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Stadtrat fällt Entscheidung

„Vielleicht ist die Zeit vorbei“: War‘s das mit dem Volksfest Trostberg?

Aus für Volksfest Trostberg
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Auch wenn die Stimmung im Bierzelt am 10. Juni 2023 ausgelassen scheint, die leeren Bierbänke im Hintergrund waren kein gutes Omen für das Volksfest in Trostberg.

Es wurde debattiert, gerungen und abgewogen - am Ende fällte der Stadtrat als Organisator in seiner nichtöffentlichen Sitzung Ende September eine Entscheidung. Es geht um die Zukunft des Volksfestes:

Trostberg - Das Volksfest blickt auf eine jahrzehntelange Tradition zurück - bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Tiefen und Krisen hat es immer wieder gegeben - auch beim Vorgängerwirt.

Fakt ist: Das Volksfest wurde dieses Jahr noch schlechter angenommen als 2022. Dies bestätigte Bürgermeister Karl Schleid bereits gegenüber chiemgau24.de.

Schlechter Getränkeumsatz, mäßige Besucherzahlen

Dass es nicht lief, sei ganz deutlich am Getränkeumsatz auszumachen: Dieser sei sowohl alkoholisch als auch nicht-alkoholisch „schlecht“ gewesen. Die Besucherzahlen seien darüber hinaus nur „mäßig“ gewesen. Veranstaltungen, die sonst gut besucht waren, boten dieses Jahr wohl keinerlei Anreiz für die Leute, das Volksfest aufzusuchen.

Daher entschied man sich unisono, dass es in den kommenden zwei Jahren kein Volksfest in Trostberg geben wird. Hintergrund: Einen neuen Festwirt mitsamt Musikgruppen, Schaustellern und Fahrgeschäften zu organisieren, funktioniere nicht.

„Wir werden uns mit verschiedenen Volksfestwirten unterhalten und sehen, was kommt. Die Zielsetzung ist eventuell ein Neustart im Jahr 2026 - wenn es sinnig erscheint.“ Schleid setzt dabei die Betonung bewusst auf das Adverb „eventuell“.

Kritik am Termin, Konkurrenz im Umland

Denn für das Volksfest wäre es bereits der zweite oder dritte Neustart: Anfang der Sommerferien, Mitte der Sommerferien, Pfingstferien. Am Termin des Festes sei immer scharfe Kritik geübt worden. „Wir haben leider nur diesen einen Volksfestplatz, der sonst als Parkplatz für Schulen fungiert“, erklärt Schleid. „Es bleiben daher nur die Ferienzeiten für die Ausrichtung.“

„Ab dem Frühjahr findet jedes Wochenende bis in den Herbst hinein ein anderes Fest - von Vereinsjubiläen bis Festwochen - häufig über ein Wochenende statt. Konkurrenzveranstaltungen üben bestimmt auch einen gewissen Einfluss aus. Das spüren wir im Volksfestsektor“, ist sich Schleid sicher.

Zukunft steht in den Sternen

„Womöglich schadet es Trostberg nicht, wenn es eine Zeitlang gar kein Volksfest gibt. Womöglich brauchen wir auch gar kein Volksfest, wenn das Interesse nicht vorhanden ist und die Besucher aus dem Umland fernbleiben. Vielleicht hat es sich in Trostberg genauso entwickelt wie in Traunreut - vielleicht ist die Zeit vorbei.“

mb

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