Wende in Seeon-Seebruck
„Hoamad in Truchtling“: Neues Konzept und neuer Name für Wohnbau-Projekt in Truchtlaching
Für das Wohnbau-Projekt auf dem ehemaligen „Kugler Grundstück“ in Truchtlaching gibt es nun eine komplett neue Planung. Was jetzt anders ist und warum das neue Konzept im Rat besser ankommt.
Seeon-Seebruck – Der Seeon-Seebrucker Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung von der Ursprungsplanung des Wohnbauprojekts „Hoamad in Truchtling“ verabschiedet und eine völlig neue Konzeption ins Rennen geschickt. Diese Neuplanung soll jetzt im Zuge der seit rund einem Jahr laufenden Bauleitplanung umgesetzt werden. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung, die in der Sitzung vorgestellte Neukonzeptionierung auf den Weg zu bringen und eine erneute Öffentlichkeitsbeteiligung zu veranlassen, wurde einstimmig gefällt. Auf Antrag der CSU-Fraktion wäre es auch allgemein wünschenswert, viele Wohnungen an Einheimische zu veräußern.
„Nachhaltiges Gebäude“
Der Bauherr, Hans Fritz, hat mit der Brunthaler Holzbau in Egglham (Niederbayern) ein Generalunternehmen mit einer neuen Planung beauftragt. Michael Guggenberger (Brunthaler Holzbau) stellte als Sprecher des Projektteams, dem der Truchtlachinger Architekt Hermann Namberger sowie Berater Max Günter, ebenfalls aus Truchtlaching, angehören, die neue Planung vor. Wie berichtet, sollten auf dem rund 2700 Quadratmeter großen ehemaligen „Kugler Grundstück“ an der Seeoner Straße in Truchtlaching ursprünglich zwei voneinander getrennte Baukörper entstehen. Die Planung wurde aber sehr kritisch gesehen und deshalb ein ganz neuer Ansatz konzipiert.
Die aktuelle Planung mit nur einem Baukörper rückt etwas mehr von der Bestandsbebauung nach Westen ab. „Es ist ein absolut nachhaltiges Gebäude geworden“, erklärte Bauamtsleiter Josef Heiß. Die bisherige Garagenanlage mit zwölf Stellplätzen bleibe wie gehabt bestehen. Die restlichen der 28 Stellplätze seien in Richtung Straße situiert worden und es sei auch ein Carport mit drei Stellplätzen vorgesehen.
Nach Angaben Guggenbergers sei der Baukörper nicht höher als die Nachbargebäude. „Der Baukörper wirkt niedriger – er drückt sich in den Hang“, so Guggenberger. Und so sieht die aktuelle und vom Gemeinderat favorisierte Planung des neuen „Fritzhof“, wie auf der Präsentation zu lesen war, aus: Auf einer Grundstücksfläche von 2712 Quadratmeter sollen insgesamt 14 Wohneinheiten zwischen 45 und 140 Quadratmeter entstehen. Sechs Reihenhauswohnungen mit überdachtem Freisitz und Garten mit je 130 Quadratmeter und zwei Reihenhauswohnungen mit 130 und 140 Quadratmeter. Im zweiten Stockwerk, das mit einem separaten Treppenhaus und mit Aufzug erschlossen wird, entstehen vier kleine Wohnungen mit jeweils 45 Quadratmeter, sowie zwei Penthaus Wohnungen mit 113 beziehungsweise 129 Quadratmeter. Durch die Ausführung in ökologischer Holz-Blockweise und zusätzlicher 24 Zentimeter Holzfaserdämmung, werde ein Niedrigenergiestandard erreicht, teilte der Bauherr mit.
Großer Wert werde auf unbehandelte Naturbaustoffe und deren spätere Recycelbarkeit des gesamten Bauwerks gelegt. Wände, Decken und Böden seien wie eine dritte Haut, sagte Fritz, der ein großer Verfechter von Massivholzbauwiese ist. Die unbehandelten Vollholzwände und Vollholzdecken bestehen aus einem leimfreien Stecksystem. „Daraus könnten auch noch nach 100 Jahren neue Gebäude errichtet werden“, so der Bauherr. Er kündigte auch an, in wenigen Wochen das Projekt der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Ein konkreter Baubeginn sei erst dann möglich, wenn die Hälfte der Wohnungen verkauft sei.
Vom Gremium gab es großes Lob für die neue Planung. Allen voran attestierte Bürgermeister Martin Bartlweber (FW) dem Konzept einen gewissen Charme: „Die Planung hat sich sehr stark ins Positive geändert“, sagte Bartlweber. Martha Gruber (FW) war es wichtig, dass sich auch die Nachbarn mit der neuen Planung anfreunden können. „Wichtig ist mir, möglichst viele Einheimische für das Projekt zu gewinnen. Damit verwies sie auf einen Antrag, den die CSU-Fraktion bereits im Zuge der Ursprungsplanung eingereicht hatte, der aber bis zur neuen Planung zurückgestellt wurde. Entsprechend dem CSU-Antrag, der jetzt einstimmig durchging, sollen acht Wohneinheiten an Einheimische veräußert werden.
Zukunftsfähiges Pilotprojekt
Sepp Daxenberger (CSU) sprach von einer Neukonzipierung, die um Welten besser sei, als die Ursprungsplanung. „Für mich ist das ein Pilotprojekt. Wir sollten das Ganze als einen platzsparenden Weg in die Zukunft gerichtet sehen.“