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Nachruf

Obing trauert um seinen Ex-Bürgermeister – Josef Glasl mit 89 Jahren verstorben

Obings früherer Bürgermeister Josef Glasl ist mit 89 Jahren verstorben.
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Obings früherer Bürgermeister Josef Glasl ist mit 89 Jahren verstorben.

Josef Glasl aus Obing ist mit 89 Jahren verstorben. Der frühere Bürgermeister von Obing und leidenschaftliche Gärtner war in zahlreichen Vereinen und politischen Gremien aktiv. Familie, Freunde und die Gemeinde müssen nun Abschied nehmen von einem engagierten und herzlichen Menschen.

Von Emmy Künzner-Hingerl

Obing - Schnell verbreitete sich die traurige Nachricht, dass Josef Glasl im Alter von fast 90 Jahren verstorben ist. Mit Glasl verliert Obing einen Macher, einen gradlinigen, starken und herzensguten Menschen, der sich vielfältig für den Ort, die Gemeinde Obing und den Landkreis Traunstein eingesetzt hat.

In der Nacht zum Dienstag, 9. Juli, ist Glasl in seinem Haus in Pfaffing bei Obing friedlich eingeschlafen. Der 89-Jährige war ein leidenschaftlicher Gärtner, der Obinger Gartenbauverein lag ihm sehr am Herzen. 29 Jahre war er in der Vorstandschaft des Vereins als Zweiter und Erster Vorsitzender tätig. Auch im Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege engagierte sich Josef Glasl mit Herzblut und hatte beim Kreisverband insgesamt zwölf Jahre das Amt, erst des Zweiten und dann später des Ersten Vorsitzenden inne. Glasl pflegte zum damaligen Kreisfachberater ein sehr herzliches und freundschaftliches Verhältnis und war viel auf Versammlungen und Tagungen auf Kreisebene unterwegs.

Geradlinig und charakterstark

Auch auf der politischen Seite war Josef Glasl ein geradliniger und charakterstarker Macher bekannt. Als Mitglied der Freien Wähler im Ortsverband Obing wurde er bei den Kommunalwahlen 1984 zum Ersten Bürgermeister der Gemeinde Obing gewählt und trat damit die Nachfolge von Rupert Stübl angetreten. Sechs Jahre lang leitete der Verstorbene in seiner Heimatgemeinde die politischen und wirtschaftlichen Belange.

Für Bürgermeister Josef Huber, wie er sagt, eine sehr bedeutende und prägende Zeit. Zusammen mit dem Gemeinderat wurden in dieser Amtszeit die Grundstücksverkäufe für das Baugebiet Pfaffing - Am Seefeld getätigt, mehrere wichtige Gemeindeverbindungsstraßen ausgebaut. 1985 wurde die Renovierung der Obinger Pfarrkirche mit einem Zuschuss unterstützt, der neue Sportplatz eingeweiht, einige Ortschaften im Gemeindebereich wurden an die Kanalisation angeschlossen.

Viele Projekte umgesetzt

In den folgenden Jahren waren Punkte wie die Sanierung des Daches des Hauptschulgebäudes und die Aufstockung der Pausenhalle auf der Agenda, wie auch die Beschlussfassung für den Bau eines Regenüberlaufbeckens am Obinger See. Bürgermeister Glasl war dabei, als in Albertaich die Dorferneuerung umgesetzt wurde und die Gemeinschaftskläranlage in Altenmarkt erweitert wurde. Für die Freiwillige Feuerwehr wurde die erste Drehleiter angeschafft und die Amtskette für den Bürgermeister gekauft. Für seine Willensstärke, aber auch seine Menschlichkeit war Josef Glasl weit um bekannt und das machte sich auch bei der Kommunalwahl 1990 in den Stimmen für den Kreistag bemerkbar. Sechs Jahre setzte sich Glasl auf Landkreisebene für die Belange der Region und seiner Heimatgemeinde ein.

Geboren wurde Josef Glasl am 1. Juni 1935, zusammen mit seinen zwei jüngeren Geschwistern ist er in Steinberg (Oberfeldkirchen) aufgewachsen. In Altenmarkt und Trostberg hat er von 1941 bis 1951 die Volksschule besucht und hat im Anschluss eine dreijährige Ausbildung auf einem Bauernhof in Allerting (Oberfeldkirchen) und an der landwirtschaftlichen Berufsschule in Traunstein absolviert. Anschließend besuchte er die Landwirtschaftsschule der Klosterschule in Schweiklberg bei Vilshofen.

Beim Tierzuchtamt Traunstein wurde Glasl als Zuchtwart angestellt, zehn Jahre übte er diese Tätigkeit aus und wechselte 1964 zum Tiergesundheitsdienst Bayern, wo er in der Außenstelle in Traunstein bis zu seiner Pensionierung 1993 angestellt war. Durch seine Tätigkeit als Zuchtwart war er auch viel bei den Bauern in Obing unterwegs, woraus sich auch viele Freundschaften in Obing und Umgebung ergaben, und so wurde Obing zu seiner neuen Heimat. Ende der 1950er Jahre hat sich Glasl ein Grundstück an der Seestraße in Pfaffing gekauft und ein schmuckes Eigenheim gebaut, in das er mit seiner Frau Irmengard nach der Hochzeit im Juni 1962 eingezogen ist.

Viel Zeit mit der Familie verbracht

Im Mai 1966 kam ihr Sohn Josef auf die Welt, später haben dann Schwiegertochter Manuela und die beiden Enkel Seppi und Maxi die Familie komplett gemacht. Für den Opa war es sehr wichtig, seine beiden Enkelsöhne aufwachsen zu sehen, viel Zeit hat er und seine Frau mit den Kindern verbracht, war immer zur Stelle, wenn die Enkelkinder ein Taxi brauchten.

Die Zeit der Corona-Einschränkungen und dann auch das fortgeschrittene Alter mit den ganz üblichen Beschwerden haben die Aktivitäten des Verstorbenen sehr minimiert, sein Radius wurde immer kleiner. Trotzdem fühlte sich Glasl wohl und geborgen in seinem Haus am Obinger See und in der Mitte seiner Familie. Trotz der schleichenden Krankheit hatte er immer sehr großes Interesse an den Geschehnissen innerhalb der Gemeinde, pflegte einen sehr guten Kontakt zum örtlichen Gartenbauverein und Kreisverband. Als alter Kämpfer hatte er auch nach den immer häufiger werdenden Krankenhausaufenthalten und der schwindenden Gesundheit großen Lebensmut, bis sich dann in den vergangenen Wochen seine Kräfte gänzlich verließen und er verstarb.

Kommende Woche nehmen seine Frau, die Familie, Gemeinde, Vereine, Nachbarn und Freunde Abschied von einem sehr engagierten, geradlinigen und herzlichen Menschen. Auf dem Gemeindefriedhof in Obing wird Josef Glasl seine letzte Ruhestätte finden.

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