80 Euro), ein Schlafanzug mit Entenkopf-Kapuze in XL (25 Euro) oder ein Kinderwagen (70 Euro). Daneben Klassiker wie teure Kopfhörer, Spiegelreflexkameras, Laptops, Smartphones und Schmuck – aber auch Pakete voller Hundefutter waren dabei. Das teuerste Objekt, das jemand ersteigerte: vier Goldketten für insgesamt 1700 Euro.

Auch Goldbarren und Kettensägen schon im Angebot

Bevor die Fundstücke in die Versteigerung gehen, müssen sie mindestens sechs Monate lang im Fundbüro aufbewahrt werden. Manchmal frage man sich schon: „Wieso holt das niemand ab“, so Auktionator Markus Rockmann (48). Seit fünf Jahren macht er die Versteigerung für die MVG nun schon – und hat mittlerweile festgestellt: Wenn es um Fundsachen geht, gibt es nichts, was es nicht gibt. Einmal musste er für die MVG sogar einen Rollstuhl versteigern: „Lernte derjenige plötzlich wieder laufen?“ Sogar ein Goldbarren oder Kettensägen kamen bei ihm schon unter den Hammer.

Robert Gräcmann (61), Leiter des MVG-Fundbüros, verwaltet einen gewaltigen Schatz: „Bis zu 3000 Fundsachen landen bei uns im Monat.“ Auch er hat schon so einiges erlebt: Einmal habe sogar extra eine Lok anrollen müssen, um eine Ledercouch abzuholen, die eine Gruppe am U-Bahnsteig Marienplatz stehen gelassen hatte. Anders habe man sie nicht mehr abtransportieren können – sie war schlichtweg zu groß für die Rolltreppe. Auch Oboen, Trompeten oder andere Musikinstrumente bleiben regelmäßig liegen.

Viele dieser Fundsachen werden dann zunächst in ein digitales System eingepflegt. Darin können Fahrgäste nach ihren verlorenen Dingen suchen. Vieles bleibe trotzdem in den Regalen – Gräcmann muss jährlich allein knapp 1000 Handys wegschmeißen. Alles Dinge, die es nicht in die Auktion schaffen. Denn nur ein Bruchteil aller Fundsachen kommt wirklich unter den Hammer – vieles sei einfach nicht für eine Auktion geeignet.

Oft ist Gräcmann dann jedoch überrascht, welche „versteckten Werte“ sich in manchen Objekten verbergen: „Manchmal sind wir kurz davor, etwas wegzuschmeißen, das dann bei der Auktion über 100 Euro einbringt“, rechnet er vor. Einige Interessenten kämen sogar vorab mit Feinwaagen ins Fundbüro, um bestimmte Objekte, wie Goldketten, abzuwiegen. Echte Profis.

Knapp 25 000 Euro kommen bei einer Versteigerung zusammen. Das Geld muss erst mal drei Jahre lang aufbewahrt werden, sollte sich doch noch ein Besitzer der Gegenstände melden. Er bekommt dann den Auktionserlös. Ansonsten geht das restliche Geld an die MVG. Klar, sagt Gräcmann. Schließlich koste auch der Betrieb des Fundbüros Geld.

Kommentare