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Dobrindt kann sich Posten aussuchen

Kabinetts-Liste für Friedrich Merz: Für welches Minister-Amt Daniela Ludwig gehandelt wird

Friedrich Merz mit den Minister-Kandidaten Thorsten Frei und Alexander Dobrindt (von links). Rechts: die Rosenheimer Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig, die ebenfalls als Anwärterin gehandelt wird.
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Friedrich Merz mit den Minister-Kandidaten Thorsten Frei und Alexander Dobrindt (von links). Rechts: die Rosenheimer Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig, die ebenfalls als Anwärterin gehandelt wird.

Wer regiert, wenn die Union bei der Wahl gewinnt? Viele Abgeordnete aus CDU und CSU machen sich Hoffnungen auf ein Ministeramt unter Friedrich Merz. Ein Blick auf die Unions-Kandidatenliste für das künftige Kabinett.

Berlin/München  Die meisten Politiker wären in dem Moment geplatzt vor Stolz, oder wenigstens vor Zufriedenheit. Alexander Dobrindt reagierte sehr verhalten, eher kühl. Auf offener Bühne rief ihn sein Parteichef Markus Söder Mitte November überraschend zum designierten Superminister aus, für „ein ganz großes und schweres Ministerium“. Dobrindts Bedenken: Die Union muss erst mal die Wahl gewinnen bitte, und außerdem will sich der CSU-Listenführer, derzeit Chef der Abgeordneten in Berlin, offenhalten, was seine Rolle künftig sein wird.

Dobrindts Zurückhaltung in Ehren: Er ist eher die Ausnahme. Seit Wochen summt und brummt der Berliner Politikbetrieb, wer was werden könnte in der ersten Regierung unter Kanzler Friedrich Merz. Es gibt, wie manchmal vor Wahlen üblich, kein Schattenkabinett und auch keine glaubhaften Kandidatenlisten. Aber viel Ehrgeiz und viele neue Köpfe.

Dobrindt kann sich den Posten aussuchen

Dobrindt (54) ist in der Tat einer von ganz wenigen, die sich den Posten aussuchen können. Der Oberbayer, einer der kundigsten Politik-Erklärer in Berlin, schweigt dazu auch in kleinen Runden. Aber man ahnt, er würde zugreifen, käme auf die CSU das Innen- oder das Verteidigungsministerium zu, vielleicht auch Wirtschaft oder, was weniger wahrscheinlich ist, Finanzen. Sollte die CSU wie gewünscht das Agrarressort erhalten, geht es an Bauernpräsident Günther Felßner.

Auf CDU-Seite ist das Bild ähnlich. Thorsten Frei aus Baden-Württemberg gilt als einer, der sich das Amt aussuchen kann. Er ist ein emsiger, im Polit-Betrieb versierter Merz-Unterstützer. Aktuell ist er, was langweilig klingt, aber mächtig ist, Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion. Frei (51), der schon 2023 das Individualrecht auf Asyl infrage stellte, könnte ein harter Innenminister sein; oder ein loyaler Kanzleramtschef, der den Regierungsalltag im Griff behält. Vielleicht will er aber auch nach Merz Fraktionschef werden, ein Job mit viel größerer Freiheit?

Kehrt Jens Spahn in ein Ministeramt zurück?

Ähnlich sind die Optionen für Carsten Linnemann (47). Der Paderborner führt als Generalsekretär für Merz den Wahlkampf, nicht selten wird das bei Erfolg mit einem Ministeramt belohnt; Wirtschaft würde ihm taugen, vielleicht auch Soziales. Die Union will, so ist zu hören, unbedingt das Ressort greifen, in dem das Bürgergeld totalreformiert werden kann. In diese Richtung, vielleicht sogar Finanzen, könnte auch ein Minister-Comeback des talkshowgestählten Jens Spahn (44) gehen. Er kämpft allerdings mit dem Proporz, kommt wie Merz und Linnemann aus NRW.

Sollte die Union sich das Ressort für Forschung und Bildung sichern, nennen Wohlmeinende für die CSU Parteivize Dorothee Bär (46), die allerdings parteiintern einige Kritiker hat. Die CDU würde hier wohl auf Karin Prien (59) setzen, eine erfahrene Bildungsministerin aus Schleswig-Holstein. Parteivize, eher viel liberaler als Merz, Kind einer jüdischen Migrantenfamilie in Amsterdam – aber in der explosiven Debatte um den Umgang mit der AfD stand sie fest an der Seite des Kanzlerkandidaten. Hohe CSUler, sonst nicht so Nord-Fans, sind voll des Prien-Lobes.

Daniela Ludwig als Verkehrs- oder Gesundheitsministerin?

Der Rest wird dann schon spekulativ. Julia Klöckner (52) wird in der CDU für Ministerposten genannt, sogar als Bundestagspräsidentin. Tino Sorge (49) aus Magdeburg (CDU, Gesundheit) und Andreas Jung (49, CDU, Umwelt/Klima) geisterten durch Zeitungen, dazu wurde vor einem Jahr Johann Wadephul (62) für den unwahrscheinlichen Fall genannt, die Union könnte das Außenressort greifen. Gäbe es noch ein drittes CSU-Ministerium, kursieren viele Namen in Berlin: die Fränkin Andrea Lindholz (54, vielleicht Justiz), Krankenschwester und Stimmenkönigin Emmi Zeulner (37, Gesundheit), die Fachpolitiker Florian Hahn (50, Verteidigung), die Rosenheimerin Daniela Ludwig (49, zum Beispiel Verkehr, Gesundheit) und Anja Weisgerber (48, Umwelt).

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