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Nach Fund von getötetem Neugeborenen bei Ruhpolding

Babyklappe in Traunstein? Wie es in Altötting damit läuft und welche Alternativen es gibt

Der tote Säugling wurde in einer Babyklappe in Köln gefunden (Symbolbild)
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Babyklappe (Symbolbild).

Der Fund eines getöteten Neugeborenen bei Ruhpolding hat die Region geschockt - jetzt überlegen auch die Klinken Südostbayern, eine Babyklappe einzurichten. Wir haben uns informiert, welche Erfahrungen man damit schon in Altötting gemacht hat und wie die Alternative „Anonyme Geburt“ aussieht.

Ruhpolding/Traunstein/Altötting - Der Bub war erst wenige Stunden alt, wurde dann getötet und an einem Wanderparkplatz bei Ruhpolding hinterlassen. „Diesen Ausweg trotz Möglichkeit einer Babyklappe – oder eine andere Möglichkeit – zu wählen, ist für uns alle ein großer Schock“, so Ruhpoldings Bürgermeister Justus Pfeifer kurz nach der Tat Anfang Dezember 2022 gegenüber chiemgau24.de. Doch: Zumindest bei den Kliniken Südostbayern, in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land, gibt es keine Babyklappe - also die Möglichkeit, ein neugeborenes Kind dort anonym und geschützt abzulegen.

Babyklappen schon in Altötting, Salzburg, Hallein, Landshut oder München

Seitdem sind bei den Kliniken Südostbayern zumindest Überlegungen ins Rollen gekommen, wie Kliniken-Sprecher Ralf Reuter gegenüber chiemgau24.de bestätigt: „Derzeit wird geprüft, ob eine Bayklappe eingeführt wird.“ Möglichkeiten gibt es im Umkreis aber auch heute schon: München kann zwei Babyklappen vorweisen, außerdem gibt es auch welche in Salzburg, Hallein, Landshut - oder am InnKlinikum Altötting.

Schon seit 2010 bietet Altötting diese Möglichkeit. Die Babyklappe befindet sich dort neben der Nothilfe. Wird sie benutzt, erfolgt ein Alarm an Mitarbeiter des Krankenhauses. Das Baby wird dann schnellstens auf die Säuglingsstation gebracht. Laut Dr. Stefan Vlaho, Chefarzt der Pädiatrie am InnKlinikum Altötting, wurden bisher vier Kinder dort schon abgelegt. Das Jugendamt des Landkreises kümmert sich dann um eine Pflegefamilie. In den ersten acht Wochen kann die Entscheidung für das Kind noch einmal überdacht werden, heißt es auf der Homepage des Landratsamts Altötting.

Auch eine „vertrauliche“ oder „anonyme Geburt“ ist möglich

Doch eine mögliche Alternative zur Babyklappe gibt es auch jetzt schon bei den Kliniken Südostbayern: nämlich die „vertrauliche“ bzw. „anonyme Geburt“. Kliniken-Sprecher Ralf Reuter klärt auf: „Die Aufnahme der Schwangeren im Krankenhaus erfolgt dabei unter einem Pseudonym. Alle Einrichtungen und Behörden kennen nur dieses von der Schwangeren gewählte Pseudonym.“ Direkt nach der Geburt wird das Kind dann in Obhut des Jugendamtes genommen und versorgt.

Eine Gesetzesgrundlage für eine „vertrauliche Geburt“ gibt es in Deutschland seit 2014. Zuvor muss die Frau bei einer Schwangerschaftsberatungsstelle gewesen sein. AUch das Recht des Kindes auf Kenntnis der eigenen Abstammung wird berücksichtigt. Die wahre Identität der Mutter erfährt nur eine Mitarbeiterin der Schwangerschaftsberatungsstelle. Sie ist zur Verschwiegenheit verpflichtet. Mit dem 16. Geburtstag erhält das Kind das Recht, die persönlichen Daten der Mutter beim Bundesamt für Familie einzusehen. Sieht sich die Mutter durch die Offenlegung ihrer Daten gefährdet, kann sie ab dem 15. Geburtstag des Kindes beantragen, ihre Anonymität aufrechtzuerhalten.

Hilfsangebote

Hilfetelefon für Schwangere in Not
Schwangerenberatung des Landkreises Traunstein

xe

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