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Auch Chiemseepark ist Thema

Streit um Malerwinkel: Klare Worte und eine Sondersitzung in Seeon-Seebruck

Zum Neubau des Malerwinkels in Seebruck wird der Seeon-Seebrucker Gemeinderat in einer Sondersitzung im März tagen. Das geplante Projekt stand auch in der Bürgerversammlung im „Hafenwirt“ Seebruck in der Diskussion. Rasch
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Zum Neubau des Malerwinkels in Seebruck wird der Seeon-Seebrucker Gemeinderat in einer Sondersitzung im März tagen. Das geplante Projekt stand auch in der Bürgerversammlung im „Hafenwirt“ Seebruck in der Diskussion.

Bei der gut besuchten Bürgerversammlung in Seeon-Seebruck bezog Bürgermeister Martin Bartlweber Stellung zu wieder aufkommenden Vorwürfen. Warum der Gemeinderat nicht da ist, um Bauruinen zu hinterlassen und was die Veranstaltung sonst noch brachte.

Seeon-Seebruck – Nachdem in der Seebrucker Bürgerversammlung im „Hafenwirt“ erneut der Vorwurf laut wurde, ob dem Gemeinderat schon bewusst sei, dass der geplante Neubau des Malerwinkels das geschätzte Kleinod völlig zerstören und die Idylle wirtschaftlichen Interessen eines Investors geopfert werde, stellte Bürgermeister Martin Bartlweber (FW) das laufende Verfahren aus Sicht des Gemeinderats zum wiederholten Male klar: „Der Gemeinderat ist nicht da, Bauruinen zu hinterlassen oder die Natur zu zerstören. Der Gemeinderat steht hinter dem Projekt und es wurde alles intensiv geprüft. Nur um das geht es“, sagte Bartlweber. Dafür gab es auch Applaus.

Standort-Analyse in Auftrag gegeben

Bartlweber hatte bereits im ersten Teil der sehr gut besuchten Versammlung das Bauleitverfahren detailliert erklärt und erklärt, dass wegen noch ausstehender Gutachten eine für Herbst letzten Jahres anberaumte Infoveranstaltung verschoben wurde. Die Gemeinde habe auch eine Standort-Analyse in Auftrag gegeben und der Gemeinderat habe sich auf eine Visualisierung des Projekts verständigt. Nach Angaben des Bürgermeisters wird im kommenden März eine Sondersitzung des Gemeinderats zum Thema Malerwinkel stattfinden.

Auf die Frage von Marion Uber von der Initiative „Rettet den Malerwinkel“ , ob die Gemeinde beim Neubau des Malerwinkels an den Infrastrukturkosten beteiligt sei und welche zusätzlichen Einnahmen sich die Gemeinde durch den Betrieb des neuen Malerwinkels erhoffe, teilte der Bürgermeister mit, dass die Kosten der Anschlüsse und Überplanungen die Eigentümerin, meine vr-Bank, tragen müsse. Man erhoffe sich natürlich, dass sich das Projekt positiv auf den Gemeindehaushalt auswirken werde. Das Gerücht, dass der Chiemseerundweg auf Höhe des Hotel Malerwinkels gesperrt sei, wie eine Bürgerin anmerkte, konnte Bartlweber ausräumen: „Der Chiemssee-Rundweg in diesem Bereich ist öffentlich gewidmet.“

Mehrere Anfragen vom Ex-Bürgermeister

Mehrere Anfragen kamen von Ex-Bürgermeister der Gemeinde Seeon-Seebruck, Bernd Ruth. In seinen schriftlichen Anfragen kritisierte er, dass lang geplante Projekte, wie die Sanierung des Chiemseeparks Seebruck oder die Erneuerung des Dorfplatzes in Seeon, nicht umgesetzt werden. Er bat darum, in Sachen Chiemseepark endlich zu handeln, um den Tourismusrückgang entgegenzuwirken. Für die Sanierung des Chiemseeparks läge seit rund vier Jahren einen Feinuntersuchung vor, warum bediene man sich dieser nicht?, fragte Ruth.

Die Ergebnisse der Feinuntersuchung könnten durchaus herangezogen werden, sagte Bartlweber. Allerdings habe man zwischenzeitlich einen Bürgerrat installiert und gemeinsam ein neues Konzept erarbeitet. Das neue Konzept sieht keine, wie zunächst vorgesehen, Versorgungsstation vor, sondern eine Sanierung oder einen Neubau des bestehenden Strandbadgebäudes. Dies wiederum habe den Vorteil, dass das Gebäude als öffentliche Einrichtung auch bezuschusst werde.

Nach Angaben von Bauamtsleiter Josef Heiß, sei das Genehmigungsverfahren der Hafeninsel (Chiemseepark) sehr zeitintensiv. Er rechne damit, dass eine Umsetzung der Maßnahme Ende 2025 Anfang 2026 realistisch sei. Parallel zum Gebäude sollen auch die Außenbereiche vorangetrieben werden. „Ein schwieriges Thema, weil wir auf eine Förderquote von 60 Prozent nicht verzichten können“, so Bartlweber.

„Wie geht es weiter mit der Gruber Alm“, wollte Bernd Ruth auch wissen. Viele Roithamer, Pavoldinger und Gemeindebürger würden sich eine gastronomische Neuauflage der „Gruber Alm“ wünschen. Das Planungsziel der Gemeinde sei aber zunächst nur der Begriff „Wohnen.“ Es seien viele Konzepte möglich, in welcher Form, werde sich noch zeigen, erklärte dazu der Bürgermeister. Zunächst habe die Wohnbauausweisung in Seeon Vorrang.

Heinz Georg Plikat erkundigte sich nach dem aktuellen Stand der Umweltverträglichkeitsstudie bezüglich einer Ortsumfahrung von Seebruck. Dazu konnte Bartlweber ganz aktuell berichten, dass das laufende Umweltverträglichkeitsverfahren wegen des sensiblen Bereichs noch genauer geprüft werden müsse. Wann ein finales Ergebnis der Studio vorliege, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch sagen. Plikat forderte auch, im Zuge der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer in der Haushoferstraße zusätzliche Piktogramme anzubringen.

„Hoamat in Tling“ mehrfach Thema

Mehrfach angesprochen wurde auch das in Truchtlaching geplante Bauprojekt „Hoamat in Tling“. Zu massiv sei das Bauwerk, das eine Bau-Sünde sei und nicht ins Ortsbild passe, wurde kritisiert. Wie berichtet, soll in der Seeoner Straße in Truchtlaching Wohnraum nach gemeindlich festgelegten Richtlinien geschaffen werden. Zehn Reihenhäuser in ökologischer Bauweise sollen auf einer rund 2700 Quadratmeter großen Fläche entstehen. Am 5. März soll zu dem Bauvorhaben eine weitere Informationsversammlung stattfinden, hieß es. Bartlweber verteidigte das Bauvorhaben insofern, dass sich die Baukultur künftig ändern werde, in dem innerorts verdichtet werden müsse. „Wir müssen auf eine Nachverdichtung im Innenbereich schauen.“

Klaus Becker fragte nach, wann denn die Traunsteiner Straße saniert werde. Nach Angaben des Bürgermeisters wäre eine Asphaltierung der Straße im Zuge des Alzbrücken-Neubaus 2023 wünschenswert gewesen. Der Baulastträger habe damals aber signalisiert, die Maßnahme wegen fehlender finanzieller Mittel auf den Spätherbst dieses Jahres zu verschieben.

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