Seit 2018 geschlossen
Ein Hauch von Osteuropa in Ruhpolding: Was Gäste in der „neuen“ Tenne erwarten wird
Fünf Jahre war sie geschlossen. Damit ist nun Schluss. Bald gehen die Lichter in der Tenne Ruhpolding wieder an – Und auch die Öfen und Herde. Denn das Restaurant öffnet wieder. Über das neue Team und welche Spezialitäten den Gästen geboten werden.
Ruhpolding – Sie war erst eine Diskothek, dann ein chinesisches Restaurant. Es folgte ein Lokal mit italienischer Küche, doch 2018 war auch damit Schluss und die Tenne in Ruhpolding schloss ihre Türen. Bis jetzt. Die Tenne wird wiederbelebt und soll schon bald für seine Gäste geöffnet werden. Artur Alsherov wird der neue Betreiber des Restaurants „Tenne - Homemade, Grill & More“.
Alsherov ist in Kasachstan geboren, jedoch im Raum Ruhpolding aufgewachsen. Daher ist er sehr vertraut mit der Gegend und der Tenne, wie er gegenüber dem OVB erklärt. Die Idee des eigenen Lokals hatte er schon vor vielen Jahren. „Meine Mutter und ihr Mann haben die Hirschklause in Hammer betrieben“, sagt er. Jedoch verstarb der Mann von Alsherovs Mutter 2001 und sie mussten die Hirschklause aufgeben. „Es ist aber so, dass meine Mutter oft auch osteuropäische Gerichte angeboten hatte, und das kam bei den Leuten sehr gut an“, sagt Alsherov. Daher spielte er mit dem Gedanken, ein Restaurant speziell mit osteuropäischer Küche zu eröffnen.
Von ukrainisch bis georgisch
Dieses Vorhaben setzt Alsherov jetzt in die Tat um. Er hat sich mit zwei Partnern zusammengetan, um die „alte“ Tenne zu pachten, und so das Projekt „Tenne - Homemade, Grill & More“ in die Wege geleitet. Auch weitere Mitglieder für das neue Tennen-Team konnte er bereits finden. Unter anderem eine Köchin. „Ich war in Siegsdorf beim Gasthof Forelle ehrenamtlich als Übersetzer für die ukrainischen Flüchtlinge tätig“, sagt Alsherov. Dort hat er Maria kennengelernt, die gelernte Köchin ist. „Sie hat mir gesagt, sie hat vor, in der Region zu bleiben und war von meiner Idee sehr begeistert“, erklärt Alsherov. Und so engagierte er sie als Chefköchin.
Deshalb soll es aber nicht nur ukrainische Speisen geben, sondern auch russische, usbekische, kasachische, kirgisische sowie georgische Küche. Typische Gerichte sind laut Alsherov Borschtsch, eine Suppe mit Roter Bete und Weißkohl zubereitet, oder verschiedene Schaschlik-Variationen mit Schweine-, Lamm- und Hühnerfleisch. Ebenso solle es viele Teigtaschen-Gerichte geben, wie zum Beispiel Warenike. „Die gibt es mit Fleischfüllung, Kartoffelpüree, Sauerkraut und mit Kirschen zum Beispiel auch als Nachspeise“, sagt Alsherov.
Öffnung im Dezember geplant
Besonders wichtig für ihn: Es soll nur mit regionalen Produkten gekocht werden. „Und wir wollen, dass alles selbst gemacht ist“, sagt Alsherov. „Wir kaufen zwar das Fleisch ein, es wird dann aber von uns zum Beispiel zu Hackfleisch verarbeitet“, fügt er hinzu. Auch der Teig für Gerichte oder für Brote soll in der Tenne hergestellt werden. „Die Brote werden im Holzofen gemacht, den haben wir von unseren Vorgängern des italienischen Restaurants übernommen“, erklärt Alsherov. Zusätzlich plant er, in Zukunft eigene Gemüse- und Kräuterbeete anzulegen.
Bevor es soweit ist, sind Alsherov und sein Team aber noch mit der Renovierung beschäftigt. „Wir haben die Fenster ausgetauscht, die Fassade erneuert und innen neu isoliert“, sagt Alsherov. Die Inneneinrichtung werde „rustikal, authentisch und mit viel Holz sein.“ Anfang / Mitte Dezember soll das neue Lokal „Tenne - Homemade, Grill & More“ voraussichtlich öffnen. „Das richtet sich ganz danach, wie wir mit den Arbeiten vorankommen und wann alle Formalitäten geklärt sind“, sagt Alsherov. Bis jetzt laufe aber alles nach Plan. Dann bietet die „neue“ Tenne im Hauptgastraum Platz für circa 150 Gäste. Für das Frühjahr soll zudem ein neuer Biergarten mit 50 bis 60 Sitzplätzen entstehen.

