„Zwei Jahre sind sportlich“
Kitaplätze in Grassau gekündigt: Jetzt sucht Staudach-Egerndach nach Alternativen
Die Gemeinde Staudach-Egerndach muss bis 2027 insgesamt 24 neue Betreuungsplätze für Kinder schaffen, da die vertraglich gesicherten Plätze im Kindergarten Grassau gekündigt wurden. Welche Alternativen jetzt zur Diskussion stehen.
Staudach-Egerndach – „Die Kündigung der Kindergartenplätze in Grassau wird Investitionen auslösen“, sagte Bürgermeisterin Martina Gaukler in der Gemeinderatssitzung. Diskutiert wurde, wie diese dann fehlenden Betreuungsplätze ersetzt werden. Noch ist nicht entschieden, ob ein Anbau an den bestehenden Kindergarten oder eventuell ein Waldkindergarten angestrebt wird.
Waldkindergarten als Alternative
Zunächst informierte die Bürgermeisterin, dass sich die Gemeinde 1996 beim Bau des Grassauer Kindergartens in Reifing an den Baukosten beteiligt hatte und sich im Gegenzug für die Dauer von 25 Jahren zehn Kindergartenplätze sicherte. Diese 25 Jahre seien abgelaufen und nun habe der Markt Grassau die Bereitstellung dieser Kindergartenplätze gekündigt. Im Vertrag wurde eine zweijährige Kündigungsfrist festgelegt.
„Zwei Jahre sind sportlich, wir müssen planen, Zuschüsse beantragen und Fertigstellung berücksichtigten“, sagte Gaukler. Man habe sich dann mit Bürgermeister Stefan Kattari auf eine dreijährige Frist geeinigt. Staudach-Egerndacher Kinder, die bis zum Ablauf dieser Frist, also bis 2027 den Grassauer Kindergarten besuchen, dürfen dort auch ihre Kindergartenzeit beenden. „Wir brauchen bis 2027 zehn neue Kindergartenplätze“, betonte sie. Die Geburtenzahlen der vergangenen Jahre zeigen, dass in der Gemeinde zwischen acht und elf Neugeborene gemeldet werden. Im Mittel seien es somit zehn Plätze.
Der vorhandene Kindergarten bietet 25 Plätze und ist voll belegt. Zudem werden in Grassau jährlich fünf bis sieben Krippenplätze von Staudach-Egerndacher Kindern belegt. Ein Krippenplatz zählt so viel wie zwei Kindergartenplätze, somit werden in Summe 24 neu Betreuungsplätze für Krippen- und Kindergartenkinder benötigt. Die Gemeinde könne nun versuchen, sich beim Neubau eines Kindergartens in den Nachbargemeinden einzukaufen, so wie damals in Grassau, oder aber selbst aktiv werden und einen Kindergarten bauen, so Gaukler. Geklärt sei derweil die Frage der Mittagsbetreuung. Nachdem die Grundschule Staudach-Egerndach zur Grund- und Mittelschule Grassau gehört, die Grundschüler bereits jetzt zur Mittagsbetreuung nach Grassau fahren, dies gut funktioniert und mit der Schulsanierung- und Erweiterung in Grassau auch genügend Platz vorhanden ist, kann dies auch künftig so fortgeführt werden.
Bastian Starflinger sah die Schwierigkeiten eines neuen Kindergartens nicht in der baulichen Ausführung, sondern mehr in der angespannten personellen Situation. Michael Hofer warf die Idee eines Waldkindergartens in den Raum.
Neue Gruppe schaffen
Auch Bürgermeisterin Gaukler hielt dies für eine gute Idee. Es stelle sich dann die Frage des Trägers. Jedenfalls müsse man in die Planung eines eingruppigen Kindergartens einsteigen, betonte sie. Dr. Andreas Mader sprach sich für eine gemeindeeigene Lösung und nicht für einen Einkauf aus. Nur so habe dies langen Bestand. Dem pflichtete Gaukler bei, betonte, dass trotz Einkauf die Gemeinde dann kein Mitspracherecht bei der Ausführung des Kindergartens habe.
Einstimmig entschied das Gremium, nun in die Planung zur Schaffung einer neuen Kindergartengruppe einzusteigen.