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„Wir lassen die Eltern nicht im Regen stehen“

Fachpersonal fehlt: In Grassau soll dennoch keine Kindergarten-Gruppe schließen

Im Kindergarten Maria Himmelfahrt fehlen Erzieherinnen . Dennoch soll keine Gruppe geschlossen werden.
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Im Kindergarten Maria Himmelfahrt fehlen Erzieherinnen . Dennoch soll keine Gruppe geschlossen werden.

In Grassau wird es keine Schließungen von Kindergartengruppen geben, auch wenn das qualifizierte Fachpersonal fehlt. Das versicherte Bürgermeister Stefan Kattari in einem Gespräch mit den Verantwortlichen der kirchlichen Kindertagesstätten und des Kita-Verbunds Grassau. Auswirkungen gibt es dennoch.

Grassau – „Es wird keine Kindergartengruppe geschlossen, auch wenn es an Fachpersonal fehlt“, versicherte Bürgermeister Stefan Kattari im Gespräch mit der Kindergartenleiterin der kirchlichen Kindertagesstätten Maria Himmelfahrt Katja Kink und der Verwaltungsleiterin des Kita Verbunds Grassau Monika Irger. „Wir arbeiten Hand in Hand mit den Trägern, mit dem Landratsamt, der Kindergartenleitung und dem Verbund“, betonte der Rathauschef und verwies auch auf Marina Pfaffinger, zuständig im Rathaus für die Kindergärten.

Vielschichtige Gründe für Fachkäftemangel

Es fehlt aktuell im Kindergarten Maria Himmelfahrt an qualifiziertem Fachpersonal. Doch woher kommt dieser Fachkräftemangel. Wie Monika Irger informierte, läge das zum einen daran, dass vorwiegend Frauen den Beruf ausüben und irgendwann in die Babypause gehen, aber auch an den Fortbildungsmöglichkeiten, an den in den vergangenen Jahren angehobenen Betreuungsschlüssel, was zwar für die Qualität spricht, aber nicht zu mehr Personal führt, und letztlich auch an dem überall spürbaren Fachkräftemangel. Aktuell fehlen im Kindergarten Maria Himmelfahrt eineinhalb Erzieherinnen mit rund 50 Stunden in der Woche.

Zum Glück können einige Kinderpflegerinnen durchaus auf Erzieherinnenniveau ihre Arbeit leisten. Nach dem bayrischen Kindergartengesetz gebe es genaue Vorgaben wie viele Personen für die jeweilige Einrichtung und Anzahl der Kinder beschäftigt sein müssen. „Diese Anforderung können wir im Bereich Personal erfüllen, jedoch aktuell ab dem 1. April nicht im Bereich Fachpersonal“, sagte sie. Auf die Kinderbetreuung hat dies keine Auswirkungen. „Wir würden dann aber zum 1. April aus der staatlichen Förderung fallen und es würden dann 45.000 Euro monatlich fehlen“, sorgt sich Monika Irger.

„Die Schließung einer Gruppe steht nicht im Raum. Wir lassen die Familien nicht im Regen stehen“, so Kattari wörtlich. „Es gibt Quereinsteigermodelle, aber die dauern und die Lage ist derzeit prekär“, fügte Monika Irger hinzu. Auch wenn die Ausbildungsdauer von fünf auf vier Jahre reduziert wurde, löst dies nicht das aktuelle Problem und noch dazu, wenn in einigen Jahren die Babyboomer Generation in Rente geht. „Geld, oder mehr Verdienst ist nicht das Thema, sondern die fehlende Wertschätzung des anspruchsvollen Berufs, wie auch die Rahmenbedingungen“, so Monika Irger. Zudem müssen die Erzieherinnen auch viel Verwaltungstechnisches erledigen und können sich auf ihre eigene Aufgabe als Erzieherinnen nicht ganz konzentrieren. Im Kindergartenverbund wurde dem bereits durch Einstellungen von Haus- und Hilfskräften entgegengewirkt.

Künftig keine Kindergartenplatz-Zusagen

Der Mangel an Fachkräften hat aber dennoch eine Auswirkung auf das kommende Kindergartenjahr, denn es können derzeit in den Grassauer Einrichtungen des Kita-Verbunds Grassau keine Kindergartenplatzzusagen erfolgen. Erst wenn die personelle Situation geklärt ist, können wieder neue Kinder aufgenommen werden. Alle Kinder stehen nun auf einer Warteliste. Katja Kink fügte hinzu, dass sie auch ihr Personal vor einer Überforderung schützen müsse, denn dies könne schnell nach hinten losgehen. Marina Pfaffinger steht im engen Kontakt mit allen Trägern der Kindergärten, mit der Arbeiterwohlfahrt, der Diakonie wie auch dem kirchlichen Träger und informierte, dass es Hilfsangebote gebe und gemeinsam nach Lösungen gesucht werde. Auch das Landratsamt zeigt sich kooperativ und wird keine Gruppe schließen, weil die Quote an Fachkräften nicht erfüllt werden kann. Bis zum nächsten Kindergartenjahr kann überbrückt werden.

Was aber nun am dringendsten benötigt wird, ist Fachpersonal und es wird auf verschiedenen Kanälen geworben. Geboten wird ein attraktiver Arbeitsplatz mit engagierten, sympathischen Kolleginnen in einem schönen Umfeld. „Und vielleicht entschließt sich ja die ein oder andere Mutter zum Wiedereinstieg, wie auch schon geschehen“, sagt Monika Irger.

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