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Nach Brandstiftung durch Bewohner

„Sicherheitsrisiko“: Abgebrannte Asylunterkunft in Seegatterl – Was wird aus der Ruine?

Die ehemalige Gaststätte des Hotel Alpenhof in Seegatterl. Sie wurde Opfer einer Brandstiftung. Bauzäune stehen außen herum.
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Die ehemalige Gaststätte des Hotel Alpenhof in Seegatterl gleicht einer Ruine. Im November 2023 wurde sie Opfer einer Brandstiftung.

Nach dem Brand der Asylunterkunft im Reit im Winkler Ortsteil Seegatterl blieb nur noch eine Ruine. Fast ein Jahr nach dem Feuer steht sie immer noch. Warum wurde sie bisher nicht abgerissen? Wie geht es dort weiter?

Reit im Winkl – Wer aufs Dürrnbachhorn oder das Fellhorn will, nutzt meist den Parkplatz im Ortsteil Seegatterl als Ausgangspunkt. Direkt an der B305 zwischen Reit im Winkl und Ruhpolding bietet eine große Fläche viele Parkmöglichkeiten. Auch eine Gondelbahn ist vorhanden, welche im Winter die Skifahrer zur Winklmoos-Alm hochfährt. Doch am Rand des Parkplatzes steht ein Gebäude, das einer Ruine gleicht.

Rußige Holzbalken, eingeschlagene Fensterscheiben und abgebrochene Mauern. Drumherum stehen Bauzäune. Nur das erinnert noch an die ehemalige Gaststätte des Hotels Alpenhof, die zuletzt als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde. Am 14. November 2023 wurde sie Opfer eines Feuers.

Anwalt muss auf Antworten der Versicherung warten

Matthias Schlechter, Bürgermeister der Gemeinde Reit im Winkl, erklärt auf Nachfrage, er hofft, dass der betroffene Bereich bis zum Winter und damit dem Beginn der Skisaison abgerissen wird. „Es ist ein Sicherheitsrisiko und beeinträchtigt auch das optische Bild dort.“

Für genauere Angaben zum Fortschritt des Abrisses, verweist er an Rechtsanwalt Stephan Brock in München. Er ist vom Amtsgericht München als Nachlasspfleger für die weitere Abwicklung beauftragt worden, denn der Besitzer des Gebäudes ist bereits verstorben und hatte kein Testament hinterlassen. Auch Erben sind unbekannt.

Der äußerliche Brandschutt am Gebäude wurde schon beseitigt. Als Nächstes soll der vordere Teil zurückgebaut werden.

Brock teilt mit, dass es beim Abriss enge Auflagen von Seiten des Landratsamts Traunstein gibt, in denen festgelegt ist, welche Schritte für den Abriss wann und wie erfolgen dürfen.

Bisher sei bereits der äußerliche Brandschutt am Gebäude beseitigt worden. Als Nächstes soll das vordere Gebäude zurückgebaut werden. Dafür war noch ein Bodengutachten nötig. Denn weil das Gebäude komplett niedergebrannt ist, wurden auch Verunreinigungen im Boden vermutet. „Deshalb musste erst festgestellt werden, ob Schadstoffe im Boden sind, damit entschieden wird, was wir abgraben dürfen und wie tief“, sagt Brock. Die Ergebnisse des Gutachtens liegen demnach vor und wurden bei der Versicherung eingereicht. Jetzt steht nur noch die Antwort aus, „aber da sind wir dran“.

Erst wenn die Versicherung das Gutachten, beziehungsweise die nächsten Schritte freigibt, können diese auch vollzogen werden, erklärt Brock. „Weil die muss die Gelder freigeben, sonst bekommen wir auch keine Genehmigungen vom Amtsgericht und ich kann die Firma für den Abriss nicht beauftragen.“

Nicht sicher, ob Gebäude in Seegatterl komplett abgerissen wird

Nicht sicher sei, ob der komplette Gasthof komplett abgerissen wird. Denn das dahinter befindliche Hauptgebäude ist laut Brock nicht schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. „Das wird dann wahrscheinlich nur versiegelt.“

Rußige Holzbalken, eingeschlagene Fensterscheiben und abgebrochene Mauern. Das ist noch von der Gaststätte vorhanden, die zuletzt als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde.

