Wegen „tierquälerischer Anbindehaltung“
PETA erstattet erneut Strafanzeige gegen landwirtschaftlichen Betrieb im Landkreis Traunstein
Erneut hat die Tierrechtsorganisation PETA einen landwirtschaftlichen Betrieb im Landkreis Traunstein verklagt. Es geht um die Anbindehaltung von Rindern.
Landkreis Traunstein - Wie die Organisation mitteilte, sei bereits am vergangenen Mittwoch (16. August) bei der Staatsanwaltschaft Traunstein eine Strafanzeige gegen einen Betrieb im Landkreis Traunstein erstattet worden. Als Begründung für die Anzeige nannte PETA die Praxis der in ihren Augen tierquälerischen Anbindehaltung in dem Betrieb. Bereits im Dezember 2022 hatten die Tierrechtsorganisation einen anderen Betrieb aus dem Landkreis Traunstein angezeigt.
Bei der Anbindehaltung werden die Rinder das ganze Jahr oder während langer Wintermonate an einem Platz im Stall fixiert und dort gehalten. Laut PETA könnten sie sich nicht bewegen, umdrehen, putzen oder soziale Interaktionen mit Artgenossen eingehen. „Den Tieren wird damit die meiste Zeit ihres Lebens das gesamte Repertoire arteigener Verhaltensweisen verwehrt. Nicht selten verursachen die Anbindevorrichtungen schmerzhafte Quetschungen und Verletzungen am Hals“, so die Organisation in ihrer Mitteilung weiter.
Nach eigenen Angaben hat die PETA seit November 2022 Strafanzeigen gegen über 40 Rinderhaltungsbetriebe in Bayern und Baden-Württemberg erstattet.
„Die Anbindehaltung – egal ob ganzjährig oder zeitweise – ist eindeutig tierschutzwidrig. Bei Kühen und Bullen kommt sie körperlicher und seelischer Folter gleich. Sie verursacht nachweislich lang anhaltende Schmerzen, Leiden und Schäden“, so Scarlett Treml, Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie bei PETA. „Wir fordern die Regierung auf, die Anbindehaltung im Zuge der Tierschutzgesetz-Novelle endlich und in allen Formen zu beenden. Landwirtinnen und Landwirte müssen finanziell beim Ausstieg unterstützt und anhand von attraktiven Beratungs- und Förderpaketen für zukunftsfeste, rein pflanzliche Landwirtschaftsformen begeistert werden.“
fgr/Pressemeldung PETA