Rosenheimer Verkehrsüberwachung zu streng?
Leserbriefe zur Strafzettel-Wut: „Autofeindliche Politik“ und „Darum sterben Innenstädte aus!“
Die Rosenheimer Verkehrsüberwachung ist in letzter Zeit zunehmend in die Kritik geraten. Der Vorwurf: die Rede war von „Abzocke“ und „Arroganz“. Unsere Leser haben ebenfalls eine eindeutige Meinung dazu.
Ein Bericht von den OVB-Heimatzeitungen schlug bei unseren Lesern hohe Wellen: Ein Ehepaar aus Rohrdorf beobachtete einen Vorfall, der sie nach eigenen Worten „entsetzt“ habe. Demnach habe ein Mitarbeiter der Rosenheimer Verkehrsüberwachung einem Zustellfahrzeug der DHL ein Knöllchen von über 40 Euro verpasst, obwohl der junge Paketbote kurz darauf zurück war und sich auch gleich entschuldigte. Für das Ehepaar habe es hier vor allem an Toleranz und Menschlichkeit gefehlt. Ihnen sei die Überkorrektheit der Verkehrsüberwachung schon öfter aufgefallen - von nun an wollen die beiden lieber in Wasserburg einkaufen.
Volle Zustimmung bei den Lesern
Auch die OVB24-Leser haben sich zu dem Thema per Mail oder Facebook geäußert. Die einhellige Meinung: Die Rosenheimer Verkehrsüberwachung gehe zu streng vor, manche sehen sogar einen Zusammenhang zwischen der Arbeit der Behörde und der zunehmenden Verödung der Innenstadt. Wir haben einige Meinungen, die uns erreicht haben zusammengefasst:
Charly Huber (rosenheim24)
Super für die Geschäfte in der Innenstadt.... Oder? Wenn man mit seiner Arbeitsleistung bzw. Steuern das Land schon finanziert, sollte man wenigstens kostenlos parken können, auf den Straßen die man finanziert.
Silke Jungmeier
Leichter ist kein Geld zu verdienen für den Stadtsäckl. Ist in der Haushaltsplanung bestimmt eingeplant.
Gustaio De (rosenheim24)
Ist auch meine Meinung ... Park Situation um die Weinstaße eine Katastrophe... ich parkte zu 40% in einem nicht ausgewiesenen Parkzone: 25€ Strafzettel trotz gültigem Parkschein.
Bianca H.
Früher gabs noch eine Kulanz-Zeit, wenn man 5 Min. über der Zeit war. Mittlerweile nicht mehr.
Matthias Larberg (rosenheim24)
Darum sterben die Innenstädte aus. Selbst Ärzte weichen mittlerweile auf Gewerbegebiete aus mit ausreichend Parkmöglichkeiten.
Martin Binder
Ich möchte aus meiner Sicht konkretisieren: Nicht die Verkehrsüberwachung ist das Problem, sondern eine Auto-feindliche Politik der Stadt Rosenheim. Leute, wir sind hier auf dem Lande. „Autofreie Innenstadt“ funktioniert nur, wenn man auch eine entsprechende ÖPNV-Infrastruktur hat. Das kann man in Rosenheim mal komplett vergessen. Ja und wie sollen dann die Leute in die Stadt kommen? Es grenzt schon fast an Selbstironie, wenn man das Wehklagen der Stadtverwaltung hört, dass immer mehr Geschäfte in der Innenstadt schließen. Das ist bestimmt der böse Online-Handel, unsere Verkehrspolitik hat bestimmt überhaupt nichts damit zu tun!
Habt Ihr ähnliche Vorfälle erlebt?
Einzelfall oder doch ein „Rosenheimer Problem“? Werden Parkverstöße in Rosenheim tatsächlich härter geahndet, als in anderen Städten? Und natürlich geht es hier nicht um die Belegung von Behindertenplätzen ohne Ausweis oder Parken in der Feuerwehrzufahrtszone. Denn nach Recherchen des OVB nahm die Stadt im vergangenen Jahr rund eine Million Euro an Bußgeldern ein. Im Vergleich: Kempten mit mehr Einwohnern, kassierte rund 600.000 Euro. Ein deutlicher Unterschied.
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Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.
si

