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Nach Fund von totem Säugling bei Ruhpolding *Mit Voting*

„Neugeborene schützen!“ - Entscheidung für Babyklappe am Traunsteiner Krankenhaus gefallen

Traunsteins Landrat Siegfried Walch und eine Babyklappe in Köln.
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Traunsteins Landrat Siegfried Walch und eine Babyklappe in Köln.

Der Fund eines getöteten Neugeborenen bei Ruhpolding im Dezember hat einen Diskussionsprozess in der Region ausgelöst - jetzt werden die Kliniken handeln: Traunstein bekommt eine Babyklappe. Ein Allheilmittel ist sie in den Augen von Landrat Walch aber nicht.

Traunstein/Ruhpolding - Bei den Kliniken Südostbayern und den Trägern - den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land - ist eine Entscheidung gefallen: Am Krankenhaus in Traunstein wird eine Babyklappe errichtet. Das bestätigte jetzt die Pressesprecherin des Landratsamtes, Kathrin Bauer, gegenüber chiemgau24.de: „Aktuell prüfen wir, wie und wo genau eine Babyklappe eingebaut werden kann.“

Walch: „Nicht aus ideologischen Gründen gegen Babyklappe sein“

Vor allem der Fund eines getöteten Neugeborenen, das erst wenige Stunden alt war, löste eine Diskussion in der Region aus. Anfang Dezember wurde es an einem Wanderparkplatz südlich von Ruhpolding entdeckt. Eine Spur oder neue Erkenntnisse hat die Polizei dazu noch immer nicht. „Die Babyklappe bietet einer Mutter, die sich in einer sehr schwierigen Situation befindet, die Möglichkeit, das Kind in eine sichere Versorgung zu geben“, so Traunsteins Landrat Siegfried Walch (CSU) gegenüber chiemgau24.de.

Bereits am Mittwoch (22. Februar) sagte Walch gegenüber dem Regionalfernsehen Oberbayern aber: „Ich bin mir nicht sicher, ob so eine Situation mit einer Babyklappe verhinderbar ist.“ Trotzdem: Die Babyklappe sei eine weitere Hilfsmöglichkeit. Man solle nicht aus ideologischen Gründen dagegen sein, so Walch gegenüber dem Regionalfernsehen. Neugeborene können anonym in Babyklappen abgelegt werden. Danach wird ein Signal ausgelöst und es kann unmittelbar vom Personal versorgt werden. „Deswegen ist hier die Anbindung an ein Klinikum, das über das medizinisch notwendige Knowhow und die technische Ausstattung verfügt, besonders wichtig“, so Walch.

Hilfsangebote

Hilfetelefon für Schwangere in Not
Schwangerenberatung des Landkreises Traunstein

Babyklappe in Altötting: In 13 Jahren viermal genutzt

Der Landrat weist in dem Zusammenhang aber auf eine Alternative hin, die es schon länger gibt: die „vertrauliche“ oder „anonyme Geburt“. Die Aufnahme der Schwangeren im Krankenhaus erfolgt dabei unter einem Pseudonym. Alle Einrichtungen und Behörden kennen nur dieses von der Schwangeren gewählte Pseudonym. Babyklappen gibt es schon heute in Altötting, Salzburg, Hallein, Landshut oder München. Beispiel Altötting: Seit 2010 gibt es die Möglichkeit dort, aber nur viermal wurde sie genutzt.

xe

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