Entwicklung in Siegsdorf
Zukunfts-Konzept für Adelholzener Alpenquellen: Neue Flächen für Firmen-Erweiterung
Die Gemeinde Siegsdorf arbeitet an einer nachhaltigen Zukunftssicherung für den Mineralwasser- und Brunnenbetrieb Bad Adelholzen. In Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung wurde das Betriebskonzept „Adelholzener Alpenquellen 2040“ erarbeitet. So sieht es aus.
Siegsdorf – Dieses zielt darauf ab, den Betrieb langfristig zu sichern und weiter zu entwickeln, um die Wirtschaftskraft der Region zu stärken. Die Planungen beinhalten unter anderem die Änderung des Flächennutzungsplans und eine Neuaufstellung des Bebauungsplans.
Zu den Tagesordnungspunkten Änderung des Flächennutzungsplans und einer Neuaufstellung des Bebauungsplans „Sondergebiet Mineralwasser- und Brunnenbetrieb Bad Adelholzen“ erinnerte Bürgermeister Thomas Kamm zu Beginn der Sitzung in Kürze an die Vorgeschichte des Konzepts „Adelholzener Alpenquellen 2040“.
In den bisher durchgeführten Bauleitverfahren für den Mineralwasser- und Brunnenbetrieb Bad Adelholzen wurde sowohl vom Gemeinderat Siegsdorf, als auch vom Gemeinderat Bergen bemängelt, dass man dem aktuellen Bedarf hinterherlaufe und kein langjähriges Zukunftskonzept vorläge. Die Geschäftsführung des Unternehmens hat daraufhin diesen Kritikpunkt aufgenommen und das Betriebskonzept „Adelholzener Alpenquellen 2040“ erstellt.
Langfristige Betriebssicherung
Das Konzept dient einer langfristigen Sicherung des Betriebes und seiner künftigen Entwicklungsmöglichkeiten und damit auch der Stärkung der Wirtschaftskraft in den beiden Gemeinden und der gesamten Region. Da auch die Gemeinde Siegsdorf das Ziel verfolgt, wohnortnahe Arbeits- und Ausbildungsplätze zu sichern und zusätzliche zu schaffen, beauftragte die Gemeinde im Dezember 2021 die Planungsgruppe Strasser mit der Ausarbeitung des Bauleitverfahrens, die anfallenden Kosten werden durch die Adelholzener Alpenquellen GmbH getragen.
Nach einem ersten Änderungsbeschluss im Februar 2022 entschied man sich zunächst, eine ausführliche Grundlagenermittlung zum Vorhaben durchzuführen, um bereits am Beginn des Bauleitverfahrens auf fundierte, mit den Fachbehörden abgestimmte Ergebnisse aufbauen zu können.
Der Gemeinderat wurde in einer nichtöffentlichen Sitzung im Januar 2024 ausführlich über den Sachstand informiert, der eine Änderung des Flächennutzungsplanes und parallel dazu eine Neuaufstellung des Bebauungsplanes „Sondergebiet Mineralwasser- und Brunnenbetrieb Adelholzen“ erfordert. Die in dieser Sitzung vorgestellten Unterlagen und Untersuchungen liegen nun vollständig für eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden vor, die in den Gemeinde Siegsdorf und Bergen möglichst zeitlich parallel durchgeführt werden sollte.
Als Anlagen liegen dem Verfahren unter anderem eine Hydrologische und hydraulische Untersuchung, ein Entwässerungskonzept zum Niederschlagswasser, Vegetationskartierung und Bestandsplan der Lebensraumtypen, eine artenschutzrechtliche Prüfung, ein Masterplan zur Verkehrsuntersuchung und die Abschätzung schalltechnischer Auswirkungen bei.
Ohne Gegenstimme beschloss der Gemeinderat daher die Änderung des Flächennutzungsplanes auf Grundlage der Entwurfsfassung vom 25. Januar 2024. Ebenso einstimmig beschloss das Gremium dann die Aufstellung des Bebauungsplans „Sondergebiet Mineralwasser- und Brunnenbetrieb Bad Adelholzen“ aufgrund der oben genannten Entwurfsplanung und deren Begründung. Hier soll in Bauabschnitt 1 im südlichen Bereich des Betriebes ein Parkhaus als Ersatz für die bestehenden Parkflächen unterhalb des Kurhauses entstehen. Durch eine Verlegung der Kreisstraße nach Osten können dann neue Flächen für eine Betriebserweiterung entstehen.
Gemeinderätin Marlis Neuhierl-Huber trug dazu Fragen der Fraktion Bündnis 90 /Die Grünen vor. Die Fraktion bat um Prüfung, ob es für die Gemeinde finanziell und personell leistbar sei, das Monitoring für die erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen zu übernehmen. Sie sah, das der künftigen Entwicklung angepasste Konzept des Betriebes ebenso positiv wie ein künftiges Parkhaus und das Energie- und Verladekonzept sowie die Einbeziehung des alten Kurhauses in den Betrieb. Zum angefragten Stand eines Anschlusses an die Trinkwasserversorgung von Siegsdorf konnte Bürgermeister Kamm signalisieren, dass dazu derzeit Gespräche laufen und ein Anschluss des Betriebes geprüft werde.
Fehlende ÖPNV-Anbindung
Peter Maier (SPD) monierte im Namen seiner Fraktion eine fehlende ÖPNV-Verbindung des Betriebes. Dazu gab Kamm bekannt, dass die Gemeinde bereits in dieser Richtung aktiv sei und sich zusammen mit einigen Nachbargemeinden bereits im Gespräch mit dem Verkehrsplaner des Landkreises befinde. Diesbezüglich gäbe es auch ein Förderprogramm für die Umsetzung flexibler Bedarfsverkehre für kreisangehörige Gemeinden, das den Gemeinden des Landkreises Traunstein eine gleichberechtigte Unterstützung zur Umsetzung solcher Konzepte bietet.