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Hundeführerschein Pflicht? Innenminister, Polizei im Gespräch

Beißattacke in Siegsdorf – Peta sagt: Problem liegt bei Hundehaltern

Nach einem Hundeangriff in Siegsdorf fordert die Tierrechtsorganisation Peta, dass die bayerische Landesregierung den Hundeführerschein einführt. Hundehalter müssen dafür an einem Theorieteil teilnehmen und anschließend an einem Praxisseminar in einer Hundeschule.
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Nach einem Hundeangriff in Siegsdorf fordert die Tierrechtsorganisation Peta die bayernweite Einführung des Hundeführerscheins. (Symbolfoto)

Soll ein Hundeführerschein Pflicht werden? Nach einem Vorfall mit einem Hund in Siegsdorf fordert die Tierrechtsorganisation Peta von der bayerischen Landesregierung, dass dieser umgehend im Freistaat eingeführt wird. Wie sehen das Polizei und Innenministerium?

Siegsdorf - Beim Versuch einen größeren freilaufenden Hund von seinem Kinderwagen abzuwehren, ist am Samstag, 13. Mai, ein 31-jähriger Siegsdorfer im Zinnkopfweg von dem Tier in die Hand gebissen worden. Der Mann wurde dadurch leicht verletzt. Wie Oberkommissar Andreas Appel vom Sachbereich Einsatz bei der Polizei Traunstein auf Nachfrage von OVB erklärt, wurde gegen den Hundehalter ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet. „Vom verantwortlichen Hundebesitzer ist bereits die Wohnanschrift bekannt, weitere Ermittlungen laufen“, sagt Appel.

Doch der Fall ist nicht nur Polizeisache. Die Tierrechtsorganisation Peta ist auf den Hundeangriff aufmerksam geworden und fordert jetzt die bayerische Landesregierung auf, umgehend den sogenannten Hundeführerschein in Bayern einzuführen.

„Problem liegt bei Hundehaltern“

Von Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta heißt es dazu in einer Pressemitteilung: „Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine. Viele Halterinnen und Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen.“ Jeder Hund – egal welche Rasse – könne demnach eine Gefahr für Mensch und Tier werden. Der Hundeführerschein würde diese Gefahr reduzieren.

Mit den Hunden spazieren. Geht es nach der Tierrechtsorganisation Peta sollen nur Personen einen Hund halten, die einen Hundeführerschein haben

Die künftigen Halter müssen vor der Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erlernen. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule.

Außerdem nennt Peta den Vorteil, dass sich Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten lassen. Wie die Tierrechtsorganisation mitteilt, landen jedes Jahr 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die zuvor unüberlegt „angeschafft“ wurden.

Hundeführerscheinpflicht wirklich notwendig?

Ob es eine Hundeführerschein-Pflicht braucht? Von Seiten der Polizei Traunstein könne man laut Oberkommissar Andreas Appel darüber keine richtige Aussage treffen. Angriffe von Tieren auf Menschen passieren nicht besonders häufig. Außerdem gibt es von der Sicherheitsbehörde bereits Auflagen für sehr auffällige Tiere, zum Beispiel, dass sie in der Öffentlichkeit einen Maulkorb tragen müssen.

Das bayerische Innenministerium steht der Pflicht skeptisch gegenüber. Auf OVB-Anfrage heißt es von einem Sprecher: „Auch ein verpflichtender Hundeführerschein bietet letztlich keine Gewähr, dass sich Hundehalter an Regelungen wie Hundeverbote oder Anleinpflichten halten.“ Darum wird an die Hundehalter appelliert, verantwortungsbewusst zu sein und sich vor der Anschaffung eines Hundes gründlich zu informieren sowie auf freiwilliger Basis Hundeschulen zu besuchen. Laut Sprecher werden auch Initiativen mancher Städte begrüßt, die –unter bestimmten Umständen – Halter mit Hundeführerschein von der Hundesteuer befreien oder diese reduzieren.

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