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Fertl scheitert ganz knapp, Melz deutlich

Wembacher überspringt Unterschriften-Hürde klar: „Landratswahl wird so offen wie noch nie“

Nach der offiziellen Bekanntgabe am Donnerstag vor dem Traunsteiner Landratsamt, von links: Reinhard Melz, Hans Fembacher, Werner Fertl.
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Sie mussten noch Unterschriften sammeln, um bei der Wahl antreten zu können. Nach der offiziellen Bekanntgabe am Donnerstag vor dem Traunsteiner Landratsamt, von links: Reinhard Melz, Hans Wembacher, Werner Fertl.

Die Landratswahl im Kreis Traunstein wird noch spannender, denn jetzt ist offiziell: Zu den acht gesetzten Kandidaten wird einer hinzukommen - Hans Wembacher hat die nötigen Unterschriften scheinbar locker zusammengekriegt. Wir haben mit ihm über seine Chancen gesprochen - und welche Pläne Werner Fertl und Reinhard Melz jetzt haben, für die es, teils ganz knapp, nicht gereicht hat.

Landkreis Traunstein - Die erste Schlacht ist geschlagen. Von den drei unabhängigen Kandidaten, die noch Unterschriften sammeln mussten, um zur Landratswahl antreten zu dürfen, hat es nur einer geschafft: Für Hans Wembacher haben in den letzten Wochen 631 Menschen in den Rathäusern unterschrieben. 430 gültige Unterschriften waren nötig. Knapp gescheitert ist Werner Fertl, der es auf 404 Unterschriften bringt. Reinhard Melz von der Partei „Die Basis“ hat das Ziel mit 118 Unterschriften klar verfehlt. Die Zahlen wurden am Donnerstag (20. Mai) im Wahlausschuss im Landratsamt bekanntgegeben.

Wembacher: „Alle sagten, es wäre unmöglich...“

Damit sind es bei der Landratswahl am 29. Juni neun Kandidaten, so viele wie noch nie. Auch die acht anderen Kandidaten, die alle für Parteien antreten, die schon im Kreistag vertreten sind, wurden vom Wahlausschuss zugelassen. Kreiswahlleiter Georg Wendlinger glaubt: „Es wird höchstwahrscheinlich eine Stichwahl geben.“ Hans Wembacher zeigte sich im Gespräch mit chiemgau24.de stolz: „Alle sagten, es wäre unmöglich, so viele Unterschriften zu kriegen. Und trotzdem haben wir‘s geschafft.“ Auch er musste eine Wählergruppe gründen, um von ihr als Kandidat nominiert zu werden - sie heißt „Miteinander für unseren Landkreis“.

Die Landratskandidaten bei der Podiumsdiskussion auf dem Traunsteiner Frühlingsfest (von links): Sebastian Gruttauer (AfD), Reinhard Melz (dieBasis), Werner Fertl (Unabhängig / MachMit Herz³), Hans Wembacher (Miteinander für den Landkreis), Johann Martz (Die Linke), Andreas Danzer (FW/ UW), Heinz Wallner (Bayernpartei), Christian Kegel (SPD), Martin Lackner (CSU), Dr. Ute Künkele (ÖDP), Sepp Hohlweger (Grüne) und Moderator Axel Effner

Werner Fertl und Reinhard Melz sahen es sportlich und gratulierten. Fertl zeigte sich aber fest entschlossen, mit seiner neuen Wählergruppe „MachMitHerz3“ nächstes Jahr bei den Kreistagswahlen anzutreten. Weil Fertl selbst im Landratsamt arbeitet, darf er dann aber nicht kandidieren. „Und darum will ich jetzt auch keine Wahlempfehlung geben“, so Fertl. Melz war da weniger zurückhaltend: Er empfahl auf Nachfrage Hans Wembacher zur Wahl. Ob seine Partei „Die Basis“ zu den Kommunalwahlen antreten will, sei noch nicht entschieden. Der frühere Geschäftsleiter der Gemeinde Petting freut sich jetzt auf seine Pension.

Landratswahl wohl offen wie nie - und Stichwahl wahrscheinlich

Die mit Abstand meisten Unterschriften kamen für Wembacher in Waging zusammen, nämlich über 280 seiner 631 Unterstützerunterschriften. Der 46-Jährige wuchs in Waging auf. Es folgen sein Wohnort Traunstein mit 100 Unterschriften vor Bergen, Siegsdorf und Taching. Während von manchen Landratskandidaten schon Plakate in den Straßen zu sehen sind, geht für Wembacher der Wahlkampf erst jetzt, mit etwas Verspätung, los. „Bei mir steht keine Parteikasse dahinter, ich muss also noch um ein paar Zuwendungen schauen.“

Wembacher ist sich aber sicher: „Die Landratswahl wird so offen wie noch nie“ - und das sagt er nicht ohne Hintergedanken. Als erstes, klares Ziel hat Wembacher die Stichwahl im Auge. „Andere, von den größeren Parteien, sind ja schon ziemlich siegesgewiss. Aber diese Wahl ist alles andere als gelaufen.“ Der Unternehmer verspricht, mit Pragmatismus und ohne „Parteibrille“ die Dinge anzupacken.

Der Wahlausschuss bei seiner öffentlichen Sitzung am Dienstag zur Zulassung der Wahlvorschläge für die Landratswahl.

Kreiswahlleiter Georg Wendlinger verriet: Eine Person versuchte noch, die Wahl anzufechten „und hat einen Stopp verlangt“. Es ging um die Anzahl der Unterstützungsunterschriften, die bestehenden Fristen oder die Gründung von Wählergruppen. „Aber Wahlen können nur im Nachhinein angefochten werden“, stellte Wendlinger klar. Alles sei mit der Rechtsaufsicht abgeklärt worden. Hinter der Anfechtung steckt Horst Leinert. Er versuchte erfolglos, für die Freien Wähler zu kandidieren. In der Vergangenheit probierte er es auch schon bei der CSU - wiederum ohne Erfolg. (xe)

Die Kandidaten zur Landratswahl im Landkreis Traunstein 2025

Zur Landratswahl sind zugelassen, in der Reihenfolge, wie sie auf dem Stimmzettel erscheinen:

  • Martin Lackner (CSU)
  • Andreas Danzer (Freie Wähler)
  • Sebastian Gruttauer (AfD)
  • Sepp Hohlweger (Grüne)
  • Christian Kegel (SPD)
  • Heinz Wallner (Bayernpartei)
  • Ute Künkele (ÖDP)
  • Johann Martz (Linke)
  • Hans Wembacher (Miteinander für unseren Landkreis)

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