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Umfrage zur Zukunft ausgewertet

Wunschkonzert Salzmanninsel in Traunstein: „Das Thema Parken ist heiß diskutiert“

Collage: links: Das Areal der Salzmanninsel auf Karte. Rechts: Geschäftsführer der Traunsteiner Wohnungsbaugesellschaft, Josef Scharnagl und Eva Beham von der Ideenwerkstatt Nonconform.
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Am Donnerstagabend wurden die Ergebnisse der Umfrage zur Zukunft der Salzmanninsel in Traunstein präsentiert. Der Geschäftsführer der Traunsteiner Wohnungsbaugesellschaft, Josef Scharnagl und Eva Beham von der Ideenwerkstatt Nonconform standen für Fragen zur Verfügung.

Mehr Parkplätze oder doch lieber autofrei? Familienfreundlich und trotzdem seniorengerecht? Die Frage war letzten Herbst: Was erwarten die Traunsteiner Bürger von der Neugestaltung der Salzmanninsel. Donnerstagabend wurden die Ergebnisse der Umfrage präsentiert. Und die Antworten gehen bisweilen auseinander: Wie geht es jetzt weiter und können alle Wünsche erfüllt werden?

Traunstein – „Nein, jeder Wunsch wird wohl leider nicht verwirklicht werden können“, gibt der Geschäftsführer der Traunsteiner Wohnbaugesellschaft, Josef Scharnagl zu. Kein Wunder. Laut Eva Beham von der Ideenwerkstatt Nonconform, die am Donnerstagabend im Kulturforum Klosterkirche die Ergebnisse der Umfrage vorstellte, gingen zirka 150 Ideen ein.

Die große Befürchtung noch letztes Jahr: Das Areal zwischen Traun und Mühlbach in bester Lage könnte an einen Investor gehen. Dann das Aufatmen: In einer nicht öffentlichen Sitzung des Stadtrates wurde entschieden, dass die zirka 6500 Quadratmeter für Wohnraum genutzt werden sollen, so Oberbürgermeister Christian Hümmer (CSU) damals: „Unsere Wohnbaugesellschaft soll dort vor allem bezahlbaren Wohnraum entwickeln.“

Die Wünsche der Bürger sind vielseitig

Um die Bedürfnisse der angrenzenden Nachbarschaft, aber auch die Wünsche der Traunsteiner Bürger miteinzubeziehen, wurden im September mehrere Workshops angeboten und drei Fragen gestellt: Welche Wohnform soll entstehen, welche zusätzliche Nutzung soll es geben und wie kann Mehrwert für den öffentlichen Raum geschaffen werden?

Insgesamt zirka 150 Zettel mit verschiedenen Ideen zur Zukunft der Salzmanninsel wurden ausgewertet.

Viele verschiedene Ideen wurden im Zuge dessen auf kleinen Zetteln gesammelt und jetzt ausgewertet: „Je nachdem, ob es jetzt jemand ist, der auf der Insel wohnt oder jemand, der da gerne hinziehen mag, gibt es ganz unterschiedliche Anforderungen.“ Der Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, Josef Scharnagl, nennt Beispiele:

Unsicherheit bei den Nachbarn

„Vor allem von der Nachbarschaft und Umgebung sind die Wünsche, dass etwas Verträgliches kommt. Also keine zu hohen Gebäude, keine zu langen Schatten, sondern etwas, das einfach dazu passt, wo sich die Nachbarschaft auch wiederfindet.“ Während des Vortrages zu den Ergebnissen wird klar: Bei den Anwohnern herrscht viel Sorge: Eva Beham geht auf die Bedürfnisse der Nachbarn genauer ein: Der Blick auf den Hochfelln sei den einen sehr wichtig, die andern wollen ihre Aussicht auf den Bürgerwald nicht verlieren. Heiß diskutiert sei die Parksituation vor Ort, sagt auch Scharnagl:

Schlechte Aussichten für die Anwohner des Salzmann Areals? Beim Bau der neuen Wohnungen sollen unter anderem die Ausblicke der Nachbarn auf Hochfelln und Bürgerwald nicht verbaut werden.

Parkplätze Mangelware: Wie soll das klappen?

