Hunde suchen ein Zuhause: Tierheim Traunstein
Hündin Lana schon als Welpe im Tierheim - Huskywurf überfordert Besitzerin
Jung, wunderschön und ein richtiger Wirbelwind: Husky-Mischling Lana. Warum sitzt das quirlige Hundemädchen im Tierheim Traunstein fest? In unserer Serie „Hunde suchen ein zu Hause“ erzählt uns diesmal Tierheimleiterin Anna Obermeier vom traurigen Schicksal von Lana und ihren Geschwistern. Powerpaket sucht sportliches Herrchen oder Frauchen:
Traunstein – Es ist nicht leicht, Lanas Schönheit auf einem Foto einzufangen. Die junge Husky-Mischlingshündin kann selten still halten. Mit ihrem Lieblingsspielzeug, einem rosa Schweinchen, springt sie durch den Hof des Traunsteiner Tierheims. Überglücklich, dass sie sich bewegen kann. Ein fröhlicher, acht Monate alter Junghund:
Tierheim Traunstein„randvoll“: 25 Hunde suchen ein neues Zuhause
„Es war nicht leicht, zu entscheiden, welchen Hund wir heute vorstellen wollen“, sagt Tierheimleiterin Anna Obermeier, während sie versucht, Lana mit Leckerlis für ein Foto zum Innehalten zu motivieren: „Wir haben ja derzeit 25 Hunde hier im Tierheim, aber Lana ist einfach noch so jung, sie soll eine Chance auf ein schönes Zuhause bekommen.“ Ihre sieben Geschwister haben das schon geschafft. Sie alle kamen schon als Welpen ins Tierheim:
Lanas Mutter wird trächtig ohne Wissen der Besitzerin
„Die Besitzerin von Lanas Mutter hatte die Hündin für kurze Zeit in Pflege gegeben, dort wurde sie ohne ihr Wissen trächtig.“ Der Ultraschall beim Tierarzt zeigt, dass die dreizehnjährige Huskyhündin ganze acht Welpen erwartet. Da ist klar: Die Hundehalterin braucht Hilfe, sie fühlt sich der Aufgabe nicht gewachsen.
„Es steckt ein immenser Aufwand dahinter, acht Husky-Welpen großzuziehen. Da kann man verstehen, dass die Dame überfordert war.“ Das Tierheim Traunstein springt ein, nimmt die Hundefamilie auf. Alle außer Lana konnten gut vermittelt werden und sind jetzt glücklich bei ihren Familien. Und Lana? Zufall, dass sie noch im Tierheim ist?
Niemand hat sich bisher für Lana interessiert: zu aktiv?
„Nein, glaube ich nicht“, antwortet Anna Obermeier und ergänzt: „Sie war schon immer im Wurf die Aktivste. Lana hat am wenigsten Kontakt zu den potenziellen Interessenten gesucht, einfach wegen ihrer quirligen Art.“ Ihre Brüder seien ruhiger gewesen, wären mehr auf die Leute zugegangen. Und so hat sich, so vermutet, Obermeier, nie jemand für die süße Lana entschieden.
Bei unserem Besuch im Tierheim ist Lana zwar tatsächlich ein richtiger Wirbelwind, aber über zu wenig Kontaktfreude können wir von Chiemgau24.de nicht klagen. Das Hundemädchen kommt immer wieder an, will gestreichelt werden und es gibt sogar einen feuchten „Hundeknutscher“. Ein richtig freundlicher Hund, aber, eines sollte unbedingt klar sein. Wer Lana ein Zuhause geben will, muss Bewegung lieben.
Ein Traumhund für Sportler
„Leute, die gern Berg gehen, Radl fahren, joggen. Davon gibt es doch eigentlich sehr viele bei uns in der Region. Und Lana ist dafür der perfekte Hund.“ Obermeier ist sich sicher, irgendwo ist da jemand, der genau zu Lana passt. Das acht Monate alte Hundemädchen sei ja noch ein unbeschriebenes Blatt. Ein Hund, der sicher später mal gern überall dabei sein will, ein sportlicher Begleiter: „Lana sucht eine Bezugsperson, der sie alle Liebe schenken kann, die ihr Sicherheit gibt und beim Bewegungsdrang mithalten kann.“
Eher schwierig wäre es wohl, so Obermeier, wenn kleine Kinder im Haushalt sind. Die könnte die ungestüme Lana umschubsen. Wunschzuhause: ein sportliches Paar oder Einzelperson. Gerne kann, so Obermeier, auch schon ein Hund im Haushalt sein, Lana hat kein Problem mit Artgenossen. Bei Katzen sei das eben bei Huskys schwierig. Sie nehmen jede Gelegenheit wahr, um zu rennen, auch mal nach der Katze.
Tag der offenen Türe im Tierheim Traunstein: Erster Kontakt zu Lana?
Wer sich jetzt in Lana verliebt hat, darf sich gern im Tierheim Traunstein melden. Ist Lana zu sportlich? Kein Problem, es warten noch 25 andere Hunde. Und auch sehr viele Katzen. Dieses Jahr sei es wieder richtig schlimm, so Anna Obermeier. Eine regelrechte Katzenschwemme gäbe es trotz des ständigen Appells zu Kastration. Gar keine Zeit für ein eigenes Tier?
„Wir freuen uns immer über freiwillige Gassigeher, vor allem Standhafte.“ Einige Hunde seien doch relativ groß und schwer, erklärt Anna Obermeier. Und sogar „professioneller“ Katzenstreichler könnte man werden, um relativ scheue Kätzchen an den Menschen zu gewöhnen und so die Vermittlungschancen zu steigen. Und natürlich sind auch Geld- wie Sachspenden jederzeit willkommen. Apropos, willkommen: Am Sonntag (1. September) ist Tag der offenen Tür im Tierheim.
„An dem Tag können Besucher in verschiedene Bereiche des Tierheims gucken. Wir stellen die einzelnen Tiere vor“, so Obermeier. Es gibt ab 12 Uhr Kaffee und Kuchen, eine Tombola mit Preisen von örtlichen Firmen, die das Tierheim unterstützen. Und wer weiß: Vielleicht könnt ihr ja bei Interesse am Sonntag schon ein erstes Kennenlernt-Date mit der süßen Lana vereinbaren.
