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Während CSU-Veranstaltung im Kesselhaus

Schlauchboot-Demo bei Dobrindt-Auftritt in Kolbermoor: Das steckte hinter der Antifa-Aktion

Einer der Aktivisten im Schlauchboot auf dem Mangfallkanal in Kolbermoor schwenkt eine Seenotrettungsfackel.
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Einer der Aktivisten im Schlauchboot auf dem Mangfallkanal in Kolbermoor schwenkt eine Seenotrettungsfackel.

Eine Antifa-Gruppierung aus Rosenheim hat am Rande des Besuchs von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt am Montag (17. Februar) in Kolbermoor auf einem Schlauchboot demonstriert. Was die Demonstranten forderten – und was die Polizei zur Aktion sagt.

Kolbermoor – Kundgebung mitten auf dem Mangfallkanal: Aktivisten haben am Rande des Besuchs von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt am Montagabend (17. Februar) in Kolbermoor für die „Entkriminalisierung der Seenotrettung“ demonstriert. Nach Angaben des stellvertretenden Dienststellenleiters der Polizeiinspektion (PI) Bad Aibling, Sebastian Thurnhuber, der die polizeiliche Einsatzleitung innehatte, verlief die Aktion „absolut gesittet und manierlich“.

Nach Angaben von Thurnhuber war seitens des Landratsamtes Rosenheim eigentlich eine Demonstration des Offenen Antifaschistischen Plenums Rosenheim (OAP) gegen die politischen Forderungen der Union nach dem Anschlag in München angemeldet worden. Inhaltlich hatten die insgesamt 15 Demonstranten dann aber scheinbar kurzfristig umgeschwenkt, nachdem sich drei Aktivisten gegen 18.30 Uhr in einem Schlauchboot in den Mangfallkanal begeben hatten. „Für uns war es klar, dass wir unsere Kundgebung ans Ufer des Mangfallkanals verlegen, um auf die wichtigen politischen Forderungen der Aktivisten auf dem Schlauchboot aufmerksam zu machen“, teilte ein OAP-Sprecher daher am Dienstagmittag (18. Februar) mit.

Dieses Transparent hatten die Aktivisten am Schlauchboot befestigt.

So demonstrierten die 15 Teilnehmer unter dem Motto „Seenotrettung ist kein Verbrechen!“ rund eine Stunde für die „Entkriminalisierung von Seenotrettung“. Aktivist Sebastian Rail verwies darauf, dass innerhalb der vergangenen zehn Jahre über 30.000 Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ertrunken seien. Das Datenportal Statista spricht gar von mehr als 31.000 Toten seit 2014. Seine klare Forderung: „Bei politischen Debatten über dieses Thema darf man nicht vergessen: Es handelt sich um Menschen.“

Die Demonstranten kritisierten insbesondere den Umgang mit Seenotrettern, beispielsweise in Italien. Diese würden dort für ihr Handeln oftmals vor Gericht gestellt. „Nicht Seenotretter gehören vor Gericht, sondern die Politikerinnen und Politiker, die Mitschuld an diesem schrecklichen Leid im Mittelmeer tragen“, machte ein Aktivist seine Position mit markigen Worten deutlich.

So spektakulär die Forderung – so „unspektakulär“ der Ablauf der Protestaktion, wie der polizeiliche Einsatzleiter Thurnhuber klarstellte. „Es gibt überhaupt nichts zu beanstanden“, sagte der Polizeibeamte. So seien die Aktivisten auch nicht dem dort ansässigen E-Werk nahe gekommen“, was zu einer gefährlicheren Situation hätte führen können. Thurnhubers eindeutiges Fazit: „Es war absolut entspannt und friedlich.“

Besucher der CSU-Veranstaltung haben scheinbar überhaupt nichts mitbekommen

So friedlich, dass die Besucher der CSU-Veranstaltung, die den Ausführungen von Alexander Dobrindt lauschen wollten, scheinbar gar nichts mitbekommen hatten. So teilte Gastgeberin und CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig, selbst in Kolbermoor wohnhaft, auf OVB-Anfrage mit: „Da ich weder etwas gehört noch mitbekommen habe, kann ich dazu überhaupt nichts sagen.“

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