Auch die Frage nach der Nutzung des Gebäudes gestalte sich als schwierig. Im Rahmen der Nachlasspflegschaft kann Brock keine Entscheidungen treffen. „Wir dürfen es zum Beispiel nicht einfach verkaufen“, sagt er. Es sollen noch Beratungen stattfinden. Pläne gibt es für den vorderen Teil, wenn dieser zurück gebaut ist. „Wir wollen versuchen, die Fläche als Parkplätze zu vermieten, damit da eine sinnvolle Nutzung drauf ist.“

Der ehemalige Gasthof „Alpenhof“ im Ortsteil Seegatterl wurde zuletzt als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Am 14. November 2023 brach dort jedoch das Feuer aus. Wie sich herausstellte, hatte ein Bewohner, ein damals 32-jähriger Afghane, den Brand gelegt. Als Begründung gab er vor Gericht an, dass er sich in der Unterkunft nicht wohlfühlte. Sie sei zu abgelegen gewesen, weshalb er sich eine Verlegung nach Traunstein wünschte. Wie ein psychiatrischer Gutachter bei Gericht erklärte, habe der Bewohner die Brandstiftung als gute Tat gesehen, mit der auch den anderen Bewohnern geholfen werde. Diese haben sich seinen Angaben nach dort ebenfalls nicht wohlgefühlt.

Fotos vom Brand in Seegatterl bei Reit im Winkl

Großbrand in Reit im Winkl am 14. November
Hunderte Einsatzkräfte waren am Dienstag (14. November) in Reit im Winkl gefordert. Ein Gebäude stand in Vollbrand. © Hauser
Großbrand in Reit im Winkl am 14. November
Hunderte Einsatzkräfte waren am Dienstag (14. November) in Reit im Winkl gefordert. Ein Gebäude stand in Vollbrand. © Hauser
Großbrand in Reit im Winkl am 14. November
Hunderte Einsatzkräfte waren am Dienstag (14. November) in Reit im Winkl gefordert. Ein Gebäude stand in Vollbrand. © Hauser
Großbrand in Reit im Winkl am 14. November
Hunderte Einsatzkräfte waren am Dienstag (14. November) in Reit im Winkl gefordert. Ein Gebäude stand in Vollbrand. © Hauser
Großbrand in Reit im Winkl am 14. November
Hunderte Einsatzkräfte waren am Dienstag (14. November) in Reit im Winkl gefordert. Ein Gebäude stand in Vollbrand. © Hauser
Großbrand in Reit im Winkl am 14. November
Hunderte Einsatzkräfte waren am Dienstag (14. November) in Reit im Winkl gefordert. Ein Gebäude stand in Vollbrand. © Hauser
Großbrand in Reit im Winkl am 14. November
Hunderte Einsatzkräfte waren am Dienstag (14. November) in Reit im Winkl gefordert. Ein Gebäude stand in Vollbrand. © Hauser
Großbrand in Reit im Winkl am 14. November
Hunderte Einsatzkräfte waren am Dienstag (14. November) in Reit im Winkl gefordert. Ein Gebäude stand in Vollbrand. © Hauser

Ein Bewohner wurde bei dem Feuer schwer verletzt, weil er aus einem Fenster im ersten Stock springen musste, um sich zu retten. Rund 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren im Einsatz, eine Polizistin erlitt eine Rauchvergiftung.

Vor Gericht wurde der Afghane Ende Juni wegen versuchten Mordes, besonders schwerer Brandstiftung und Körperverletzung schuldig gesprochen. Seine Strafe: Elfeinhalb Jahre Gefängnis.

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