„Aus Sicht der Nachbarn soll das Parkproblem nicht noch verschärft werden.“ Bereits jetzt herrsche Parkplatzmangel im gesamten Quartier und man müsse hier eine Lösung finden. Denn: Grundvoraussetzung zur Neugestaltung ist die Schaffung von zirka 85 Wohnungen. Es werden also nicht weniger Autos werden. Und der Bau einer Tiefgarage sei aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine Insel handelt, nicht umsetzbar. Fest steht bereits, dass eine Befahrung der Insel mit dem PKW weiterhin gewährleistet sein muss, schon wegen der Feuerwehrzufahrten.

Im Vorfeld der Präsentation konnten Besucher sich über die bisherige Arbeit im Zuge der Umgestaltung der Salzmanninsel informieren. Hier ein kleines Modell des Areals.

Von Parkplatznot und autofreier Insel war alles dabei

Ideen, um die Parksituation zu entspannen: „Also der Idealfall wäre, außerhalb der Insel, zum Beispiel in einem Parkhaus zu parken und auf der Insel Kurzzeitparkplätze zu schaffen und Parkplätze für beeinträchtige Menschen.“ Eva Beham betont, dass das der Idealfall sei, man müsse nun nach umsetzbaren Lösungen suchen. Es brauche ein Parkkonzept für das gesamte Areal, also auch für die Umgebung der Salzmanninsel. Daneben war der Wunsch der Bürger, den Geh- und Fahrradweg entlang der Traun und des Mühlbaches zu erhalten. Mach einer habe sich auch eine komplett autofreie Insel gewünscht. Dann das große Thema Wohnen: Was war den Traunsteinern hier wichtig?

Graphik zur Parksitation auf der Salzmanninsel: Fest steht, es wird einen Zugang mit PKW geben. Möglich wäre, im Nordosten einen Knotenpunkt für Carsharing oder Bikesharing zu schaffen.

Bezahlbarer Wohnraum? „Es soll für breite Schichten sein“

„Beim Wohnen ist es so, dass es für breite Schichten sein soll, also sowohl für die Senioren barrierefrei, weil es eine tolle Lage ist, ein Naherholungsgebiet, gleichzeitig schnell in der Stadt, als auch Raum für Familien, weil da allgemein der Bedarf groß sind und auch für Familien sehr viel da unten geboten wird.“ Alles bezahlbar? Das müsste doch, in Anbetracht des Traunsteiner Wohnungsmarktes auf vielen Wunschzetteln gestanden haben? „Ja, also Teile der Wohnungen werden gefördert werden, sodass man für niedrige und mittlere Einkommen speziell nochmal einen eigenen Wohnraum ausweist.“

Die Zettel seien, erklärt Eva Beham auf Anfrage von chiemgau24.de nicht quantitativ, sondern qualitativ ausgewertet worden. Heißt: Wie viele der 150 verschriftlichten Wünsche zum Beispiel in Richtung günstiges Wohnen abzielten, ist nicht festgehalten. Die Zettel sind aber alle auf der Seite des Projektes einsehbar. Viele hätten sich eine diverse Wohnlandschaft vorgestellt: Mehrgenerationenwohnen, Wohngemeinschaften, aber auch Wohnungen für Senioren.

Laut Scharnagl sei das Thema Gemeinschaft ein wiederkehrender Wunsch gewesen: „Also Begegnungsräume, sowohl in den Freibereichen als auch in den Innenbereichen.“ Ein Café zum Beispiel als Treffpunkt oder aber auch ein einfacher, ansprechender Zugang zum Traunufer wären da genannt worden.

„Vor 2026 wird nicht gebaut“

Viele Ideen - und jetzt? Wie sieht es mit der Umsetzung aus? „Der erste große Planungsschritt ist jetzt, den Bebauungsplan dann aufzustellen und der zweite danach, dass man in die direkte Objektplanung einsteigt.“ Ein städtebaulicher Wettbewerb wird der nächste Schritt sein. Scharnagl bleibt realistisch: „Wir werden jetzt sicherlich mal gute zwei Jahre Zeit brauchen, um das Ganze zu planen. Das ist ja auch eine Frage der Priorisierung bei uns, bei der Stadt, wie schnell wir es angehen können.“ Vor 2026, so Scharnagl, wird auf der Salzmanninsel nicht gebaut.

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