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„Initiative Braunbär“

Wenn der Bär zum Problembär wird – Landkreise fordern einfachen Abschuss

Was tun, wenn der Bär wiederkommt? Traunsteins Landrat Siegfried Walch und Dr. Tanja Sigl, die Geschäftsführerin des BBV Traunstein wollen schnell reagieren können.
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Was tun, wenn der Bär wiederkommt? Traunsteins Landrat Siegfried Walch und Dr. Tanja Sigl, die Geschäftsführerin des BBV Traunstein wollen schnell reagieren können.

Ein Jahr nach dem letzten Bärenvorfall in Bayern wurde ein Bär in Grenznähe zu Österreich gesichtet. Die Landräte der Landkreise entlang der Alpen haben nun konkrete Forderungen zur Überarbeitung des Bären-Managementplans gestellt. Ziel ist es, schneller und effektiver auf die Anwesenheit der Tiere reagieren zu können.

Region Traunstein/Rosenheim – Ein gutes Jahr ist es nun her, dass ein Bär durch die Region stapfte. Im April 2023 riss ein Bär bei Oberaudorf zwei Schafe. Er streifte weiter durch die Gegend, bevor er in Schwarzach im Salzburger Land von einem Zug erfasst wurde und starb. Seit 2019 gibt es immer wieder Bärennachweise in Bayern. Aktuell wurde ein Braunbär nahe der Grenze im Lechtal in Österreich gesichtet. Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller hat daraufhin die „Initiative Braunbär” ins Leben gerufen. Nach einem Treffen mit den Landräten der betroffenen Landkreise Rosenheim, Traunstein, Garmisch-Partenkirchen und Ostallgäu wurden jetzt erste Forderungen formuliert. Die Landratsämter verlangen, dass sie im Fall einer Zuwanderung von Bären schneller reagieren können und gegebenenfalls potenziell gefährliche Tiere auch töten lassen können.

Es soll schneller gehandelt werden

 „Wir müssen in der Lage sein, vor Ort zugige Entscheidungen treffen zu können”, sagte Traunsteins Landrat Siegfried Walch. Es gebe in den Regionen in Südbayern keine reine Naturlandschaft, in denen Bären ohne Kontakt zu Menschen leben könnten. Ein Nebeneinander von Menschen und sogenannten großen Beutegreifern sei in dieser Region nicht möglich. Dieser Meinung ist auch Dr. Tanja Sigl, die Geschäftsführerin des Bayerischen Bauernverbands Traunstein. „Wir haben ja hier nicht diese Nationalparks oder Bereiche in den Bergen, in der Natur, wo der Braunbär ungestört neben oder mit den Menschen leben kann, so wie er so will”, sagt sie gegenüber der Chiemgau-Zeitung.

Im Jahr 2007 hatte die bayerische Staatsregierung einen Bären-Managementplan mit Leitlinien für den Fall einer Zuwanderung von Braunbären erlassen. Der Plan war erlassen worden, nachdem „Problembär Bruno” ein Jahr zuvor erschossen worden war. Dieser Plan soll nun nach den Forderungen der „Initiative Braunbär” überarbeitet, der Schutzstatus überdacht und das Bundesnaturschutzgesetz angepasst werden. Es gehe aber nicht um zurückhaltende Tiere, die scheu seien und sich von den Menschen fernhalten. „Niemand will die Population ausrotten“, sagte Landrätin Indra Baier-Müller gegenüber der dpa. Es gehe um den Schutz von Menschen.

Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene

Der bisherige Prozess, um im Falle des Falles handeln zu können, dauert lange. Bevor eine Entscheidung bezüglich eines möglichen Abschusses eines Bären getroffen werden kann, müssen Proben genommen und ausgewertet werden. „Es muss immer erst etwas geschehen, bevor eine Entscheidung getroffen wird, was mit den Bären gemacht wird”, sagt Dr. Sigl vom BBV. Das sei auch beim Wolf so, es brauche immer zuerst einen bestätigten Riss. Erst dann könne eine gewisse Fläche als Förderkulisse ausgewiesen werden und damit die Möglichkeit, einen Zaun finanziert oder subventioniert zu bekommen. „Und da stellt sich die Frage, ob das der richtige Ansatz ist.”

Noch hat der Bär im Lechtal die Grenze nach Bayern nicht überschritten. Vielleicht macht er das auch nie. Aber die Landratsämter wollen für den Fall gewappnet sein. Das Ziel der „Initiative Braunbär” ist es auch, auf kommunaler Ebene enger zusammenzuarbeiten. Die Landkreise bräuchten Klarheit zum Umgang mit gefährlichen Tieren, sagte Baier-Müller. Sie forderte, dass die Staatsregierung entsprechend tätig werden sollte.

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