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Ermittlungen laufen

Katze mit Luftgewehr erschossen: Müssen Trostberger Angst um ihre Samtpfoten haben?

Einem hinterhältigen Attentat fiel Ende August eine Trostberger Katze zum Opfer: Sie wurde von einem bislang unbekannten Täter mit einem Luftgewehr erschossen. Inwiefern das strafbar ist und welche Kriterien es gibt für den Besitz von Schusswaffen:

Trostberg - Früher Abend des 31. Augusts in der Ostermayerstraße: Plötzlich ertönt ein Schuss, der eine Katze lebensgefährlich verletzt. Sie stirbt wenig später unter Schmerzen einen qualvollen Tod.

Trotz freiem Verkauf: Nicht überall darf geschossen werden

Die Katze wurde nach aktuellem Kenntnisstand durch ein Luftgewehr angeschossen, weiß Mathias Heinrichs vom Traunsteiner Landratsamt. Luftgewehre unterliegen neben Feuerwaffen dem Waffengesetz, sind aber bis zu einer Geschossenergie von 7,5 Joule an Personen ab 18 Jahren frei verkäuflich. Es bedarf keiner gesonderten waffenrechtlichen Erlaubnis.

„Aber auch wenn man eine solche Luftdruckwaffe, also ein Luftgewehr, frei erwerben kann, bedeutet das natürlich nicht, dass man damit überall schießen darf“, unterstreicht der Landratsamts-Sprecher.

Schießen auf privaten Grundstücken sei nur dann erlaubnisfrei, wenn die Geschosse einen sogenannten „befriedeten Bereich“, also im Allgemeinen das zum Beispiel eingezäunte Grundstück, nicht verlassen können. Für Besitz und Verwendung von Luftdruckwaffe in der Öffentlichkeit sei überdies ein Waffenschein Voraussetzung.

Heinrichs unterstreicht: „Auf keinen Fall darf auf Tiere oder Personen geschossen werden - dies ist strafbar. Denn auf kurze Distanz verfügt ein Geschoss aus einem Luftgewehr immer noch über genügend Energie, die gerade bei kleineren Tieren ein Treffer zu Verletzungen - oder wie in dem tragischen Fall der Katze sogar zum Tod - führen können.“

Jeder, der einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt, begeht einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Falls hier ein eindeutiger Nachweis erbracht werden kann, kann die Person entsprechend zur Rechenschaft gezogen werden, die bis zu Freiheitsstrafen reichen können.

Ermittlungen gegen Unbekannt

Im aktuellen Fall werde dies von der Polizei noch ermittelt und dann von Staatsanwaltschaft geprüft. Der Fall sei nach wie vor offen, der Tatverdacht konzentriere sich weiterhin gegen Unbekannt, bestätigt ein Beamter der Polizei Trostberg.

Es handelt sich dabei offiziell um „Sachbeschädigung“. Wer hinter der Tat steckt, ob Jugendliche eine Mutprobe durchgeführt haben oder ob es sich um einen Tierhasser gehandelt haben könnte, sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch unklar und nur schwer nachzuvollziehen.

Fakt ist: In der letzten Dekade sei es zweimal vorgekommen, dass in Trostberg auf eine Katze geschossen wurde. Die Besitzer müssten also keine Angst um ihre Samtpfoten haben. Auch, wenn es immer wieder vorkommen kann, solche Fälle stellen eher die Ausnahme dar, kann die Polizei beruhigen.

Unterschiede bei den Waffen:

Luftgewehre werden eigentlich hauptsächlich als Sportgeräte verwendet. So gehört das Luftdruckschießen zu den olympischen Disziplinen, die in Schießsportvereinen ausgeübt und unterrichtet werden.

Doch auch in der Freizeit kommen bestimmte Arten von Luftdruckwaffen zum Einsatz: Auf Volksfesten werden diese Waffen beispielsweise an Schießständen verwendet. Die Bezeichnung als „kleinkalibrige Schusswaffe“ in Bezug auf Luftgewehre ist im waffenrechtlichen Sinn nicht ganz richtig. Luftgewehre werden zwar in verschiedenen Kalibern gefertigt und verschießen hauptsächlich „Diabolos“ genannte Geschosse.

Als „kleinkalibrige Schusswaffe“ versteht man umgangssprachlich in erster Linie einen Revolver oder kompakte Pistolen - wie die Dienstwaffen der Polizei. Dies sind jedoch sogenannte Feuerwaffen, deren Erwerb, Besitz und Verwendung, egal ob klein- oder großkalibrig, in Deutschland streng reguliert ist: Feuerwaffen müssen in jedem Fall angemeldet werden und der Besitzer muss unter anderem seine Zuverlässigkeit und ein berechtigtes Interesse nachweisen. (mb)

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa | Federico Gambarini /Ingo Wagner

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