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„Nicht alles verlief nach den Regeln der Technik“

Prozess um gesperrte Turnhalle in Grassau: Richter mahnt - und lässt Ende offen

Schon seit Oktober 2022 ist die eigentlich neue Turnhalle in Grassau gesperrt.
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Schon seit Oktober 2022 ist die eigentlich neue Turnhalle in Grassau gesperrt. Momentan laufen die Sanierungen.

Der Rechtsstreit um die Dachkonstruktion der neuen - aber gesperrten - Turnhalle in Grassau will kein Ende finden: „Nicht alles verlief damals nach den Regeln der Technik“, ist sich das Landgericht sicher. Aber wer ist schuld am teuren Schlamassel?

Grassau/Traunstein - Obwohl beinahe ein Neubau, ist die Grassauer Turnhalle seit über zwei Jahren gesperrt - gezwungenermaßen: Denn nur vier Monate nach der Eröffnung im Oktober 2019 zeigten sich Risse im Hallentragwerk aus verleimten Fichtenholz. Die Marktgemeinde klagt bereits seit Juli in einem Zivilprozess am Traunsteiner Landgericht gegen die Zimmerei und das Planungsbüro. Am Montag (25. November) war es wieder soweit: Ein Ergebnis gibt es aber noch immer nicht.

Den einen Schuldigen scheint es in den Augen des Gerichts nicht zu geben: Für die Risse im Tragwerk gebe es „keine monokausale Erklärung“, so Richter Ralph Burkhard. „Eine genauere Bestimmung wird nicht mehr möglich sein. Die Beteiligten werden mit weiteren Prozessrisiken planen müssen. Nach Erkenntnis des Gerichts verlief damals nicht alles nach den Regeln der Technik.“

Eine Gutachterin der Industrie- und Handelskammer stellte bereits fest: Das Fichtenholz der Dachkonstruktion war beim Einbau noch zu feucht, die Ausführung mangelhaft. Um die neun Prozent Holzfeuchte beim Turnhallenbau empfiehlt die Technische Universität München. Und das müsse beim Einbau auch gemessen werden. Wie viel es bei der Grassauer Turnhalle waren? Dokumentiert wurde es wohl nicht. Aber am Montag sagte nun einer der Zimmerer aus. Das Wetter beim Einbau sei sonnig und trocken gewesen. Die Holzfeuchte des ersten Leimbinders habe er selbst gemessen, sie hätte sich im normalen Bereich bewegt. Die weiteren Leimbinder habe ein Kollege überprüft - doch der sei inzwischen verstorben.

Bürgermeister Stefan Kattari (links)bei einer Baustellenbegutachtung im Oktober.

Derweil wird das Turnhallendach in Grassau weiter saniert. Auf 330.000 Euro werden sich die Kosten wohl belaufen. Die Wiedereröffnung ist fürs nächste Jahr vorgesehen, genau will sich Bürgermeister Stefan Kattari (SPD) auf den Zeitpunkt nicht festlegen. Der Streitwert in dem Prozess am Landgericht wurde auf 160.000 Euro festgelegt. Wie es in der laufenden Verhandlung weitergeht, wird das Gericht am 20. Januar 2025 verkünden. (xe)

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